22.01.2025, 08:45
Modus Handball Bundesliga Frauen
Die Handball Bundesliga Frauen hat vor der Saison das Teilnehmerfeld von 14 auf 12 Teams reduziert und den Direktabstieg abgeschafft.
In der Handball Bundesliga Frauen ist die Rückrunde gestartet, doch anders als in den vergangenen Jahren gibt es diesmal keinen direkten Absteiger, sondern nach 22 Spieltagen schließen sich Play-offs und Play-Downs an. Während die Top8 um die Meisterschaft kämpfen müssen die schwächsten vier Teams um den Klassenerhalt kämpfen.
"Ich bin absolut kein Fan davon", betont Norman Rentsch, Trainer und Geschäftsführer beim BSV Sachsen Zwickau, im Gespräch mit der Freien Presse. "Ich möchte geradlinig auf die Tabelle schauen und wissen, wie es aussieht."
Der Blick auf die Tabelle zeigt eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, während die besten sieben Teams sich schon langsam klar abzeichnen, wird es vor allem um Platz 8 ein harter Fight noch werden. Frisch Auf Göppingen (8;16), der Buxtehuder SV (8:18), der BSV Sachsen Zwickau (6:16) und die Sport-Union Neckarsulm (6:20) streiten sich. Pluspunkt für die Westsachen? Das Nachholspiel nächste Woche gegen das punktlose Schlusslicht Bayer Leverkusen könnte eine Trumpfkarte werden.
"Im bisherigen Modus hätten wir aktuell sechs Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz. Da könnte ich mit Blick auf die neue Saison als Trainer ganz anders mit Spielerinnen und als Geschäftsführer ganz anders mit Sponsoren sprechen. Der neue Modus sorgt am Saisonende für einen extremen logistischen und wirtschaftlichen Aufwand, weil wir dann sehr kurzfristig planen müssen", betont Rentsch.
Doch vor allem die Play-Downs lassen den 45-Jährigen, kritisiert, "dass die sportliche Fairness im Zweifel nicht mehr gegeben" sei. "Der Tabellenletzte kann alle Spiele der Hauptrunde verlieren und bleibt im Extremfall mit gerade einmal zwei Siegen in den Playdowns trotzdem in der Liga", so Rentsch mit Blick auf die Relegationsrunde, in der sich zunächst der Zwölfte und der Neunte sowie der Elfte und Zehnte duellieren und anschließend die Verlierer noch zwei weitere Duelle im Modus best-of-three bestreiten.
Ähnlich hatte sich auch schon Herbert Müller geäußert. "Mit dem Playoff-System werde ich mich nie anfreunden, weil es unfair ist", so der Trainer des Thüringer HC Ende Oktober gegenüber handball-world. "Mir widerstrebt es, dass jemand schon im April Schluss hat oder einer wird mit zwei guten Spielen plötzlich Meister oder schafft den Klassenerhalt."
chs