17.12.2023, 15:23
Niederlage für Spitzenreiter der 2. Handball Bundesliga Frauen
Der SV Werder Bremen musste sich im letzten Spiel des Jahres 2023 mit einer 25:28-Niederlage auf die Heimreise aus Mainz machen. Trotz der dritten Saisonniederlage gehen die Grün-Weißen mit 20:6 Punkten als Tabellenführer der 2. Handball Bundesliga in das neue Jahr, Verfolger Göppingen hat allerdings ein Spiel weniger auf dem Konto als die Bremerinnen.
In Mainz musste der SV Werder Bremen krankheitsbedingt auf Spielmacherin Denise Engelke verzichten, bei den Gästen fehlten Natascha Krückemeier und Melanie Grawe. Der Spitzenreiter brauchte etwas, um ins Spiel zu kommen. Nach einem 4:7-Rückstand (13.) kam Bremen aber langsam in Schwung, Hannah Weyers erzielte den 8:8-Ausgleich (20.) und Lara Niemann brachte die Grün-Weißen bei 10:9 (22.) in Führung.
Dies wuchs beim 12:9 auf drei Tore an, doch auf die Vierer-Serie der Gäste folgte eine von Mainz: Rugile Bartaseviciute, Hanna Kamp und Saskia Fackel mit Doppeltreffer brachten ihre Farben wieder in Vorlage, bevor Werder Bremen mit zwei erfolgreichen Versuchen auf 14:13 stellte und so einen knappen Vorsprung mit in die Kabine nehmen konnte.
Der zweite Durchgang blieb ein Duell auf Augenhöhe: Bremen erzielte den ersten Treffer, doch in den folgenden drei Minuten drehte Mainz das Spiel. Werder Bremen machte aus dem 15:17-Rückstand dann aber erst ein 19:19 und übernahm dann nach einem Treffer von Alina Defayay wieder die Führung. In der bis dahin abwechslungsreichen Partie schien Bremen das Heft in die Hand zu bekommen.
Nach dem 24:22 (44.) von Vanessa Plümer verwarf Mainz einen Siebenmeter und Bremen hatte sogar die Chance, mit drei Treffern in Führung zu gehen. Aber Bremen ließ - wie auch Mainz auf der anderen Seite - zunächst mehrere Chancen ungenutzt, Bergmann brauchte gut fünf Minuten für den Treffer zum 25:22 (50.).
Doch es blieb der einzige Treffer des Spitzenreiters in rund 17 Spielminuten. Mainz-Schlussfrau Lena Schmid vernagelte das Tor, weder aus der Nahdistanz, noch aus der Ferndistanz und auch nicht von der Siebenmeterlinie war Schmid zu überwinden. Elisa Burkolder, Saska Fackel und Saska Wagner konnten so ausgleichen und nach einem bei erhobenem Arm der Schiedsrichter perfekt abgelegten Freiwurf von Elisa Burkholder auf Leah Schulze führten die Gastgeberinnen wieder.
Mainz hatte dank einer starken Torhüterin das Spiel gedreht und Lena Schmid ließ den Spitzenreiter auch in der Folge nicht zurück in die Begegnung. Zwei Auszeiten von Werder brachten keine Besserung, stattdessen besiegelten Amelie Gilanyi und Leah Schulze den 28:25-Erfolg. "Wir haben einfach zu viele Chancen ungenutzt gelassen. Die Weihnachtspause werden wir jetzt nutzen um die Akkus wieder aufzuladen und dann im neuen Jahr wieder voll anzugreifen", sagte Werder-Cheftrainer Timm Dietrich nach der dritten Saisonniederlage.
"Wir waren uns im Vorfeld sicher, dass auch gegen Werder Bremen zu Hause Punkte möglich sind, wenn das, was wir uns für das Spiel vorgenommen haben, funktioniert", freute sich unterdessen 05-Trainerin Ilka Fickinger über den Erfolg. "Wir wollten Bremen mit unserer versetzten 5:1 `überraschen` - damit wollten wir das Zusammenspiel zwischen Rückraum Mitte und Rückraum Rechts Bergmannn oder Häberle stören bzw. unterbinden. Das hat über große Phasen des Spiels gut funktioniert, vor allem weil Leah Schulze vorne einen Riesenjob gemacht hat."
"Im Angriff wollten wir auch etwas anders als in unserem vorherigen Spielkonzept agieren und haben immer wieder versucht mit zwei Kreisläufern zu agieren, auch das hat uns phasenweise Vorteile verschafft", so Fickinger weiter. "Aus einer geschlossenen und richtig guten kämpferischen Leistung möchte ich heute allerdings Leah Schulze, die vorne in der versetzten 5:1 wirklich einen super Job gemacht hat, sowie insbesondere im Tempospiel 2. Welle Saskia Wagner hervorheben."
"Wir freuen uns wahnsinnig über diese zwei Punkte - wir wissen auch, dass das die ausgleichenden Punkte waren, die wir gegen Nürtingen zuhause niemals hätten liegen lassen dürfen, aber das muss man erstmal machen", fuhr Fickinger fort und bilanzierte: "Für mich zählt jetzt vor allem der schöne Abschluss für uns und unsere Fans für das Jahr 2023. Jetzt haben sich die Mädels eine 10-tägige Pause verdient, bevor wir am 28. Dezember 2023 wieder ins Training einsteigen, um uns auf das 1. Auswärtsspiel in 2024 gegen die Handballluchse Buchholz/Rosengarten vorzubereiten."
red, Geger, SVW und Bilo, M05