vor 1 Tag
Kurtagic-Donnerwetter verpufft
Der SC DHfK Leipzig feierte nahezu einen Start-Ziel-Sieg beim 1. VfL Potsdam. Abgesehen von kleinen Phasen zeigten die Sachsen eine überzeugende Leistung und pfeilschnellen Tempohandball, siegten am Ende mit 35:26 (17:14).
Der SC DHfK Leipzig setzte auf ein schnelles Umschaltspiel, sollte damit auch schnell die Konktrolle auf dem Parkett der Potsdamer MBS Arena gewinnen. Potsdam hatte zwar den Auftakttreffer mit einem Konter von Nils Fuhrmann noch setzen können, aber dann starteten die Sachsen durch.
Die 5:1-Abwehr mit Marko Mamic auf der Spitze stand gut und störte die Passwege im Rückraum der Brandenburger, vorne zogen die Nationalspieler Luca Witzke und Franz Semper geschickt die Fäden und ermöglichten eine frühe Fünf-Tore-Führung (5:10).
Emir Kurtagic, der schon im Tor auf Martin Tomovski gewechselt hatte, musste nach nicht einmal einer Viertelstunde die Notbremse, gab seiner jungen Mannschaft Spielzüge an die Hand und forderte auch: "Der Rückzug muss besser werden."
Die Hausherren kamen nun ein wenig besser in Schwung, unter anderem zeigte auch Maxim Orlov seine Qualitäten als Außenspieler beim 7:10 (17.). "Konzentration hinten und vorne", forderte Runar Sigtryggsson in seiner ersten Auszeit von seinen Schützlingen.
Aber Leipzig sündigte weiter mit seinen Chancen, fand nun kein Mittel gegen Potsdams Deckung und Elias Kofler und Cyrill Akakpo stellten mit schnellen Kontern zum Anschlusstreffer.
Neun Minuten vor der Pause dann eine Schrecksekunde, Emil Hansson schob Luca Witzke so beim Durchbruch, dass der Leipziger Spielmacher dann auf Elias Koflers Gesicht landete und beim Österreicher eine stark blutende Platzwunde über dem rechten Auge verursachte.
Bis die Hausherren den Schock verkraftet hatten, hatte sich Leipzig mit einem Doppelschlag erneut auf vier Tore (10:14) gelöst. Die Souveränität der Anfangsphase sollten die Sachsen aber nicht herstellen können. Potsdam fand nun die Lücken im Deckungsverbund, hatte nun auch eine aggressivere Deckung hinter der auch Martin Tomovski nun immer besser ins Spiel gekommen war.
Leipzig musste kurz vor dem Ende noch die Rote Karte gegen Luka Rogan hinnehmen, der serbische Kreisläufer hatte den im Sprung befindlichen Jannek Klein noch im Wurfarm erwischt. Den fälligen Siebenmeter konnte aber Kristian Saeveras dann gegen Max Günther parieren und am Ende wurden beim 13:17 die Seiten gewechselt.
Beim Wiederanpfiff knüpften beide Teams an ihre guten Phasen aus dem ersten Durchgang an. Potsdam suchte geduldig seine Chancen, konnte zwischenzeitlich zumindest auf zwei Tore (16:18) verkürzen. Beim 17:20 (38.) kehrte Elias Kofler erst in die Halle und auch direkt auf das Parkett zurück.
Wenig später landete allerdings dann die Hand von Marko Mamic im Gesicht von Maxim Orlov, der die Körperkontrolle verlor und mit seiner linken Hand im Gesicht des Kroaten landete. Im Anschluss an diese knifflige Szene beim Stand von 18:22 (40.) gab es nach Ansicht des Videobeweises für beide Spieler eine Zeitstrafe.
Potsdam kam besser aus der anschließenden Phase, auch weil Lukas Binder einen Konter gegen Martin Tomovski liegen ließ. Wenig später konnte der Leipziger Linksaußen dann aber seine Chance zum 19:23 nutzen. Leipzig schien auch wegen Kristian Saeveras das Spiel besser in den Griff zu kriegen, der Keeper kam schon auf elf Paraden und gab so seinem Team die nötige Sicherheit.
Beim 20:25 (46.) musste Emir Kurtagic noch einmal eine Auszeit nehmen. "Wir belohnen uns vorne nicht für die guten Situationen. Da gibt es nichts zu zögern. Entweder ihr gebt alles, was ihr habt oder ihr spielt den Sch..-Ball weiter", so der VfL-Coach, der "maximale Überzeugung "einforderte.
Aber die nächsten beiden Fehler bestrafte Leipzig, Kurtagic musste erneut die Notbremse ziehen und seinem Team bewusst machen: "Es ist noch alles drin." Immerhin Nicolas Paulnsteiner erkämpfte sich den Siebenmeter, den Orlov zum 21:27 (50.) einsetzen konnte.
Leipzig wankte aber im Gegensatz zum ersten Durchgang nicht mehr, abgeklärt spielten die Gäste nun ihren Vorsprung herunter, fanden auch gegen die offensiveren Deckungsvarianten ihre Lösungen. Das 24:31 (56.) von Luca Witzke war praktisch die Vorentscheidung. Potsdam mühte sich, doch Leipzig ließ zumindest defensiv keinen Schlendrian einkehren und am Ende stand ein deutliches 26:35 zu Buche.
1. VfL Potsdam: Tomovski (9 Paraden), Ferjan (3 Paraden); Orlov 7/3, Klein 5, Simic 4, Akakpo 2, Fuhrmann 2, Kix 2, Hansson 1, Paulnsteiner 1, Kofler 1, Kraus 1, Schramm, Günther, Gorpishin, Schley
SC DHfK Leipzig: Ebner, Saeveraas (11/1 Paraden); Semper 7, Binder 6, Runarsson 4, Witzke 4, Peter 4, Bogojevic 2, Schmitt 1, Kristjansson 1, Ernst, Krzikalla, Greilich, Mamic, Rogan
Zuschauer: (MBS-Arena, Potsdam)
Schiedsrichter: Otto / Piper
Strafminuten: 4/6
Disqualifikation: - / Rogan (27., grobes Foul)
chs