vor 9 Stunden
Leserfragen
Es sind Bilder, die sich im Handball immer wieder bieten: Ein leeres Tor, ein zurücksprintender Torwart, ein langer Ball über das ganze Spielfeld. Wir beantworten die Leserfrage: Was soll das "Empty Goal"?
Das leere Tor - oder "Empty Goal", wie es die Fernsehsender als Hinweis für die Zuschauer einblenden - gehört seit den einschneidenden Regeländerungen 2016 zu jeder Partie dazu. Der Hintergrund ist eine taktische Maßnahme: Der Trainer wechselt für den eigenen Angriff einen weiteren Feldspieler zugunsten des Torwarts ein.
Vor der besagten Regeländerung musste der zusätzliche Feldspieler durch ein Leibchen gekennzeichnet werden - seit 2016 ist das nicht mehr notwendig. Viele Trainer nutzen das taktisch aus. Neben dem normalen Angriffsspiel in Überzahl - das so genannte Sieben gegen Sechs - wird vor allem die Unterzahl nach einer Zeitstrafe gerne ausgeglichen, sodass im Angriff weiterhin Sechs gegen Sechs gespielt werden.
Denn wird ein Spieler mit einer Zeitstrafe hinausgestellt, muss die Mannschaft zwei Minuten mit einem Akteur weniger agieren. Durch die Einwechslung des zusätzlichen Feldspielers wird diese personelle Unterzahl zumindest in der Offensive ausgeglichen. Andere Teams setzen den siebten Feldspieler bewusst als taktische Option ein.
Der Nachteil des zusätzlichen Feldspielers ist klar: Das Tor ist verwaist, ein Gegentreffer nach Ballverlusten damit auch aus großer Entfernung schnell möglich. Zudem müssen die Spieler auf der Seite an der Auswechselbank aufmerksam aufmerksam sein und schnell zum Wechsel kommen, denn der Torwart darf das Spielfeld erst wieder betreten, wenn ein Feldspieler das Parkett verlassen hat.
Ein Zurücklaufen eines Feldspielers in den Torraum ist verboten.
> Betritt in diesen Situationen ein Feldspieler den Torraum und wehrt den Ball ab, ist auf Siebenmeter und progressive Bestrafung zu entscheiden, da es sich um eine Unsportlichkeit handelt.
> Verschafft sich ein Feldspieler in diesen Situationen einen Vorteil durch das Betreten des Torraums, ist ebenfalls auf progressive Bestrafung zu entscheiden
Übrigens: Das Kennzeichnen eines zusätzlichen Feldspielers mit einem Leibchen ist nicht verboten. Es greift jedoch kaum ein Trainer mehr darauf zurück, da in diesem Fall nur der gekennzeichnete Spieler für den Torwart auswechseln kann.
red