08.12.2023, 22:42
"Ist das richtige Ergebnis"
Im Topspiel der 2. Handball-Bundesliga trennten sich der ASV Hamm-Westfalen und der 1. VfL Potsdam vor 2410 Zuschauern mit 30:30 (11:14) unentschieden. Die Gäste bleiben damit im 13. Spiel ungeschlagen und liegen auf dem 2. Tabellenplatz - knapp vor den Hausherren.
"Wenn man einen Strich drunter zieht, ist es das richtige Ergebnis", analysierte Bob Hanning. Der Trainer des 1. VfL Potsdam wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf aus dem vergebenen Vorsprung machen. Denn die Gäste erwischte den besseren Start in die Partie. Nach nur sechs Minuten führten die Adler mit 5:1.
Beim 4:10 nahm ASV-Coach Michael Lerscht seine erste Auszeit. "Verworfene Bälle ist das Eine, aber fehlende Intensität ist das Andere", kritisierte er seine Mannschaft. Aber auch den nächsten Angriff der Westfalen konnte Keeper Lasse Ludwig entschärfen. Doch Hamm kam in der Folge besser ins Spiel, verkürzte den Abstand beim 10:13 auf drei Tore - mit diesem Abstand ging es beim 11:14 auch in die Kabinen.
Auch Halbzeit 2 startete mit schnellen, effektiven Angriffen auf beiden Seiten. Während Top-Scorer Max Beneke auf Seiten der Potsdamer doppelt einnetzte, überwand auf der Gegenseite Mittelmann Yonatan Dayan zweifach den Torhüter. Als dann die Halle anfing, ein Faktor zu werden, nahm VfL-Trainer Bob Hanning in der 37. Minute (15:18) eine frühe Auszeit.
Mit elf Paraden hatte sich Keeper Lasse Ludwig in die Köpfe der Westfalen gespielt und der Potsdamer Torhüter hielt direkt die nächsten zwei Würfe. Potsdam schien das Spiel im Griff zu haben, führte neun Minuten vor dem Ende beim 27:21 wieder mit sechs Toren.
Der ASV Hamm-Westfalen kämpfte sich aber zurück in die Begegnung und war beim 26:28 von Philip Jungemann wieder auf zwei Tore heran. Als Alexander Schulze den Anschlusstreffer folgen ließ, ging der Krimi in die Crunch-Time. Potsdam legte zunächst aber wieder zwei Tore vor.
Doch durch den schnellen Treffer von Jan von Boenigk und den technischen Fehler von Cyrill Akakpo bekam die Mannschaft von Michael Lerscht noch einmal die Chance zum Ausgleich, den Yonatan Dayan fünf Sekunden vor Schluss erzielen konnte. Auch die direkte Freiwurfchance von Max Beneke, mit zehn Treffern bester Schütze der Partie nach der Schlusssirene änderte nichts am Endstand 30:30.
"Die Intensität, die wir in der zweiten Halbzeit auf die Platte bringen, müssen wir natürlich von Anfang an zeigen. Da müssen wir uns steigern. Auch wenn meine Mannschaft natürlich eine herausragende Moral bewiesen hat. Aber darauf können wir uns nicht immer verlassen", so ASV-Coach Michael Lerscht.
"Ich glaube in der ersten Halbzeit haben wir im Angriff und in der Abwehr die beste Saisonleistung gezeigt. Das war richtig gut", erklärte Potsdam-Torhüter Lasse Ludwig nach der Partie. "Hier in der Halle zu bestehen und mit fünf zu führen, musst du erstmal machen. Wir kommen stark aus der Pause, und am Schluss fehlt uns meiner Meinung nach ein bisschen die Abgezocktheit, und dass wir klüger agieren."
"Natürlich will man so ein Spiel gewinnen", so Potsdam-Trainer Bob Hanning und fügte mit Blick auf die personelle Situation hinzu: "Von daher können wir mehr als glücklich sein, dass wir es geschafft haben, eine Mannschaft wie Hamm weiter hinter uns zu lassen."
"Es auch gut, dass wir enttäuscht sind, weil es die erzogene Mentalität ist, aber es ist auch gut, dass wir auf dieses Ergebnis gucken können und sagen können, wir haben uns gegen Bietigheim durchgesetzt, und haben es auch gegen Hamm getan. Und das, obwohl die Voraussetzungen nicht so waren, wie sie hätten sein können, wenn wir in Bestbesetzung hätten spielen können. Ich verstehe, dass es sich für die Jungs vielleicht wie ein Punktverlust anfühlt, aber das ist es wirklich nicht", so Hanning.
red mit Material Vereine