09.12.2007 17:29 Uhr - Weltmeisterschaft - Carmen Kayser
Entscheidend für den Spielausgang war, dass Rumänien nach dem tollen Auftritt gegen Spanien in diesem Spiel all das falsch machte, was es gegen Spanien richtig gemacht hat. So war die stärkste Waffe, der Gegenstoß, mit nur sechs Toren aus sechzehn Versuchen stumpf. Auch Adriana Nechita-Olteanu mit nur zwei Toren bei acht Anläufen erwischte Rechtsaußen einen schwarzen Tag. Zudem bekam die rumänische Deckung sowohl Toth, die allein in der ersten Hälfte schon siebenmal traf,als auch die fantastische Anita Görbicz (11 Tore) nie in den Griff.
In den ersten Minuten sah es aber bestens für die Rumäninnen aus, Bese hatte mit einem Doppelschlag den 0:1-Rückstand durch Toth umgekehrt und ein Doppelschlag von Steluta Luca und ein Tor von Lecusanu gaben den Rumäninnen eine 5:2-Führung in der achten Minute. Doch bei Ungarn zeigte sich vor allem Timea Toth weiterhin glänzend aufgelegt, sie führte mit drei weiteren Toren Ungarn bis zur elften Minute auf 6:5 heran. Aber noch war Rumänien kampfeslustig. Der Titelanwärter zog auf 10:5 davon, später auf 14:8 (23.). Spätestens hier schien eine Vorentscheidung gefallen.
Aber schon in dieser Phase ließen die Rumäninnen zu viele Chancen, vornehmlich über Gegenstösse, aus. Katalin Palinger, Ungarns Torfrau, fand nun in die Begegnung und begeisterte auch die neutralen Fans mit einigen sehenswerten Paraden, die auch die rumänischen Schützinnen beeindruckten. Obwohl Rumänien die Partie im ersten Abschnitt dominiert hatte, konnten die Ungarinnen die Distanz so bis zum Seitenwechsel wieder auf zwei Tore verkürzen, mit einem 16:14 für Rumänien ging es in die Kabinen.
Bis zum 19:16 konnte Rumänien dieses Polster verteidigen, ehe Görbicz und Toth die Wende einleiteten. Görbicz gelang in der vierzigsten Spielminute nicht nur der Ausgleich zum 19:19, die ungarische Spielmacherin legte auch selbst das 20:19, auf das Toth das 21:19 folgen ließ. Der Silbermedaillengewinner der letzten WM in St. Petersburg wurde nun merklich müder, Tadici versuchte mit einigen Wechseln das Spiel seines Teams zu beleben, vor allem die Torhüterinnen rotierten nun beinahe alle zwei bis drei Minuten. Ungarn hatte, den Sieg und die Viertelfinalteilnahme vor Augen, nun unterdessen den zweiten Wind.
Vor allem die sicher von Görbicz verwandelten Siebenmeter schmerzten die Rumänen nun, zudem setzte Toth weiterhin wichtige Treffer. Die rumänische Deckund fand kein Mittel, lediglich die Treffer von Lecusanu hielten die rumänische Hoffnung noch aufrecht. Auf ein Tor brachte Lecusanu die Rumäninnen noch einmal heran, doch spätestens das 33:29 von Görbicz bedeutete dann die endgültige Entscheidung. Am Ende siegte Ungarn mit 34:31 und bejubelte die nun sichere Viertelfinalteilnahme. "Wir hatten drei, vier Spielerinnen, die völlig blockiert waren. Wir haben sehr viele Fehler gemacht, wobei auch die Torhüterinnen nicht unschuldig waren. Wenn man 31 Tor wirft, darf man nicht verlieren. Wir werden nun alles tun, um Deutschland zu schlagen", sagte Rumäniens Coach Tadici nach Spielende.
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Ungarn | 34:31 | Rumänien |
Torschützen: | |
Siebenmeter: | 0 / 0 |
Zeitstrafen: | 0 |
Rot: |
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