Vereinsanschrift:
DJK/MJC Sportmanagement Trier e.V.
Bahnhofsplatz 8 - 54292 Trier
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E-Mail: info@mjc-trier.de
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Erfolge:
Deutscher Meister (1):2003
Historie:
Wohl kaum ein Verein kann auf eine längere Geschichte zurückblicken, denn die Marianische Jünglings Congregation wurde in Trier bereits im Jahre 1617 gegründet. Da die MJC eine kirchliche Vereinigung war, konnte sie nicht als Eigentümerin in das Grundbuch eingetragen werden. Deshalb war eine juristische Vereinigung notwendig. Das führte zur Gründung eines "Schutzvorstandes", der 1916 ins Vereinsregister eingetragen wurde. Um die enge Verbindung mit der aktiven MJC auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen, nahm der eingetragene Verein den Namen "Marianische Jünglings-Kongregation Maria Himmelfahrt Trier e. V." an.
Aus der Abkürzung MJC, in Lautschrift MIZ entwickelte sich im Volksmund der Begriff Miezen. Der Sport spielte in der MJC schon eine wichtige Rolle. Die Handballmannschaft beteiligte sich an den Wettspielen in der Trierer Region innerhalb des katholischen Sportverbandes "Deutsche Jugendkraft" (DJK) und nahm "eine führende Stellung ein". 1935 wurde die DJK jedoch mit einem Verbot belegt. Zwei Jahre später wurde dann jedoch auch die MJC vorübergehend verboten. Als Gründe für die Auflösung wurden angegeben, "dass ständig gegen das Verbot von Fahrten, Heimabenden, Sport und Spiel verstoßen worden sei."
Mit dem Ende des Nationalsozialismus gründete sich die Congregation im August 1945 erneut. "Die MJC von 1617 feiert nach achtjähriger gewaltsamer Unterdrückung ihres religiösen Gemeinschaftslebens wieder in der Freiheit der Kirche ihr Titularfest ‚Mariä Himmelfahrt’", heißt es in der Einladung an die Mitglieder, die in der Zwischenzeit im Untergrund agiert haben. Dem Sport wird seit 1947 wieder nachgegangen, erneut führte die MJC den Sport unter dem Dach der DJK durch. Seit dem Herbst 1950 ist dann auch wieder eine Handballabteilung Bestandteil des Vereins. Zunächst spielte nur eine Jugendmannschaft in der betreffenden Klasse mit. Im folgenden Jahr beteiligte sich auch eine Erwachsenen-Mannschaft an den Spielen. Im Lauf der Jahre vermehrte sich die Zahl der Handballmannschaften im Erwachsenen-, Jugend- und Schülerbereich.
Die Erfolgsstory der Trierer Handballfrauen begann 1982 mit dem Aufstieg der DJK/MJC Trier von der Oberliga in die Regionalliga. Trainer damals Michael „Mecco“ Frede, der noch heute als Vater des Frauenhandballs in Trier gilt. Gleich in der ersten Saison erreichten die "Miezen" die Aufstiegsrunde für die höchste deutsche Spielklasse, scheiterten aber in den entscheidenden Begegnungen an Eintracht Minden. Eine zweite Bundesliga gab es zur damaligen Zeit noch nicht. 1986 feierten die Moselstädterinnen erneut die Regionalligameisterschaft, doch in den Endspielen um die Westdeutsche Meisterschaft setzte sich Greven 09 durch.
In den nächsten Jahren folgten jeweils gesicherte Mittelfeldplätze, ehe am 1. Juli 1989 mit Trainer Wolfgang Rommel eine neue Ära an der Mosel begann. Bis zum Ende der Saison 2001/2002 prägte der Coach gemeinsam mit seinem noch heute als Manager tätigen Bruder Martin wie kaum ein anderer die Entwicklung der "Miezen" vom Regionalligist bis zum späteren Spitzenclub in der Bundesliga. Erst im fünften Anlauf gelang 1994 der DJK/MJC Trier als westdeutscher Meister mit zwei Siegen gegen den Hasper SV mit 24:21 und 18:15 der Sprung in die zweite Liga. Zuvor musste man sich auch Borussia Dortmund (1990) und dem ASV Hamm (1991) beugen.
Die Miezen etablierten sich zunächst im Unterhaus, schnupperten seit 1997 jedes Jahr am Aufstieg in die erste Bundesliga. In der Spielzeit 1999/2000 wurde dann der Traum endlich wahr. Als Zweitligameister stiegen die "Miezen" in die Eliteliga des Frauenhandballs auf und standen auch plötzlich europaweit in den Schlagzeilen, als Manager Martin Rommel mit der Verpflichtung der damals als weltbesten Linkshänderin geltenden Svetlana Mozgowaya einen nicht für möglich gehaltenen Transfercoup gelang.
Erneut hatte man scheinbar keine Probleme, sich in der höheren Spielklasse zu akklimatisieren und erreichte als Aufsteiger mit dem fünften Tabellenplatz am Saisonende eine Superabschluss, der den Aufsteiger direkt in den Europapokal beförderte. Nach dem Ausstieg von Wolfgang Rommel im Jahr 2001 als Cheftrainer übernahm mit dem ehemaligen Nationalcoach Dago Leukefeld ein international erfahrener Handball-Lehrer die Mannschaft und erreichte gleich in seinem ersten Jahr den Sprung auf Platz drei der Bundesliga.
Der Trierer Aufstieg verlief ungebremst und erlebte 2003 seinen bisherigen Höhepunkt. Mit einem Heimsieg gegen den direkten Verfolger Bayer Leverkusen machten die "Miezen" die Meisterschaft perfekt und standen im selben Jahr im Finale um den DHB-Pokal gegen den Frankfurter HC. Trotz einer zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Führung verpasste das Team von der Mosel am Ende knapp den Doublegewinn. Noch einmal holten die Miezen 2005 die Vizemeisterschaft, zwei Jahre später erfolgte dann jedoch der große Umbruch. Mit Anja Althaus, Maren Baumbach, Silke Meier, Laura Steinbach und Alexandra Gräfer verließen alle fünf deutschen Nationalspielerinnen die "Miezen".
Der Umbruch gealng aber zunächst: Mit einer Mischung aus jungen Eigengewächsen und erfahrenen ausländischen Spielerinnen verpasste man die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft nur knapp. In den Folgejahren ging es aber für das Team um den Klassenverbleib und dabei bewies sich das Team als "unabsteigbar". Mehrfach retteten sich die "Miezen" denkbar knapp, in der Saison 2012/13 schien es dann aber geschehen. Die Planungen für die 2. Bundesliga liefen bereits, als die Insolvenz des FHC Frankfurt/Oder die Tür öffnete und die Miezen in letzter Sekunde doch wieder in die höchste Spielklasse zurückkehren ließ.
Die bevorstehende Spielzeit ist eine Jubiläumssaison. 15 Jahre in Folge spielen die Trierer Miezen nun schon in der höchsten Spielklasse Deutschlands. Das allein ist sicher schon ein Grund zum Feiern, doch die Miezen haben sich für die Jubiläumsspielzeit, trotz nach wie vor bescheidener, inzwischen aber solider finanzieller Möglichkeiten, den nächsten Schritt nach vorne vorgenommen.
In diesem Jahr will das Team unter dem Trainerinnen-Duo Cabeza/Arnosova schneller mit bei der Musik sein und mehr Punkte einfahren, damit das Thema Klassenerhalt so früh als möglich mit einem Ausrufe-, anstelle eines Fragezeichens versehen werden kann. Dazu erwartet die Fangemeinde der Miezen ein solide verstärkter Kader. Mit den jungen niederländischen Nationalspielerinnen Celine Michielsen, Lindsey Houben und Maxime Struijs, sowie der starken Schwedin Sanne Backhed haben die Trierer Verantwortlichen vier hervorragende Verpflichtungen getätigt, die den eingespielten Miezenkader im Rückraum, am Kreis und auf der linken Außenbahn verstärken werden.
Sobald die Langzeit-Verletzten Megane Vallet und Marta Pilmayer wieder fit sind, steht dem Team damit ein durchweg schlagkräftiger Kader mit den lange ersehnten Wechseloptionen zur Verfügung. Das kommt auch der Gesundheit der Leistungsträgerinnen zugute, welche in der vergangenen Saison viel Spielzeit und hohe Belastungen auf sich nehmen mussten. Ob Franziska Garcia-Almendaris, Katrin Schneider oder Andrea Czanik, der gesamte Kader profitiert von den Neuzugängen. Abgesehen von den bereits in der vergangenen Saison Verletzten Maria Kroyer (zurück nach Dänemark) und Silvia Solic (Karriereende), muss das Team aus dem Hauptkader nur den Abgang von Nathalie Adeberg zu Ligakonkurrent Leverkusen verkraften. Der eingespielte Kern des Teams bleibt also erhalten – ein klarer Vorteil.