26.10.2024, 20:45
Aufsteiger lange auf Augenhöhe
Lange sah es nach dem ersten Sieg des VfL Potsdam in der Handball Bundesliga aus, doch in den Schlussminuten drehte der VfL Gummersbach die Partie. Schlussendlich siegten die Oberbergischen beim weiterhin punktlosen Aufsteiger mit 28:26 (10:10).
Auf beiden Seiten fehlten wichtige Spieler: Der VfL Gummersbach muss nach wie vor auf Julian Köster, Teitur Einarsson und den erneut operierten Tom Kiesler verzichten. Neben dem Langzeitverletzten Marko Katic und dem unter der Woche operierten Marvin Siemer musste der 1. VfL Potsdam kurzfristig auch auf Kapitän Elias Kofler verzichten. Der Spielmacher zog sich unter der Woche im Training eine Fußverletzung zu.
Die Anfangsphase war auf beiden Seiten von Abspielfehlern und Fehlwürfen geprägt. Den ersten Treffer der Partie setzte Milos Vujovic für den VfL Gummersbach. In der Folge übernahm jedoch der 1. VfL Potsdam: Maxim Orlov und David Akakpo brachten die Hausherren in Führung (2:1, 7.).
In der Folge unterliefen den Potsdamern jedoch einige Fehler. Die Gäste ließen sechs Minuten lang keinen Gegentreffer zu und nutzten einen 4:0-Lauf zur 5:2-Führung (11.). Die Potsdamer hatten es Frederik Höler zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch größer ausfiel. Dennoch hatte Emir Kurtagic gegen seinen Ex-Verein genug gesehen und griff zu seiner ersten Auszeit.
Die Impulse des Potsdam-Trainers griffen und David Akakpo beendete die Torflaute der Hausherren. Luks Blohme erhöhte zwar noch einmal auf 6:3, dann startete der Aufsteiger jedoch einen Lauf. Max Günther verkürzte vom Strich in Abwesenheit von Marvin Siemer auf 6:4, Maxim Orlov ließ einen Doppelschlag zum Ausgleich folgen (6:6, 21.).
Nach einer weiteren Höler-Parade brachte Nils Fuhrmann die Gastgeber in Führung. Milos Vujovic beendete den 4:0-Lauf der Potsdamer mit dem Ausgleichstreffer zum 7:7 (23.). In Überzahl brachte Fuhrmann die Hausherren nach einer Zeitstrafe gegen Stepan Zeman noch einmal in Vorlage.
Zwischen den Gummersbacher Pfosten stand nun Dominik Kuzmanovic, der sich umgehend mit zwei Paraden auszeichnen konnte. So sorgte Milos Vujovic für den Ausgleich und Kentin Mahé setzte den Treffer zur erneuten Führung nach (9:8, 26.). Per Doppelschlag drehten Orlov und Emil Hansson den Spielstand noch einmal zum 10:9, ehe Kentin Mahé vier Sekunden vor der Halbzeitsirene das 10:10 besiegelte.
Der 1. VfL Potsdam kam gut aus der Kabine und setze sich innerhalb von anderthalb Minuten auf 12:10 ab. Diese Zwei-Tore-Führung konnten die Hausherren in den Folgeminuten halten. Nach einer Zeitstrafe gegen Spielmacher Marvin Kix und einer Parade von Dominik Kuzmanovic erkämpften sich die Gummersbacher zwar die Chance zum Ausgleich, doch Frederik Höler hatte mit seiner fünften Parade etwas dagegen (17:16, 40.).
Im zweiten Versuch gelang Mathis Häseler für die Gäste dann aber doch der Ausgleichstreffer. Doch die Potsdamer zeigten nach wie vor eine gute Leistung: Jannek Klein und Kix holten per Doppelschlag den gewohnten Zwei-Tore-Vorsprung zurück (19:17, 42.).
Der zweite Abschnitt gestaltete sich dabei deutlich temporeicher: Schon in der 43. Minute erzielte Maxim Orlov den 20. Potsdamer Treffer. Innerhalb von dreizehn Minuten hatten die Hausherren also genauso viele Tore erzielt, wie in den ersten 30 Minuten.
Für den gut in die Partie gestarteten Frederik Höler rückte nun Martin Tomovski ins Potsdamer Tor. Emir Kurtagic versuchte seine Mannschaft in einer Auszeit auf die Schlussviertelstunde einzustimmen, um die knappe Führung über die Zeit zu bringen (20:19, 44.). Zunächst kassierte David Akakpo allerdings nach Ansicht der Videobilder eine Zeitstrafe.
Doch Vujovic setzte den Strafwurf über das Tor und verpasste so den erneuten Ausgleich, welchen Mathis Häseler im Folgeangriff dann doch erzielte (20:20, 43.). Beim 22:21 griff Gudjon Valur Sigurdsson zu seiner zweiten Auszeit, um seine Spieler auf die letzten zehn Minuten einzuschwören. In der Folge sorgten Mahé und Pregler per Doppelschlag für die erste Führung der zweiten Hälfte (22:23, 52.).
Besonders Kentin Mahé drehte in der Schlussphase einmal mehr auf und sorgte per Doppelschlag für das plus Zwei (25:23, 55.). Emir Kurtagic reagierte schnell mit seiner letzten Auszeit. Doch Gummersbach ließ sich die Führung nicht mehr abnehmen. Beim 27:24 sorgte Ole Pregler drei Minuten vor der Schlusssirene für die Vorentscheidung. Schlussendlich musste sich der 1. VfL Potsdam trotz einer guten Leistung mit 26:28 geschlagen geben.
1. VfL Potsdam: Höler (5 Paraden), Tomovski (2 P.); Orlov (7), Simic (4), Fuhrmann (4), Kix (4), Klein (2), Akakpo (2), Hansson (1), Paulnsteiner (1), Günther (1/1), Schramm, Geweiler, Gorpishin, Schley
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (9 P.); Obling (1 P.); Mahé (6/3), Horzen (5), Häseler (5), Pregler (4), Vujovic (3/1), Blohme (2), Kodrin (2), Schluroff (1), Vidarsson, Tskhovrebadze, Protsiuk, Zeman
Schiedsrichter: Malte Frank / Leonard Bona
Strafminuten: 8 / 6
Zuschauer: 2050 (MBS Arena Potsdam)
Merle Klingenberg