Handball-Weltmeisterschaft
02.02.2025, 12:27
Inklusive Toren, Würfen und Einsatzminuten
Handball-WM: Einzelkritik und Statistik Deutschland
DHB-Team
Deutschland erlebte im Viertelfinale der Handball-WM gegen Portugal den erwarteten Krimi - und schied in der Verlängerung aus. Doch bereits zuvor waren die Auftritte trotz fünf Siegen nicht nur bei der deutlichen Niederlage gegen Dänemark durchwachsen. Die Einzelkritik zu den DHB-Akteuren und ihre Statistiken im Turnier von Toren über Würfe hin zu den Einsatzminuten. (Hinweis: Ein Klick auf den rechten Bildschirmrand führt zum nächsten Slide. Die Sortierung erfolgt nach der Rückennummer.)
Sascha KlahnDavid Späth
Weil Wolff zumeist überzeugte, kam David Späth abseits der Partie gegen Tunesien, in der er durchspielte und mit 21 Paraden über fünfzig Prozent erreichte, auf gut neunzig Minuten Spielzeit. Überzeugte, wenn er benötigt wurde, wurde zwei Mal Man of the Match - neben dem Spiel gegen Tunesien auch gegen Tschechien, als er nach seiner Einwechslung 47 Prozent verbuchte und zudem ein Tor erzielte. (41/2 Paraden, 106/5 Würfe - 39 Prozent. 1 Tor. Spielzeit 2:28 Stunden)
Sascha KlahnNils Lichtlein
Nils Lichtlein kam im Viertelfinale nach der Pause ins Spiel und wirkte erfrischend, aber ohne große Wirkung - wie zuvor im Turnier. Traf zweistellig, war hinter dem Stamm-Trio im Rückraum viertbester Vorbereiter der DHB-Auswahl und deutete seine Klasse bei den Kurzeinsätzen, die er bekam, immer wieder an. Unter anderem mit drei wichtigen Treffern gegen die Schweiz und vier erfolgreichen Versuchen gegen Italien. (12 Tore - 18 Würfe - 67 Prozent. 9 Assists, 6 Ballverluste, 1 Steal. Einsatzzeit 1:23 Stunden)
Sascha KlahnJohannes Golla
Johannes Golla war nicht nur im abschließenden Viertelfinale, als er nur 48 Sekunden von den 70 Minuten Spielzeit nicht auf dem Parkett stand, der Dauerbrenner in Abwehr und Angriff. Trotz keiner Einsatzminute in seinem 100. Länderspiel gegen Tunesien am Ende mit 5:16 Stunden in den verbleibenden sechs Spielen. Dass dies an seinen Kräften zehrte, war im Turnierverlauf zu sehen - im Auftaktspiel gegen Polen zum Man of the Match gewählt. (18 Tore, 25 Würfe - 72 Prozent. 7 herausgeholte Siebenmeter, nur vier Strafminuten. Einsatzzeit: 5:16 Stunden)
Sascha KlahnLuca Witzke
Luca Witzke hatte Licht und Schatten. Überzeugte mit fünf Toren und einer 100%-Quote beim Auftakt gegen Polen sowie in der Folge mit Einsatz und beispielsweise gegen Dänemark einigen sehenswerten Aktionen, dem stehen aber im WM-Verlauf einige ungenutzte Chancen wie die 0/4 im Duell gegen Italien und Ballverluste gegenüber. (15 Tore, 25 Würfe - 60 Prozent. 7 Assists, 11 Ballverluste, 2 Steals. Einsatzzeit 2:06 Stunden)
Sascha KlahnJuri Knorr
Juri Knorr stand bei EM und Olympia im All-Star Team, sorgte aber mit seiner Verletzung im ersten Spiel gegen Polen gleich für eine Schrecksekunde - und fehlte kurz darauf zwei Spiele aufgrund einer Erkrankung. War im Viertelfinale zurück und in diesem früh gefordert. Übernahm Verantwortung, war mit 7 Treffern bester deutscher Feldschütze - schien aber nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Trotz der verpassten Partien am Ende zweitbester Turnierschütze und mit den zweitmeisten Vorlagen im DHB-Team. (24/1 Tore, 40/2 Würfe - 60 Prozent. 17 Assists, 5 Ballverluste, 4 Steals. Einsatzzeit 2:18 Stunden)
Sascha KlahnLukas Zerbe
Lukas Zerbe überzeugte im Viertelfinale als bester Schütze mit 9 Toren und ließ die Siebenmeterschwäche der Vorrunde mit 7/7 vergessen. War gegen Tunesien auch auf der falschen Seite im Einsatz und lieferte zuvor ein solides Turnier - wurde aber wie alle Außen teils nicht ins Angriffsspiel eingebunden. (21/11 Tore, 28/13 Würfe - 75 Prozent. 1 Ballverlust, 3 Steals. Einsatzzeit 4:29 Stunden)
Sascha KlahnJulian Köster
Im gesamten Turnier in Abwehr und Angriff gefordert, lediglich gegen Tunesien geschont. Rieb sich auf, verbuchte auch dank seiner Treffer nach Durchbruch aber die beste Quote der deutschen Rückraumspieler. Seine Treffer hielten Deutschland unter anderem bei den wichtigen Siegen gegen die Schweiz und Italien auf Kurs, wo er zudem Zeitstrafen und Siebenmeter herausholte. (24 Tore, 33 Würfe - 73 Prozent. 14 Assists, 7 Ballverluste, 7 Steals. Einsatzzeit: 4:57 Stunden)
Sascha KlahnMarian Michalczik
Wurde aufgrund der personellen Probleme nachnominiert. Bekam im Spiel gegen Tunesien die Möglichkeit, sich einzuspielen, traf gleich im ersten Angriff und feierte einen gelungenen Einstand. Konnte nach seiner Einwechslung im Viertelfinale gegen Portugal aber auch nicht die benötigten Akzente setzen. (2 Tore, 3 Würfe - 66 Prozent. 2 Assists, 2 Ballverluste. Einsatzzeit: 0:53 Stunden)
Sascha KlahnRenars Uscins
Schien im Viertelfinale gerade im ersten Durchgang Deutschlands einziges Rezept für Tore - aufgrund seiner schwachen Quote gerieten die fehlenden Optionen im rechten Rückraum danach in den Fokus. Hatte die meisten technischen Fehler, war aber auf der anderen Seite bei der WM sowohl bester Vorlagengeber wie auch mit Abstand bester deutscher Schütze - auch dank zehn Treffern beim Auftaktsieg gegen Polen und acht gegen Tschechien. (35 Tore, 65 Würfe - 54 Prozent. 20 Assists, 16 Ballverluste, 3 Steals. Einsatzzeit: 4:57 Stunden)
Sascha KlahnFranz Semper
Franz Semper fehlte zunächst aufgrund einer Verletzung. Gab sein WM-Debüt erst in der Hauptrunde im richtungsweisenden Spiel gegen Italien: Kam nach 37 Minuten auf die Platte und verwandelte fünf seiner sechs Würfe. Half der DHB-Auswahl so entscheidend dabei, sich abzusetzen. Musste den Einstand nach Maß nach gut sieben Minuten aber beenden und nach dem Spiel verletzt abreisen. (Spielzeit: 7:30 Minuten, 5 Tore, 6 Würfe - 83 %.)
Sascha KlahnAndreas Wolff
Weltklasse im Viertelfinale - mit 21 Paraden hielt Andreas Wolff Deutschland lange im Spiel. Zeigte im gesamten Turnier seine Klasse, gerade auch mit über fünfzig Prozent entschärfter Gegenstöße und anderer vereitelter Großchancen. War aber insbesondere bei den Würfen aus der Nahdistanz oftmals ohne Chance. Wichtiger Rückhalt und Man of the Match mit 20 Paraden auch beim Sieg gegen die Schweiz sowie mit 18 Paraden gegen Italien. (76/8 Paraden, 201/20 Würfe - 38 Prozent. Einsatzzeit: 4:19 Stunden)
Sascha KlahnRune Dahmke
Rune Dahmke gehörte zu den Spielern im DHB-Kader, die zwischenzeitlich erkrankt pausieren mussten - stand gegen die Schweiz und Tunesien zwar auf dem Spielberichtsbogen, war aber nicht in der Halle, sondern im Hotel. In der Offensive auf Außen nur selten ins Spiel eingebunden - wie sich an nur fünf Würfen in fast zwei Stunden Spielzeit zeigt. (3 Tore, 5 Würfe - 60 Prozent. 1 Assists, 1 Ballverluste, 1 Steals. Einsatzzeit: 1:55 Stunden)
Sascha KlahnLukas Mertens
Auch Lukas Mertens hing auf der Außenbahn oftmals in der Luft. Ließ im Turnierverlauf zwei von vier Gegenstößen aus, zeigte sich aber mit 11/13 von Außen treffsicher - wenn er die Gelegenheit erhielt. Mit vier Toren ein wichtiger Faktor beim Sieg gegen Italien, der am Ende das vorzeitige Ticket ins Viertelfinale brachte. (13 Tore, 17 Würfe - 76 Prozent. 2 Assists, 4 Steals. Einsatzzeit: 4:47 Stunden)
Sascha KlahnLukas Stutzke
Lukas Stutzke wurde von Alfred Gislason nicht nur vor dem Viertelfinale aus dem Kader gestrichen. Schaffte - auch aufgrund einer Erkrankung - nur zwei Mal den Sprung in das 16er-Aufgebot für den Spieltag und verstärkte dann die Deckung. Seinen einzigen Wurf im Turnier nahm er bereits im ersten Spiel gegen Polen, in der Partie verbuchte er auch die in der Statistik vermerkte Vorlage. (0 Tore, 1 Wurf. 1 Assist, 2 Ballverluste. Einsatzzeit 0:35 Stunden)
Sascha KlahnChristoph Steinert
Christoph Steinert ist eigentlich im rechten Rückraum zu Hause, wurde in der Offensive aber nicht zur Entlastung von Renars Uscins eingesetzt und ackerte stattdessen über drei Stunden in der Deckung. Der Routinier hatte seinen einzigen Wurf im gesamten Turnier bereits im Auftaktspiel gegen Polen und den von Außen - seine Einsatzminuten im Angriff gegen Tunesien konnte er nicht nutzen, um sich als Alternative im Angriff zu präsentieren. (0 Tore, 1 Wurf. 3 Assists, 3 Ballverluste, 1 Steal. Einsatzzeit: 3:14 Stunden)
Sascha KlahnJustus Fischer
Justus Fischer bekam abseits der durchgespielten sechzig Minuten im bedeutungslosen letzten Spiel der Hauptrunde gegen Tunesien, in dem er mit 5 Toren aus 6 Würfen seine Klasse zeigte, nur sehr wenige Spielanteile. Im folgenden Viertelfinale blieb der Kreisläufer sogar komplett auf der Bank und blieb trotz Verlängerung ohne Einsatzminute. Durfte auch gegen Tschechien und Dänemark beginnen, fand da aber nicht in die Partie. (8 Tore, 12 Würfe. 1 Ballverlust. Einsatzzeit: 2:12 Stunden)
Sascha KlahnMarko Grgic
Marko Grgic schien im bedeutungslosen Spiel gegen Tunesien zum Ende der Hauptrunde nicht nur aufgrund seiner elf Treffer und sechzig Minuten Spielzeit ins Turnier zu finden - trotz einiger Ballverluste. Kam im Viertelfinale schon vor der Pause rein, traf und belebte den Angriff mit seiner Unbekümmertheit gut. Kam gegen Portugal aber insgesamt nur vier Minuten zum Einsatz und konnte die guten Eindrücke so nicht vertiefen. (21 Tore, 31 Würfe - 68 Prozent. 6 Assists, 15 Ballverluste, 1 Steal. Einsatzzeit 1:57 Stunden)
Sascha KlahnTimo Kastening
Timo Kastening war einer der Streichkandidaten, kam nur in vier der sieben Spiele zum Einsatz - stand in diesen aber zumeist auf dem Parkett. Verwandelte 10 von 13 Siebenmetern, hinzu kamen zwei Treffer aus dem Gegenstoß. Im Positionsangriff - wie die anderen Außen - hingegen mit Ausnahme der ersten Hälfte gegen die Schweiz größtenteils außen vor. (18/10 Tore, 25/13 Würfe - 72 Prozent. 2 Assists, 0 Ballverluste, 5 Steals. Einsatzzeit 2:29 Stunden)
Sascha KlahnAlfred Gislason
Verpasste mit Deutschland nach dem vierten Platz bei der Heim-EM und Olympia-Silber das dritte Halbfinale in Folge am Ende in der Verlängerung. "Das war kein Rückschlag", so der Bundestrainer, der sich vor seine Spieler stellte. "Wir sind nicht ganz so fit, wie wir im Sommer waren", erklärte er mit Blick auf den Unterschied zum Erfolg in Paris und bemängelte zudem die Fehlwürfe sowie die Probleme im mit Renars Uscins aufgrund der Probleme bei Franz Semper nur einfach besetzten Position im rechten Rückraum - verzichtete aber auch auf eine Nachnominierung.
Sascha Klahn