02.08.2024, 12:28
7:0-Lauf in Anfangsphase stellt die Weichen
Gastgeber Frankreich hat am Freitagmittag seine Chance auf den Viertelfinaleinzug gewahrt. Nach dem 28:21 (15:8) gegen Argentinien muss der Titelverteidiger am Sonntag gegen Ungarn punkten, um nach Lille zu reisen.
In ungewohnt lachsfarbenen Trikots starteten die Franzosen mit einer makellosen Anfangsphase in die Partie. Nach dem 3:0 (6.) legte Argentiniens Trainer Guillermo Milano die erste Auszeit, nach dem 7:0 (11.) drückte er bereits das zweite Mal den Buzzer. Seine Mannschaft war zwar körperlich auf dem Feld anwesend, jedoch in keiner Weise im Spiel angekommen.
Die Franzosen beherrschten diese Anfangsphase nach Belieben und traten so souverän auf wie noch nicht in diesem Turnier. Aus dem Kollektiv stach Torwart Vincent Gerard heraus, der unter anderem einen Gegenstoß und einen völlig freien Wurf vom Kreis spektakulär parierte. Die Fans feierten das Team für ihren Auftritt und hüpften auf den Tribünen.
Mit der zweiten Auszeit gelang es Milano jedoch, sein Team endlich aufzuwecken und es folgte auf Anhieb der erste Treffer durch Frederico Fernandez (7:1, 11.). Das französische Spiel verlor hingegen an Tempo und man spürte die Personalrotation, die Guillaume Gille angesichts des Vorsprungs vornahm. Der eingewechselte Aymeric Minne erzielte das 11:5 (21.).
In den vorherigen zehn Minuten war es entsprechend ein an Toren ausgeglichenes Spiel gewesen. Den Argentiniern, die inzwischen mit dem siebten Feldspieler agierten, musste man zu Gute halten, dass sie sich trotz der indiskutablen Anfangsphase nicht aufgaben. Sie hielten die Differenz bis zur Pause konstant. Der Halbzeitstand von 15:8 ging auf das Konto von Nicolas Bono, der sich nach einer Parade von Gerard den Abpraller schnappte und Sekundenbruchteile vor der Sirene traf.
Nach Wiederanpfiff behaupteten die Franzosen ihre Führung, doch das Spiel hatte seinen Schwung verloren und auch auf den Tribünen war es phasenweise verhältnismäßig ruhig. Der Gewaltwurf von Elohim Prandi zum 20:12 (41.) wurde jedoch lautstark bejubelt, gefolgt von "Elohim"-Sprechchören. Auch der eingewechselte Keeper Remi Desbonnet wurde nach einer spektakulären Abfangaktion fast auf Höhe der Mittellinie gefeiert und der Keeper heizte das Publikum noch einmal an.
Spielerisch hatten die Franzosen jedoch die Kontrolle verloren, es schlichen sich jetzt immer wieder Fehler ein, die Argentinien zu nutzen wusste. Nach einem Fehlpass verkürzte Lucas Moscariello auf 21:15 (43.), James Parker ließ einen Doppelpack folgen (21:17, 47.). Nach einer minutenlangen Unterbrechung, in der die Offiziellen den Videobeweis prüften, gab es eine Zeitstrafe wegen Wechselfehlers gegen Argentinien, welche die Südamerikaner jedoch nicht aus dem Konzept brachte.
Juan Bar wehrte einen Ball ab und Pablo Simonet warf seine Mannschaft - unbedrängt aus dem Rückraum - auf drei Tore heran (21:18, 49.). Mehr war jedoch nicht drin: Frankreich fing sich rechtzeitig, Desbonnet parierte zwei Siebenmeter und Nicolas Tournat machte mit dem 25:19 (54.) alles klar. Zwar konnte auch Bar noch einen Strafwurf abwehren, doch den Nachwurf verwandelte Descat zum 26:19 (57.). Am Ende feierte der Titelverteidiger einen 28:21-Erfolg und hat den Viertelfinaleinzug am Sonntag im direkten Duell gegen Ungarn in der eigenen Hand.
Argentininen: Maciel (4 Parden), Bar (8/1 Paraden); Parker 7, P. Simonet 5/1, Moscariello 3, Fernandez 2, F. Pizarro 1, Bono 1, Moyano 1, Martinez Cami 1, I. Pizarro, Fischer, Mourino, Bonanno
Frankreich: Gerard (12 Paraden), Desbonnet (6/2 Paraden); Descat 8/4, Prandi 5, Mem 3, Tournat 3, Fabregas 3, N. Karabatic 2, Porte 2, Minne 1, Konan 1, Remili, Richardson, L. Karabatic
Schiedsrichter: Pavicevic / Raznatovic (MNE)
Strafminuten: 8/
Siebenmeter: 1/3 ;
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