28.12.2023, 14:02
Offiziell: Deutscher Nationaltorhüter wechselt
Die Rhein-Neckar Löwen und Handball-Nationaltorhüter Joel Birlehm haben sich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung geeinigt. Sein neuer Verein steht auch schon fest.
"Aufgrund der aktuellen Konstellation mit drei Top-Torhütern im Kader und den daraus resultierenden Herausforderungen haben Klub und Keeper die Beendigung des ursprünglich bis 2025 festgesetzten Vertragsverhältnisses zum 30. Juni 2024 beschlossen", so die Rhein-Neckar Löwen.
Damit ist nun für Birlehm ab Sommer 2024 der Weg frei zur TSV Hannover-Burgdorf (wir berichteten). Birlehm wechselt also innerhalb der Handball-Bundesliga. Bei den "Recken" hat der 26-Jährige einen Vertrag bis 2027 unterschrieben.
„So bedauerlich es ist: Ich kann sehr gut verstehen, dass Joel in der gegenwärtigen Situation nicht das vorfindet, was er sich wünscht. Am liebsten wären wir mit allen drei Torhütern in die Zukunft gegangen. Wir hätten uns zusammen mit Joel eine langfristige Zukunft vorstellen können, aber die Konstellation hat leider aktuell nicht gepasst. Mikael Appelgren und David Späth, die beide schon sehr lange Teil der Löwen sind, bilden ein sehr gutes Gespann, mit dem wir in die Zukunft gehen", erklärt Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann.
Sie ergänzt: „Joel hat uns in einer schwierigen Phase mit vielen Verletzten sehr geholfen. Er hat sich von der ersten Sekunde an durch und durch mit den Löwen identifiziert. Seine Parade beim entscheidenden Siebenmeter im Pokalfinale bleibt unvergessen und ist Teil der Geschichte der Rhein-Neckar Löwen."
Joel Birlehm begründet seine Entscheidung wie folgt: "Da die aktuelle Konstellation für uns drei unbefriedigend ist und sich auch mittelfristig nicht so lösen lässt, dass sie für mich sportlich Sinn ergibt, werde ich die Löwen schweren Herzens verlassen."
Der deutsche Nationaltorhüter betont: "Mein Ziel war es, am Ende meiner Löwenzeit mit meinem Trikot unter dem Hallendach zu hängen, Erfolge gefeiert zu haben und mit meiner wundervollen Familie sesshaft geworden zu sein. Ich verstehe aber auch, dass Sport nicht planbar ist. Jedoch muss ich zugeben, dass ein riesiger Traum für mich geplatzt ist."
Joel Birlehm kam im Januar 2022 vorzeitig aus Leipzig zu den Löwen und sorgte auf der so zentralen Torhüter-Position inmitten einer prekären Verletzungsphase für Stabilität. Zuvor hatte man sich bereits auf einen Wechsel zur Saison 2023/24 verständigt. Birlehm entwickelte sich schnell zu einem Leistungsträger. Höhepunkt seiner Löwen-Zeit war der Pokalsieg im April 2023, an dem er großen Anteil hatte.
"Wir beobachten Joel schon lange und waren bereits in der Vergangenheit an einer Verpflichtung interessiert. Allerdings hat der Zeitpunkt nie bei beiden Seiten gepasst. Diesmal ist es gelungen, die Chance frühzeitig zu erkennen und wir freuen uns, dass es jetzt geklappt hat", sagt Hannovers Sportlicher Leiter Sven-Sören Christophersen zum Verhandlungsprozess.
Christophersen betont: "Wir sind sehr stolz, einen deutschen Top-Torhüter langfristig von unserem Verein und unseren Zielen überzeugt zu haben. Er hat sein Können bei seinen bisherigen Stationen und im Nationaltrikot zuverlässig unter Beweis gestellt. Dazu passt er auch menschlich perfekt in unser Konzept."
"Wir hatten interessante Gespräche über einen längeren Zeitraum und freuen uns darauf, ihn ab der kommenden Saison in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Joel ist ein starker, ehrgeiziger Torhüter, der uns verstärken und beim Erreichen unserer Ziele helfen wird. Ich bin mir sicher, dass er gemeinsam mit Simon (Anm. d. Red.: Gade) ein gutes Gespann bildet", freut sich TSV-Trainer Christian Prokop auf das neue Torhüter-Duo.
"Ich freue mich riesig, ab Sommer ein Teil der Recken-Familie zu sein. Die vielen, guten Gespräche mit den Verantwortlichen haben mir das Gefühl gegeben, dass ich mit den Recken den nächsten Schritt in meiner Karriere machen kann. Von außen sieht man seit vielen Jahren die konstant gute Arbeit in Hannover, und ich hoffe, dass ich mit meiner Erfahrung etwas zur weiteren Entwicklung beisteuern kann", stellt Joel Birlehm die Argumente für seinen Wechsel zu den Niedersachsen heraus.
Der gebürtige Herforder sagt: "Zu den Recken zu kommen, fühlt sich ein wenig wie nach Hause zu kommen an. Die Nähe zur Heimat in Verbindung mit den ambitionierten sportlichen Zielen waren am Ende für mich entscheidende Punkte, die mich zu dem Wechsel nach Hannover bewegt haben. Ich freue mich riesig auf die Kulisse in der ZAG Arena sowie die Arbeit mit der Mannschaft und dem Trainerteam. Natürlich ist es auch nicht schlecht, dass ich in Zukunft mit meinem alten WG-Mitbewohner (Anm. d. Red.: Marian Michalczik) wieder eine Kabine teile."
red