26.08.2024, 16:16
Tore, Würfe, Einsatzzeit
Deutschlands U18-Nationalteam nahm in den vergangen 11 Tagen an der Jugendhandball-WM in China teil. Nach Bronze bei der U17-EM im vergangenen Jahr folgte für Team von Gino Smits nun Rang fünf. Ein Blick auf die Turnierbilanz des DHB-Teams.
An das Ergebnis von EM-Bronze aus dem Vorjahr konnte Deutschlands Jugendnationalteam nicht anknüpfen. "Platz fünf entspricht unserem derzeitigen Leistungslevel. Gegen Serbien haben wir noch einmal unsere individuellen Qualitäten gezeigt", ordnete Bundestrainer Gino Smits das Abschneiden der U18-Nationalmannschaft in China ein.
Neben Europameister Frankreich als Vierter und Vizeeuropameister Dänemark als erneuter Silbermedaillengewinner konnten auch Spanien, qualifiziert als Sieger der B-Europameisterschaft, sowie auch der EM-Fünfte Ungarn am DHB-Team vorbeiziehen. Dennoch fünf Siege, ein Remis und zwei Niederlagen sind insgesamt eine positive Bilanz.
Gegen Guinea (Platz 30) startete man souverän, gegen Island (Platz 25) musste man sich nach einem Fehlstart durchbeißen. Es folgte der Kantersieg über Tschechien (Platz 9) und die Qualifikation für die Hauptrunde mit weißer Weste. Dort zitterte man sich mit einem Remis gegen die Schweiz (Platz 14) und einer Niederlage gegen den späteren Weltmeister Spanien ins Viertelfinale.
Dort war Frankreich die etwas zu hohe Hürde. In den Platzierungsspielen konnte man aber den EM-Vierten Kroatien (Platz 7) und den EM-Sechsten Serbien entsprechend in die Schranken weisen und den fünften Platz holen.
Aus dem Kader, der im Vorjahr EM-Bronze holte, fehlten insgesamt sechs Spielerinnen, Gino Smits griff auf elf Bronzemedaillengewinner zurück. Vor allem die Ausfälle von Felina Menne (Borussia Dortmund) und Ruslana Litvinov (HSG blomberg-Lippe) fielen ein wenig ins Kontor. Kaya Homann (TV Hannover-Badenstedt) wurde erst im letzten Vorbereitungslehrgang gestrichen.
„Beide Spielerinnen, die im vergangenen Jahr in Montenegro gut performt haben, werden uns in diesem Sommer sehr fehlen. Bei Ruslana, für die mit ihrer Verletzung unter Umständen eine WM-Teilnahme möglich gewesen wäre, gehen wir absolut kein Risiko ein. Wir haben den Talenten gegenüber eine Fürsorgepflicht und daher in enger Abstimmung mit Ruslana und ihrem Verein die für sie langfristig richtige Entscheidung getroffen, dass sie die WM nicht spielen wird und sich stattdessen auf ihre vollständige Genesung konzentrieren kann”, hatte Smits vor dem Turnierstart die Personalentscheidungen begründet.
Torhüterin Lena Marie Lindemann knackte so als einzige Spielerin die Sechs-Stunden-Marke, die Rückraumreihe mit Marlene Tucholke, Lotta Christiansen und Marleen Kern sowie die Flügelspielerinnen Alissa Werle und Leila Ott sowie Kreisläuferin Aylin Bornhardt konnten zumindest in acht Partien mehr als vier Stunden absolvieren.
Die meisten Tore konnten Siebenmeterschützin Marlene Tucholke (47/10), Aylin Bornhardt (31), Kim Ott (29) und Chiara Rohr (24) erzielen.
Die Torhüterinnen waren gegen Guinea nicht gefordert. Lena Marie Lindemann hat sich als Nummer 1 im deutschen Tor etabliert, kommt mit 67 Paraden auf eine Fangquote von 32%. Lina Steinecke kam zunächst nur in den ersten beiden Partien zu nennenswerten Spielanteilen und zeigte aber dann ihre Qualitäten im Platzierungsspiel gegen Kroatien mit 13 (37% Fangquote) ihrer insgesamt 17 Paraden (29%).
Mit 227 Toren hat Deuschland die achtmeisten Tore erzielt, kam durchschnittlich auf 28,3 Tore. 186 Gegentore (Durchschnitt 23,3) sind ein Mittelfeldplatz im Teilnehmerfeld. Allerdings konnte bei der Wurfeffizienz (227/370) mit 61,3 Prozent nur Viertelfinalgegner Frankreich besser als das deutsche Team treffen.
38 Tore über die Außenpositionen, Rang 2 absolut hinter Südkorea (66) und auch bei der Effizienz (65,5) hinter Frankreich (66 %). Auch bei den Würfen aus großen Distanzen fern der Neun-Meter-Linie sind 47 Treffer Turnierbestwert mit der zweitbesten Effizienz (41,5 %) hinter Rumänien (43,8 %), das allerdings im President´s Cup deutlich leichtere Gegner hatte. Platz 2 mit 77,4 % hinter Vorrundengegner Island, der ebenfalls in der Trostrunde landete, war man bei den Durchbrüchen (48/62).
Schwach war die Quote bei den Siebenmetern (12/17), nur Platz 19 mit einer Qurfquote von 70,5 %. Ebenfalls nur im Mittelfeld (Platz 14) landete man bei den Würfen aus den zentralen Positionen innerhalb der Neun-Meter-Linie und vom Kreis (42/67). Auch im Gegenstoß mit Platz 11 (35/45) und einer Quote von 77,7 % hat man Reserven. Zu hoch hingegen war die Zahl der technischen Fehler, 143 Ballverluste bei einem Schnitt von 17,9 bringen Rang 12. Insgesamt 51 Steals konnte die Abwehr holen, das konnte nur Südkorea (56) überbieten.
Nr | Spieler | T/W | 7m | Zeit (h:mm:ss) |
---|---|---|---|---|
1 | Lina Steinecke | 0/1 | - | 1:43:42 |
3 | Jana Walther | 16/26 | 1/2 | 3:45:20 |
4 | Leila Ott | 13/18 | - | 4:11:35 |
6 | Alissa Werle | 13/18 | - | 4:27:20 |
7 | Chiara Rohr | 24/27 | - | 3:30:12 |
9 | Lotta Christiansen | 7/20 | - | 4:49:13 |
10 | Frida Heimann | 8/12 | - | 2:36:47 |
11 | Dajana Schnabel | 4/6 | - | 1:08:33 |
13 | Aylin Bornhardt | 31/46 | - | 4:02:51 |
14 | Marleen Kern | 16/42 | - | 4:12:54 |
15 | Lena Berens | 6/14 | - | 2:44:14 |
16 | Lena Marie Lindemann | 1/1 | - | 6:02:17 |
18 | Laura Sophie Klocke | 12/15 | - | 2:15:42 |
19 | Lin Lück | 0/0 | - | 2:14:46 |
20 | Marlene Tucholke | 47/70 | 10/13 | 4:17:21 |
21 | Kim Ott | 29/54 | 1/2 | 3:44:18 |
- | Gesamt | 227/370 | 12/17 | 8:00:00 |
chs