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03.12.2021 09:27 Uhr - Weltmeisterschaft - PM ÖHB, red

Österreich trotzt den Corona-Sorgen und schlägt China zum WM-Auftakt

Katarina Pandza und Österreich konnten nach turbulenten Tagen jubelnKatarina Pandza und Österreich konnten nach turbulenten Tagen jubeln
Quelle: ÖHB/Agentur DIENER/Eva Manhart
Vor zwölf Jahren verabschiedete sich das Handball Frauen Nationalteam aus Österreich von der WM in China als Zehnter. Am 2. Dezember 2021 kehrt man mit dem 38:27-Sieg über China erfolgreich zurück auf die internationale Bühne und trotzt den Hiobsbotschaften in Form mehrerer Corona-Ausfälle. Der Auftaktsieg war für Österreich zugleich ein großer Schritt in Richtung Hauptrunde, die weiteren Gegner im Kampf um eines der drei Tickets sind Argentinien und WM-Gastgeber Spanien.

In den vergangenen Tagen und vor allem den letzten Stunden hatte Österreich einige Schockmomente zu verkraften: Zunächst der Ausfall von Head Coach Herbert Müller nach einem positiven Covid-Test, dazu zwei Verdachtsfälle. Exakt zwei Stunden vor Anpfiff zum WM-Auftakt gegen China die nächste Hiobsbotschaft: Petra Blazek, Sonja Frey, Stefanie Kaiser und Nina Neidhart werden positiv auf SARS-COV2 getestet.

Doch in Abwesenheit der vier Leistungsträgerinnen übernahmen andere Verantwortung: Patricia Kovacs führte das Team an, agierte als Denk- und Lenkzentrale, Ines Ivancok sorgte aus dem Rückraum stets für Gefahr, Schwester Lena glänzte mit Paraden, Katarina Pandza stellte ihre Qualitäten im Eins gegen Eins und in der Deckung unter Beweis, Josefine Huber als einzige Kreisläuferin spielte 60 Minuten lang durch, holte unzählige Siebenmeter heraus. Kurz das ÖHB-Team lieferte eine beeindruckte Teamleistung.

"Welch eine Charakterstärke unseres Nationalteams nach all den Horrornachrichten und gesundheitlichen Rückschlägen in den letzten Tagen. So eine Leistung abzurufen, verlangt den allerhöchsten Respekt", zeigte sich auch Head Coach Herbert Müller in der Quarantäne beeindruckt. "Gratulation an die Mannschaft. Das war heute herausragend."

Österreich bekommt Heft nach und nach in die Hand


China ging von Beginn weg hohes Tempo, die Österreicherinnen gingen mit: Nach gerade einmal acht Minuten waren bereits zwölf Tore gefallen, stand es 6:6. Dank zweier erfolgreich verwandelter Siebenmeter durch Patricia Kovacs stellte Österreich auf 8:6. Ein weiterer Doppelschlag, diesmal durch Katarina Pandza, sorgte nach zwölf Minute für die erste Drei-Tore-Führung - 10:7.

Die Österreicherinnen übernahmen mit Fortdauer des Spiels immer mehr das Kommando, stellten sich in der Deckung besser und besser auf das unorthodoxe Spiel der Chinesinnen ein. Diese wussten sich, wie von Herbert Müller prophezeit, oft nur mit Distanzwürfen, Schlagwürfen oder durch Einzelaktionen zu helfen. Damit liefen die Asiatinnen allerdings im wahrsten Sinne gegen eine Mauer.

Beinahe jede Balleroberung wurde in ein Tor umgemünzt. Bis zur Pause zog Österreich auf 22:13 davon. Direkt nach Seitenwechsel die erstmalige Zehn-Tore-Führung. Ines Ivancok traf nach nur 38 Sekunden zum 23:13. Bis zur 37. Minute konnte China nochmals auf sieben Tore verkürzen, zehn Minuten später war bereits wieder der alte Abstand von zehn Toren hergestellt - 32:22.

In dieser Phase trumpfte Katarina Pandza ein ums andere Mal auf, die in der 48. Minute sogar auf 33:22 stellte. In den letzten zehn Spielminuten durfte sich auch Anna Hajgato im Tor auszeichnen. Die Österreicherinnen spielten den Sieg trocken nach Hause. Mit dem 38:27 feiert man das Comeback der Dekade und einen perfekten WM-Einstand!

Österreich strahlt


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"Wir sind richtig erleichtert. Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen", räumte Patricia Kovacs ein und führte aus: "Ich muss ehrlich sagen, jede im Team hat geweint, nachdem die Nachricht gekommen ist. Diese vier haben so für die WM gekämpft, über Jahre, haben ihre Freizeit dafür geopfert, Stefanie Kaiser hat sogar ihren Beruf aufgegeben, um noch mehr zu trainieren. Umso mehr bin ich stolz auf die Mannschaft. Das zeigt, was für ein tolles Team wir sind. Am Anfang waren wir sehr nervös, haben uns von Tor zu Tor herangearbeitet, hatten zur Halbzeit neun Tore Puffer und haben den gut gehalten."

Helfried Müller, der seinen Bruder Herbert an der Seitenlinie vertrat, strahlte nach Spielende: "Ich bin einfach nur stolz. Jeder in Österreich kann nur stolz sein vor dem Charakter dieses Teams. Bevor wir zum ersten Spiel abfahren werden vier Spielerinnen, die alles für diese WM getan haben, gestoppt. Für sie haben wir heute gewonnen. Wir wussten nicht exakt was uns erwartet, unsere Vorbereitung und Analyse war aber auf den Punkt."

Auch Bruder Herbert Müller war mehr als zufrieden und bescheinigte seinem Team eine starke Leistung: "Es war ganz wichtig, dass wir eine herausragende erste Halbzeit gespielt haben, die Torhüterinnen sehr gut waren, der Block funktioniert hat. Vorne war die Wurfeffektivität herausragend. In der zweiten Halbzeit haben wir das Ergebnis gut verwaltet, haben clever und ruhig gespielt. Wir haben die wichtigsten Zweikämpfe allesamt gewonnen. Das war ganz ganz wichtig. Jetzt hoffen wir, dass alle rasch gesund werden, damit wir diese WM genießen können."

IHF Youtube: Highlights Österreich - China




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Österreich38:27
China
Palacio de los Deportes Torreveija

Torschützen:
Siebenmeter:0 /
Zeitstrafen:0
Rot:
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