Aktuell:
Auch das deutsche Frauenteam ist bei der Weltmeisterschaft 2021, wie bei fast jedem großen Turnier, mit dabei. Und hat ein klares Ziel. Das, was bei den letzten Events misslang, soll dieses Mal geschafft werden: Es soll für die Deutschen unter die Top vier, also mindestens ins Halbfinale.
In den letzten Jahren war immer früher Schluss. Bei der WM 2019 gab es zwar Siege gegen Spitzenteams wie die Niederlande und Dänemark, am Ende kam man aber nicht über den 8.Platz hinaus. Ähnlich lief es bei der Europameisterschaft ein Jahr später, wo man wieder mit großen Hoffnungen und zielen anreiste, das Potenzial und die Motivation hatte, es jedoch wieder nicht weiter als auf den auch eher enttäuschenden siebten Platz schaffte.
Für die WM 2021 ist das ausdrücklich selbstausgerufene Ziel also klar: Es soll mindestens bis in die Top Vier gehen. Einfach wird dies in Gruppe E allerdings auch nicht. Mit Ungarn, Tschechien und der Slowakei warten durchaus ambitionierte und unangenehme Gegner auf die deutschen Frauen.
Dem Team weiterhelfen soll Emily Bölk, vor allem mit ihrer Torgefahr. Mit 192 Toren in 63 Spielen in der Nationalmannschaft ist sie Deutschlands gefährlichste Schützin. Bei der Weltmeisterschaft 2019 war sie mit 37 Toren eine der wichtigsten Angreiferinnen des Kaders. Eine weitere deutsche Hoffnung ist die 25-jährige Spielmacherin Alina Grijseels, die den BVB aus Dortmund in der Bundesliga und der DELO EHF Champions League vertritt.
"Wir treffen in der Vorrunde ausschließlich auf europäische Mannschaften, was bei einem Format mit 32 Mannschaften recht ungewöhnlich ist. Aber es gibt nie leichte Gegner. Es hätte einfacher sein können, vor allem, wenn Gegner wie Dänemark und Korea in der Hauptrunde warten. Aber diese Herausforderung müssen wir annehmen", analysiert Trainer Henk Groener die Aussichten auf das bevorstehende Turnier.
Europameisterschaften:
Deutschland hat als eine der wenigen Nationen bislang an allen Europameisterschaften teilgenommen. Bei der ersten EM 1994 war Deutschland Gastgeber und erreichte mit Silber die erste und bisher einzige EM-Medaille eines DHB-Teams. Bei der folgenden EM in Dänemark schrammte die deutsche Auswahl dabei mit Platz Vier nur knapp an Bronze vorbei. Mit dem sechsten Platz in den Niederlanden, dem neunten in Rumänien und dem elften in Dänemark begann dann ein Abwärtstrend, den die deutsche Auswahl erst mit dem fünften Platz bei der EM in Ungarn stoppen konnte, zuletzt wurde bei der EM 2006 in Schweden das Halbfinale erreicht, zu einer Medaille reicht es aber erneut nicht.
Weltmeisterschaften:
Bis 1971 hatte die Auswahl der BRD an den Weltmeisterschaften der Frauen teilgenommen und dabei 1965 einmal Bronze erringen können. Die Mannschaft der DDR nahm 1971 erstmals an einer WM teil und holte sogleich Gold. Nach einem neunten Platz 1973, gewann die DDR auch 1975 und 1978 die Welttitelkämpfe. 1976 gewann die Mannschaft der DDR zudem Silber bei den Olympischen Spielen in Montreal, 1980 in Moskau gewann die ostdeutsche Auswahl Bronze. Die DDR errang 1990 noch einmal Bronze, das Team der BRD landete auf dem vierten Platz.
Die gesamtdeutsche Mannschaft gewann 1993 dann die Weltmeisterschaften, 1994 folgte EM-Silber und 1997 mit WM-Bronze die letzte Medaille bei einem internationalen Großereignis. 2001 verpasste die deutsche Auswahl sogar die Teilnahme an den Titelkämpfen in Italien und auch 2005 drohte das Schicksal, nach dem die DHB-Auswahl in den Play-offs Polen unterlegen war. Durch die Hintertür kam die deutsche Mannschaft nach dem Verzicht Taipehs dann aber doch noch zur WM. Bei dieser legte die deutsche Auswahl am Ende den sechsten Platz. Bei der WM 2007 in Frankreich setzte das Team unterdessen seinen Aufwärtstrend fort und konnte sogar wieder eine Medaille gewinnen, mit Bronze kehrte das Team von Armin Emrich in die Heimat zurück.
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|
Jahr |
Austragungsort |
Platz |
 |
FRG |
GDR |
1976 |
Montreal / CAN |
- |
3 |
1980 |
Moskau / URS |
- |
3 |
1984 |
Los Angeles / USA |
4 |
- |
1988 |
Seoul / KOR |
- |
- |
 |
GER |
1992 |
Barcelona / ESP |
4 |
1996 |
Atlanta / USA |
6 |
2000 |
Sydney / AUS |
- |
2004 |
Athen / GRE |
- |
2008 |
Peking / CHN |
11 |
|
Jahr |
Austragungsort |
Platz |
 |
FRG |
GDR |
1957 |
Jugoslawien |
4 |
- |
1962 |
Rumänien |
8 |
- |
1965 |
BR Deutschland |
3 |
- |
1971 |
Niederlande |
5 |
1 |
1973 |
Jugoslawien |
11 |
9 |
1975 |
Sowjetunion |
- |
1 |
1978 |
Tschechoslowakei |
8 |
1 |
1982 |
Ungarn |
9 |
4 |
1986 |
Niederlande |
8 |
5 |
1990 |
Korea |
4 |
3 |
 |
GER |
1993 |
Norwegen |
1 |
1995 |
Österreich/Ungarn |
5 |
1997 |
Deutschland |
3 |
1999 |
Norwegen/Dänemark |
7 |
2001 |
Italien |
- |
2003 |
Kroatien |
12 |
2005 |
Russland |
6 |
2007 |
Frankreich |
3 |
2009 |
China |
7 |
2011 |
Brasilien |
17 |
2013 |
Serbien |
7 |
2015 |
Dänemark |
13 |
2017 |
Deutschland |
9 |
2019 |
Japan |
8 |
2021 |
Spanien |
|
|
Jahr |
Austragungsort |
Platz |
1994 |
Deutschland |
2 |
1996 |
Dänemark |
4 |
1998 |
Niederlande |
6 |
2000 |
Rumänien |
9 |
2002 |
Dänemark |
11 |
2004 |
Ungarn |
5 |
2006 |
Schweden |
4 |
2008 |
Mazedonien |
? |
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