01.05.2024, 20:42
Mads Hoxer, Thomas Arnoldsen und Niklas Landin die Matchwinner
Veszprem hatte im Hinspiel des Viertelfinals der Handball Champions League in eigener Halle einen Sechs-Tore-Rückstand noch in einen Sieg umgewandelt und war nach einem 7:4-Start auf Kurs nach Köln. Doch Aalborg drehte mit einer Vierer-Serie das Spiel und steuerte über ein 18:14 zur Pause zum 33:28-Erfolg, der den Dänen zum zweiten Mal das Ticket nach Köln beschert.
In eigener Halle hatte Veszprem vor einer Woche aus einem 15:21 noch einen 32:31-Sieg gemacht und nahm so zumindest ein kleines Polster mit in das Viertelfinal-Rückspiel der Handball Champions League in Aalborg. Und dieser Vorsprung wuchs zunächst an: Yehias Elderaa und Bjarki Mar Elisson erzielten die beiden ersten Treffer für die Ungarn.
Aalborg kam durch einen Doppelschlag zum schnellen Ausgleich, doch Veszprem legte weiter vor. Beim 3:6 sahen sich die Dänen nach acht Minuten mit einem Drei-Tore-Rückstand konfrontiert und als Yahia Fathy Omar den nächsten Treffer der Gastgeber beantwortete, stand Aalborg beim 4:7 früh unter Druck. Veszprem kontrollierte das Spiel und knüpfte an die Schlussphase des Hinspiels an, auch wenn die Chance auf eine Vier-Tore-Führung ungenutzt blieb.
Dieser Fauxpas weckte Aalborg, das - nach einigen Fehlwürfen und Ballverlusten in den ersten Minuten - jetzt Sicherheit in der Offensive fand. Simon Hald Jensen startete eine Serie, die Thomas Arnoldsen mit einem Doppelschlag zum Ausgleich ausbaute - und als Sebastian Barthold nachlegte, war aus dem 4:7 ein 8:7 geworden. Mikita Vailupau beendete zwar die fünfminütige Durststrecke der Gäste, doch das Momentum war nun auf Seite der Dänen.
Aalborg hatte mit Routinier Niklas Landin ein klares Plus zwischen den Pfosten, in der Offensive drückten vor allem die jungen Mads Hoxer und Thomas Arnoldsen dem Spiel ihren Stempel auf: Die jungen Rückraumspieler erzielten im ersten Abschnitt die Hälfte der Tore der Gastgeber und zeigten sich auch nach dem Seitenwechsel weiter in Torlaune - am Ende sollten fünfzehn Treffer auf das Konto der beiden Youngster gehen.
Bis zum 11:10 hielt Veszprem noch den Anschluss - und in der Addition stand es aufgrund des Siegs der Ungarn im Hinspiel unentschieden, doch ein Doppelschlag von Mads Hoxer zum 13:10 verschaffte Aalborg wieder etwas Luft und unter dem Jubel der Halle bauten Lukas Nilsson und Thomas Arnoldsen den Abstand beim 16:11 in der Addition erstmals auf fünf Tore aus. Veszprem kämpfte sich wieder etwas heran, zur Pause stand aber ein 18:14 für Aalborg auf der Anzeigetafel.
Nach Wiederbeginn hätte sich Aalborg somit vorentscheidend weiter absetzen können, doch die ersten drei Angriffe gingen ins Leere. Veszprem ging in der Deckung nun aggressiv zu Werke und konnte den Abstand etwas verkürzen, scheiterte aber auch mehrmals. Beim 19:17 führte Aalborg nur noch mit zwei Toren - zog aber durch einen Doppelschlag umgehend wieder auf vier Tore davon. In diesem Bereich bewegte sich der Vorsprung bis zum 27:25, gut zwölf Minuten vor dem Ende.
Routinier Niklas Landin wurde dann einmal mehr zu einem Faktor, der Torhüter parierte zunächst einen Siebenmeter der Ungarn, zwei weitere entschärfte Würfe folgten. Seine Vorderleute dankten es, indem sie den Vorsprung beim 29:25 wieder auf vier Tore ausbauten. Mit der Aalborger Führung war es aber weiterhin wie mit einer Ziehharmonika, denn nach dem 30:28 von Agustin Cassado schöpften die Ungarn nochmals Hoffnung. Die Spannung war greifbar und führte auf beiden Seiten zu einigen Fehlern.
Die Antwort von Mads Hoxer entspannte die Lage aus Sicht des dänischen Topteams. Auf der Gegenseite haderte Veszprem, das zwar 24 unter die besten acht Teams gekommen ist, aber noch nie den Titel geholt hat, mit einem Pfiff der Schiedsrichter: Der vermeintliche Treffer von Sergei Kosorotov wurde nicht anerkannt. Auf der Gegenseite errang Aalborg einen Siebenmeter, den Superstar Mikkel Hansen verwandelte. Da die letzte Spielminute anbrach, war dies die Vorentscheidung. Veszprem vergab noch einen Siebenmeter, Simon Hald setzte den 33:28-Endstand und Aalborg, das als erster dänischer Klub um zweiten Mal das Final4 erreicht, startete die Party.
Aalborg Handbold: N. Landin (14 Paraden), Norsten; Nilsson 2, Larsen, Barthold 2, Arnoldsen 6, Nielsen, Hald 4, Hoxer 9, Larsen 1, Vlah 3, Björnsen 3, Möllgaard, Antonsen 1, Juul, Hansen 2/1
Telekom Veszprem: Corrales (10 Paraden), Jensen; Fathy Omar 5/2, Descat 3/1, Sandell 2, Nilsson, Elisson 3, Ligetvari, Remili 3, Mahe, Elderaa 2, Pechmalbec, Vailupau 6, Casado 2, Fabregas 1, Kosorotov 1
Zuschauer: 5500 (Sparekassen Danmark Arena, Aalborg)
Schiedsrichter: Marko Boricic / Dejan Markovic (SRB)
Strafminuten: 8 / 10
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