01.04.2024, 15:18
Leipzig verliert in letzter Sekunde
Der HC Leipzig hat das Topspiel beim 1. FSV Mainz 05 in buchstäblich letzter Sekunde - mit einem direkt verwandelten Freiwurf mit 22:23 (11:10) verloren.
"Es war ein von beiden Seiten sehr umkämpftes Spiel. Allerdings auch mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Am Ende lag das Glück bei Mainz, die ebenfalls großartig gekämpft und gefightet haben", urteilte Leipzigs Coach Erik Töpfer und betonte: "Ein Unentschieden wäre auch verdient gewesen, aber dafür fehlte uns heute der spielerische Glanz."
"Wir wollten weiterhin mit vielen Kreuzungen gegen den körperlich sehr präsenten Innenblock der Gäste agieren. Leider fehlte uns bei diesen Kreuzungen oft die Tiefe, so dass wir uns teilweise kräftemäßig aufrieben", analysierte Dynamites-Trainerin Ilka Fickinger. "Es war wahrlich kein qualitativer und technischer Leckerbissen von beiden Seiten, allerdings bin ich erneut wieder erstaunt, wie sehr wir unsere Fehler immer wieder durch mannschaftliche Geschlossenheit und Mentalität wettgemacht haben."
Die knapp 200 Zuschauer sahen ein zerfahrenes und von vielen Fehlern geprägtes Spiel, indem sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe lieferten. Spannend war es bis zum Ende. Lediglich in der Anfangsphase konnten die Gastgeberinnen drei Tore (5:2) vorlegen, doch nach einem Doppelschlag von Joanna Granicka und einem weiteren Treffer von Sharleen Greschner war das Spiel beim 6:6 (15.) wieder ausgeglichen.
So marschierten beide Teams im Gleichschritt und wechselnder Führung Richtung Halbzeit. Leipzig sollte kurz vor der Pause sogar auf zwei Tore (9:11) vorlegen, doch Mainz kämpfte sich in Durchgang zwei erfolgreich zurück. Wieder wechselte die Führung mehrfach, in den Schlussminuten waren die Dynamites in der Vorlage.
Die Sächsinnen hatten dabei genügend Gelegenheiten dem Spiel eine positive Wendung zu geben, scheiterten aber immer wieder an den eigenen Unzulänglichkeiten, vor allem in Form technischer Fehler und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr. Am Ende war es Rugile Bartaseviciute, die mit einem direkt verwandelten Freiwurf nach Ablauf der Zeit den Siegtreffer zum 23:22-Endstand erzielte.
"Leider konnten wir keinen Treffer mehr in der regulären Spielzeit erzielen, bekamen aber einen Freiwurf in zentraler Position. Rugile Bartaseviciute ging an die 9m-Linie und verwandelte diesen direkten Freiwurf mehr als präzise ins linke obere Eck. Danach es hielt keinen Zuschauer mehr auf seinem Platz", blickte Fickinger auf den letzten Angriff zurück.
"Wir wissen, dass diese zwei Punkte mehr als glücklich sind und das Spiel definitiv auch in die andere Richtung hätte kippen können. Ich wäre auch mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, aber umso mehr freue ich mich, dass wir nach dem unfassbaren Verletzungspech, und vor allem in den letzten drei Spielen, seitdem auch noch Neele Mara Orth ausgefallen ist, gewinnen konnten. Somit sind nun die Plätze 3 bis 6 punktgleich und es trennen uns lediglich ein paar Tore Differenz."
"Trotz vieler Fehler konnten wir aufgrund unserer guten Moral bis zum Schluss um die Punkte mitspielen. Das gibt uns Hoffnung für die nächsten Spiele. Wenn wir dann noch an unserer Cleverness arbeiten und konstanter spielen, gewinnen wir auch wieder", so Töpfer abschließend. Da auch die TG Nürtingen patzte und der ESV Regensburg gewann, haben nun vier Teams je 27:19 Zähler.
"Es ist einfach erfreulich, wie Jede im Moment Verantwortung übernimmt und Jede - egal ob aktiv auf dem Spielfeld oder verletzt neben dem Spielfeld - ihren Beitrag dazu leistet. Nun haben wir nächste Woche wieder ein spielfreies Wochenende und danach steht das Auswärtsspiel beim Tabellenersten Frisch Auf Göppingen an. Wir freuen uns auf eine voll besetzte EWS Arena", so Fickinger abschließend.
1. FSV Mainz 05: Krückemeier, Schmid; Weidle (1), Gilanyi, Schulze, Bartaseviciute (6), Schulze (1), Jacobs (2/1), Fackel (5/3), Thoß (5), Kamp (1), Karl (1), Wagner, Ramacher (1)
HC Leipzig: Garcia Canabate, Kurzke, Fleischer; Uhlmann (3), Seidel, Nikolic (2), Hofmann, Theilig (1), Gaubatz (1), Klocke (1), Illge (3), Greschner (2), Granicka (5/4), Tucholke (4)
Schiedsrichter: Fabian Foerster / Tim Foerster
Zuschauer 198
Siebenmeter: 4/5 ; 4/5
Strafminuten: 6/12
chs, HCL