12.12.2023, 20:48
Dani Baijens macht Unterschied
Der HSV Hamburg steht als erster Viertelfinalist im DHB-Pokal fest. Am Dienstagabend setzte sich das Team von Torsten Jansen vor 1.201 Zuschauern auch dank Rückkehrerer Dani Baijens mit 31:28 (14:16) gegen den ThSV Eisenach durch.
Azat Valiullin eröffnete das Spiel mit einem Kempa-Treffer zum 1:0 (2.), Zoran Ilic legte kurz darauf das 3:1 (3.) nach. In dieser Anfangsphase fanden die Hamburger gute Möglichkeiten gegen die sehr offensive Formation der Eisenacher und ließen sich auch vom zwischenzeitlichen 3:3 (5.) nicht irritieren. Über 7:4 (11.) setzte sich der HSV auf 10:6 (15.) ab.
Der Vier-Tore-Vorsprung gab jedoch keine Sicherheit. Im Gegenteil: Die Gastgeber brachen völlig ein.Die Einwechslung von Johannes Bitter für den glücklosen Jens Vortmann blieb ohne Wirkung (19.), der ehemalige Nationaltorhüter konnte im ersten Durchgang nur zwei Paraden für sich verzeichnen. Der Torwartvorteil lag damit beim ThSV, für die Matija Spikic zunehmend besser ins Spiel kam.
Seit der Anfangsphase war die Partie mit einfachen Fehlern auf beiden Seiten behaftet. Der HSV bezahlte seine Nachlässigkeiten und Ungenauigkeiten jedoch teuer. Die 3:3-Formation der Thüringer stahl nicht nur den ein oder anderen Ball, sondern nahm dem Hamburger Angriff auch sämtlichen Druck. So eroberte der ThSV mit einfachen, aber erfolgreichen Aktionen den Vorsprung und lag nach einem 5:0-Lauf auf einmal mit 11:10 (23.) in Führung.
Und die Gäste, die aus ihren Möglichkeiten das Maximum rausholten und auch die eigene Auswärtsschwäche für den Moment aufgrund der unterirdischen Leistung des HSV Hamburg kaschieren konnten, legten nach: Manuel Zehnder netzte zum 15:12 (29.) ein. Der 9:2-Lauf war bitter für die Gastgeber. Beim Stand von 16:14 für den ThSV ging es in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff hatten die Hamburger Glück bei einem Pfostentreffer der Eisenacher - und so kam Dani Bajiens zum Anschluss (15:16, 32.). Es war das erste Tor des kurz vor der Pause eingewechselten Niederländers bei seinem Comeback. Kurz darauf ließ er das 16:17 (33.) per Schlagwurf folgen - und es war nicht sein letzter Treffer. Die individuelle Klasse von Bajiens sollte im Verlauf ein entscheidender Faktor sein.
Angesichts der weiterhin bestehenden Schwierigkeiten gegen die offensive Deckung setzte Torsten Jansen auf den siebten Feldspieler; zudem konnte Bitter eine wichtige Doppelparade für sich verzeichnen. So gelang es Mortensen, seine Mannschaft wieder in Führung zu bringen (22:21, 44.). Die Fehlerquote blieb jedoch hoch, was die Gastgeber mit zwei Gegentreffern ins leere Tor bezahlten mussten (24:24,50.).
Nun schlug die Stunde von Baijens: Vier der letzten sechs Hamburger Treffer gingen auf sein Konto, der Niederländer übernahm die Verantwortung in der Offensive gegen zunehmend erschöpfte Thüringer. Die Gäste mussten ihrer offensiven Abwehr und dem körperlich intensiven Spiel Tribut zollen und konnten das Spiel nach dem 29:26 (58.) von Bajiens nicht mehr drehen.
Es war ein Abnutzungskampf mit vielen Stockfehlern auf beiden Seiten, den am Ende die handballerische Klasse von Dani Bajiens zugunsten der Hausherren entschied. Bajiens und Caspar Mortensen trafen jeweils achtmal für die Hamburger, Manuel Zehnder erzielte ebenfalls acht Treffer für Eisenach.
Der HSV Hamburg zog mit dem Arbeitssieg ins Viertelfinale ein und ist nur noch einen Schritt vom REWE Final4 entfernt. Letztmals stand ein Team aus Hamburg 2013 in der Endrunde um den DHB-Pokal. Die Auslosung des Viertelfinals erfolgt am 14. Dezember.
Julia Nikoleit