Serbien - Vereinsprofil

Aktuell:

Serbiens Männer kehren nach einer vierjährigen Pause und nur drei Teilnahmen in den letzten zehn Jahren zur IHF-Weltmeisterschaft zurück. Und mit nur einer Olympiade (2012) seit der Unabhängigkeit im Jahr 2006 wird die fehlende Sichtbarkeit auf der Weltbühne das handballbegeisterte Land schwer getroffen haben. Auf dem Kontinent hingegen war Serbien bei den Europameisterschaften fast immer vertreten und hat nur eine einzige verpasst, nämlich 2008.

Unter dem spanischen Trainer Antonio Gerona Salaet, auch bekannt als Toni Gerona, hofft das Balkanland jedoch, zumindest in die Top 10 der Weltzurückzukehren, die es bei drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften zuletzt vor zehn Jahren (2009, 2011, 2013) erreicht hat. Die Serben qualifizierten sich für Polen/Schweden 2023, nachdem sie ihr Spiel in der zweiten Phase der Europa-Qualifikation gegen Slowenien gewonnen haben. Sie besiegten ihre Nachbarn auswärts in Celje mit 34:31 und gewannen im April zu Hause in Kragujevac mit demselben Ergebnis (23:20).

Nach der Auslosung der Gruppe E in Kattowitz wird Serbien auf Algerien, Deutschland und Katar treffen. "Wir haben eine schwere Gruppe", sagte Gerona gegenüber ihf.info. "Unser erstes Spiel gegen Algerien wird schwierig sein, aber die ersten Spiele bei großen Turnieren sind immer schwierig. Danach spielen wir gegen Deutschland, vielleicht der Favorit in unserer Gruppe, aber wir wissen, dass wir mit ihnen mithalten können, wenn wir einen vollen Kader haben. Schließlich treffen wir auf Katar und Valero Rivera, die als Team eine starke Leistung zeigen können."

Gerona übernahm das Amt des serbischen Nationaltrainers im Mai 2020. Zuvor war er seit 2017 Trainer der tunesischen Männer-Nationalmannschaft und seit 2019 seines Vereins Chartres. Vor dem Turnier in Polen/Schweden 2023 werden Gerona und Serbien ihre Vorbereitungen am ersten Weihnachtstag (25. Dezember) beginnen und bis zum 5. Januar durcharbeiten, bevor sie am 6. und 9. Januar zu zwei Freundschaftsspielen gegen Schweden in das Gastgeberland reisen.

Historie:

Serbien ist ein Land mit einer langen Handball-Tradition. Als Teil von Jugoslawien gelangen große Erfolge, wie das Gold bei der Olympiapremiere des Hallenhandballs 1972 in München oder der Erfolg 1984 in Los Angeles. Bis 1988, in Seoul gab es Bronze, nahm Jugoslawien an allen Olympischen Turnieren teil, der zweifache Olympiasieger verbuchte zahlreiche Titel. Auch 2000 in Sydney holte sich das Land Bronze bei Olympia, als Förderation Serbien und Montenegro.

Nach der vollständigen Eigenständigkeit gab es allerdings gleich einen Rückschlag, die Qualifikation für die WM 2007 in Deutschland wurde in den Play-offs gegen Tschechien verpasst. Auch die EM 2008 sowie die Olympischen Spiele in Peking fanden ohne Serbien statt, danach aber etablierte sich das Land als Stammgast bei Großereignissen.

Die Rückkehr in die Weltspitze gelang 2012, als der Gastgeber erst im Finale mit einem 19:21 von Dänemark gestoppt wurde. Dieser Finaleinzug brachte auch das Ticket zu den Olympischen Spielen 2012 in London.

Medaillen bei internationalen Großturnieren

Olympia (3):
Gold: 1972*, 1984*
Silber:
Bronze: 1988*

Weltmeisterschaft (4):
Gold: 1986*
Silber: 1982*
Bronze: 1999*, 2001*

Europameisterschaft (2):
Gold:
Silber: 2012
Bronze: 1996*

Bilanz bei internationalen Großturnieren

Olympia: 1936 (-), 1972 (1), 1976 (5), 1980 (6), 1984 (1), 1988 (3), 1992 (-), 1996 (-), 2000 (4), 2004 (-), 2008 (-), 2012 (9), 2016 (-), 2020 (-)

Weltmeisterschaft: 1938 (-), 1954 (-), 1958 (8), 1961 (9), 1964 (6), 1967 (7), 1970 (3), 1974 (3), 1978 (5), 1982 (2), 1986 (1), 1990 (4), 1993 (-), 1995 (-), 1997 (9), 1999 (3), 2001 (3), 2003 (8), 2005 (5), 2007 (-), 2009 (8), 2011 (10), 2013 (10), 2015 (-), 2017 (-), 2019 (18), 2021 (-), 2023 (11)

Europameisterschaft: 1994 (-), 1996 (3), 1998 (5), 2000 (-), 2002 (10), 2004 (8), 2006 (9), 2008 (-), 2010 (13), 2012 (2), 2014 (13), 2016 (15), 2018 (12), 2020 (20), 2022 (14)

* als Jugoslawien (-2003)
** als Serbien & Montenegro (2003-06)

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