Frogs-Ladies bezwingen Bundesligareserve dank starker, zweiter Halbzeit

Trotz einiger Ausfälle auf beiden Seiten sahen die Zuschauer in Henstedt-Ulzburg ein attraktives und spannendes Handballspiel. Die Frauen des SV Henstedt-Ulzburg konnten dabei ihren zweiten Platz in der 3. Liga Nord mit einem Heimsieg gegen den Buxtehuder SV II verteidigen.

In den Gesichtern von Sebastian Schräbler und Frank Hamann waren einige Sorgenfalten zu sehen. Die beiden SVHU-Trainer mussten gleich auf mehrere Kräfte verzichten. Mit Kapitänin Tina Pejic (Erkältung), Maxie Bech (Schulterverletzung), Helen Andersson (Reha nach Herz-OP), Maren Gajewski (Erkältung), Annika Lott (Oberschenkel-Verletzung), Rebecca Allmenröder (Aufbautraining nach Schulter-OP) und Franziska Nikolaus (privat verhindert) standen gleich sieben Spielerinnen nicht zur Verfügung. Es stand also gegen die Bundesligareserve aus Buxtehude eine schwere Aufgabe bevor, doch auch dort fand man einige wichtige Spielerinnen nicht auf dem Spielbericht.
Zum einen musste BSV-Trainer Igor Sharnikau Paula Prior und Lynn Schneider für das Bundesliga-Team abstellen, zum anderen fielen weitere Spielerinnen wegen Verletzung und Krankheit aus. Somit hatten beide Teams ähnliche Bedingungen zu bewältigen.

Dementsprechend sahen die Fans in der Anfangsphase auf beiden Seiten einen eher nervösen Auftritt. Die Gäste aus Buxtehude fanden nun aber besser ins Spiel, nutzten Abstimmungsprobleme in der SVHU-Abwehr und Ballverluste im SVHU-Angriff. Beim 2:4 und 7:11 demonstrierten die Buxtehuderinnen, dass sie individuell sehr gut ausgebildet sind und diese Stärke immer wieder effektiv einsetzen können. Die Frogs-Ladies konnten in dieser ersten Spielhälfte mit Teamgeist und Kampfkraft dagegen halten, fanden aber noch keinen entscheidenden Zugriff aufs Spiel. So wurden beim 14:15 die Seiten gewechselt.

Sebastian Schräbler und Frank Hamann hatten reichlich Gesprächsbedarf in der Kabine. Die Abwehrarbeit passte einfach noch nicht. Knotenpunkte, schnelle Wahrnehmung der Situation und die richtigen Lösungen gegen die individuellen "Waffen" der Gegenspielerinnen standen auf der Liste. Für den Angriff gab es ebenfalls wichtige, aber einfache Hinweise für den zweiten Durchgang.

In den ersten Minuten waren aber die Gäste aus Buxtehude wacher, schneller und konsequenter in ihren Handlungen. So stand es schnell 17:20 und die Frogs-Fans sahen besorgt von der Tribüne auf das Spielfeld. Die Schräbler-Truppe fand plötzlich den richtigen Schalter und damit auch den Rhythmus für die Aufholjagd. Marleen Kadenbach sorgte nun für Stabilität und Zusammenhalt in der Abwehr. Vorne kompensierte Katharina Rahn den Ausfall von Tina Pejic hervorragend und agierte mit der nötigen Konsequenz in den Zweikampfsituationen. Marleen Völzke und vor allem Karen Wessoly lenkten sowohl das Tempospiel als auch die Angriffsphasen.
Mit dieser sehr deutlichen Leistungssteigerung kippte das Spiel komplett und die Frogs-Ladies schafften einen mitreißenden 10:1-Zwischenspurt, mit dem die Gegenwehr der jungen Gäste endgültig gebrochen war. Am Ende hieß es 31:26 für die SVHU-Frauen, die damit ihre Tabellenposition hinter dem Liga-Primus HSG Hannover-Badenstedt festigen konnten.

"Am Ende haben wir in der zweiten Halbzeit mit einer kompakten Mannschaftsleistung das Spiel herumgerissen. Das war ein starker Auftritt.", lobte Co-Trainer Frank Hamann sein Team. Herausheben wollte er dennoch Marleen Kadenbach für ihre starke Abwehrleistung. Auch Karen Wessoly erhielt ein Sonderlob. "Ihre Formkurve zeigt deutlich nach oben. Sie wird in der Abwehr und im Angriff immer besser", bestätigte auch SVHU-Coach Sebastian Schräbler. Schließlich zeigten beide Trainer "Daumen hoch" für Janicke Bielfeldt, die auf der linken Außenposition wieder eine überragende Wurfquote an den Tag legte. "Nicht nur diese drei Spielerinnen haben nach der eher durchwachsenen Leistung gegen Oldenburg und der entsprechenden Kritik die richtige Antwort gezeigt. Diese Qualität wird für uns in der Rückrunde noch sehr wichtig", fasste Frank Hamann abschließend noch einmal zusammen.