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27.03.2020 15:00 Uhr - 1. Bundesliga - PM RNL, red

"Peak noch nicht erreicht" - Uli Steinhauser, Lungenspezialist der Rhein-Neckar Löwen, im Podcast über Coronavirus

Dr. Ulrich SteinhauserDr. Ulrich Steinhauser
Quelle: Rhein-Neckar Löwen
Not macht erfinderisch. So haben sich Moderator Kevin Gerwin und sein Gast für Ausgabe 15 von #1team1podcast in einem virtuellen Tonstudio getroffen - dank der großartigen Unterstützung von Medienpartner RPR1. Inhaltlich ging es - wie könnte es auch anders sein - in erster Linie um die aktuelle Lage. Denn die Löwen sind nach wie vor die einzige Mannschaft im deutschen Profi-Handball mit Corona-Infizierten. Der Mann, der den ersten Corona-Test innerhalb des Löwen-Teams auf den Weg brachte, heißt Dr. Ulrich Steinhauser. Der Lungenspezialist spricht im Podcast der Löwen nicht nur über die Situation bei den Spielern sondern gibt auch allgemeine Hinweise.

"Er war eigentlich kein Verdachtsfall, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Ohne diese Krise um uns herum hätte er sich wahrscheinlich gar nicht bei mir gemeldet. Nach dem positiven Testergebnis hieß es telefonieren, telefonieren, telefonieren. Das meiste lief über das Gesundheitsamt, mit dem es eine gute und enge Kooperation gab", berichtet Uli Steinhauser über den Test bei Mads Mensah Larsen und die Folgen.

Zu diesen gehörte auch Quarantäne für alle Spieler, von denen in der Folge weitere positiv getestet wurde. "Da helfen die allgemeinen Dinge, die jeder kennt: Es ist wichtig, dass man rausgeht und frische Luft tankt, dass man sich gesund ernährt, sich genügend bewegt und ausreichend Schlaf nimmt", erläutert der Lungenspezialist, wie die Prävention - nicht nur bei den Profis - aussieht.

"Wir haben den Peak noch nicht erreicht. Das wird wohl in vier bis sechs Wochen der Fall sein. Danach kann es sich wieder entspannen, aber klare Vorhersagen zu treffen, wann was wieder möglich sein wird, das ist aus meiner Sicht nicht seriös", blickt Uli Steinhauser im Podcast der Rhein-Neckar Löwen auf den weiteren Verlauf der Coronakrise voraus.

"Es sind die Leute, die die Arbeit bei den Löwen so besonders machen"




"Wir haben rund 25 Mitarbeiter, da muss jetzt jedes Rädchen in das andere greifen. Es kommt darauf an, den Patientenstrom zu kanalisieren, Abstand zu halten, sich und alle anderen zu schützen", berichtet Uli Steinhauser über die Arbeit in der eigenen Praxis und beruhigt: "Wir sind hier gut aufgestellt. Kapazitäten wurden freigemacht, man spricht sich ab, erfasst die Fälle auf Chefarztebene. Auch Dank des Uniklinikums Heidelberg sind wir in der Region sehr gut aufstellt."

"Es ist einfach elektrisierend, was in der Kabine abgeht, zum Beispiel nach einem Sieg wie gegen Kiel in dieser Saison", so Steinhauser, der im Ärzte-Netzwerk der Rhein-Neckar Löwen für allgemeine Gesundheitsfragen zuständig ist. Er betont: "Es sind die Leute, die die Arbeit bei den Löwen so besonders machen. Egal, ob das ein Oli Roggisch ist, die Physios oder Kollege Maibaum. Da herrscht so ein großes Vertrauen. Auch jetzt in der Krise war die Kommunikation mit Jennifer Kettemann tadellos."

Ein Moment sei ihm dabei besonders in Erinnerung: "Als sich Bjarte Myrhol vor die Mannschaft stellte und sie von seiner Krebserkrankung informierte, war das eine einschneidende Situation für mich. Er verabschiedete sich und kündigte gleichzeitig sein Comeback an - da bekam ich Gänsehaut."

Rhein-Neckar Löwen #1team1podcast mit Dr. UIrich Steinhauser




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