18.12.2023, 10:20
Tore, Würfe, Einsatzzeit
Mit 17 Spielerinnen ist Bundestrainer Markus Gaugisch zur Handball-WM nach Dänemark gereist und hatte schon im Laufe der Vorrunde alle Spielerinnen eingesetzt. Am Ende erreichte man Rang 6.
"Wir haben eine starke erste Sieben und eine starke zweite Sieben hatte Linksaußen Antje Döll vor dem Turnierstart betont und blickt man auf die Statistik, dann haben sechs Spielerinnen die Marke von mindestens fünf Stunden Einsatzzeit geknackt.
Toni-Luisa Reinemann musste insgesamt sechsmal aussetzen, blieb als einzige Spielerin unter der Stunden-Marke. Nachdem Mareike Thomaier im Auftaktspiel gegen Japan außen vor blieb wurden aus der Stammformation Annika Lott gegen den Iran und Alina Grijseels gegen Serbien geschont.
Ganz vorne in der Einsatzzeit war Xenia Smits mit mehr als 6 Stunden und 44 Minuten auf dem Handballparkett. Antje Döll stand nach offizieller Zählung des Weltverbands zehn Sekunden länger auf dem Feld als Emily Bölk, beide knackten ebenfalls die Sechs-Stunden-Marke.
Mit Katharina Filter, Jenny Behrend und Julia Behnke kristallisierten sich weitere Stammkräfte heraus. Da Alina Grijseels nur acht Partien absolvierte, hat sie auch mehr als die Hälfte der möglichen Einsatzzeit erhalten.
Am ausgeglichensten hat Bundestrainer Markus Gaugisch die Einsatzzeit auf Rechtsaußen und am Kreis verteilt, denn auch Amelie Berger und Lisa Antl konnten sich immerhin mehr als vier Stunden einbringen. Der Rest des Aufgebots stand maximal rund ein Drittel der möglichen Minuten auf dem Spielfeld.
In der Torschützinnenliste teilen sich Alina Grijseels und Antje Döll mit je 34 Treffern den Spitzenplatz, Xenia Smits, Viola Leuchter (je 25) und Emily Bölk (20) folgen auf den Plätzen. Die als beste junge Spielerin ausgezeichnete Leuchter sowie Annika Lott (19) und Johanna Stockschläder (18) konnten ihre vergleichsweise geringe Einsatzzeit nutzen.
Bei den Assists rangiert Smits mit 34 Torvorlagen auf einem geteilten dritten Platz, unter anderem mit Norwegens All-Star Stine Oftedal. Mehr Torvorbereitungen hatten nur Montenegros Matea Pletikosic (49) und die Tschechin Marketa Jerabkova (39). Die Bietigheimerin hat auch die meisten Steals, rangiert mit 12 Balleroberungen in der Abwehr knapp vor ihrer Bietigheimer Mitspielerin Kelly Dulfer (11) und Weltmeisterin Pauletta Foppa (10).
Die Wurfeffektivität fiel in der K.O.-Phase auf 60,8 %, vor allem die schwachen Startphasen gegen Schweden und die Niederlande sorgten dafür, dass die DHB-Frauen für ihre 270 Turniertore insgesamt 444 Würfe benötigten und in der Effizienz auf Rang 11 das Turnier abschlossen. Die besten Angriffsquoten hatten Brasilien und Norwegen mit über 68 %, Weltmeister Frankreich brachte 64,8 % seiner Angriffe im gegnerischen Kasten unter.
Mit durchschnittlich 30 Toren pro Partie liegt Deutschland auf Rang 7, hat mit durchschnittlich 49,3 Würfen pro Spiel in etwa ebenso viele Torabschlüsse wie die Finalisten Frankreich (49,6) und Norwegen (49,0).
Abgestürzt nach den Gruppenphasen ist die Effizienz vor allem auch auf den Außenpositionen, nur 61,7 % der Würfe (63/102) fanden den Weg ins gegnerische Tor - Rang 11. Insgesamt haben aber nur die Niederlande mehr Tore über die Flügel erzielt.
Bei den Würfen aus der Distanz von neun oder mehr Metern nimmt das deutsche Team mit 38,7 % (50/129) einen Mittelfeldplatz (16) ein. Am Kreis konnte man sich mit 73,6 % (56/76) auf Rang 10 etablieren. Die beste Bilanz erreichte man noch im Gegenstoß - 84,6 % Erfolgsquote (33/39) bringen in der Turnierstatistik Rang 7.
Schwach war die Erfolgsquote von den Siebenmetern, mit 24 Toren bei 33 Chancen (72,7 %) kommt Deutschland nur auf Rang 23. Weltmeister Frankreich (27/43, 62,7 %) war sogar schwächer. Auch bei den Durchbrüchen an den Kreis steht man mit 64,2 % (36/56) ebenfalls auf Platz 23 im unteren Mittelfeld.
Stark war hingegen die geringe Anzahl der technischen Fehler. Trotz des hohen Spieltempos kam das deutsche Team mit durchschnittlichen elf Fehlern pro Spiel aus - Nur die Medaillengewinner Dänemark (9,11) und Norwegen (10,22) waren besser. Knapp hinter dem DHB-Team waren die Niederlande (11,33) und Frankreich (11,67).
Ein gutes Ergebnis zeigt auch der Blick auf die Abwehrstatistik, hinter Brasilien (6,83 Steals pro Partie) und Frankreich (6,78) hat Deutschland mit einem Wert von 5,78 den drittbesten Schnitt aller Teams. Insgesamt 52 Balleroberungen stehen in den neun Partien zu Buche.
Bei den Torhüterinnen kam Sarah Wacher mit 48 Paraden bei 133 Würfen auf eine starke Fangquote von 36 %, ein besserer Turnierschnitt als All-Star und Weltmeisterin Laura Glauser (65/197, 33 %). Katharina Filter konnte mit 55 Paraden bei 194 Würfen eine durchschnittliche Leistung von 28 % zeigen, auch wenn die Torhüterin aus Brest in zwei Partien als "Player of the match" geehrt wurde. Auch Bölk und Leuchter nahmen diese Ehrung je einmal mit.
Nr | Spieler | Zeit (h:mm:ss) | T/W | 7m |
---|---|---|---|---|
3 | Amelie Berger | 04:26:18 | 17/28 | |
4 | Alina Grijseels | 04:09:07 | 34/54 | 16/20 |
7 | Meike Schmelzer | 02:02:03 | 5/9 | |
9 | Lisa Antl | 04:02:09 | 14/17 | |
10 | Mareike Thomaier | 01:06:53 | 12/21 | 6/11 |
11 | Xenia Smits | 06:44:01 | 25/38 | |
20 | Emily Bölk | 06:13:31 | 20/44 | 2/2 |
22 | Maren Weigel | 02:42:50 | 11/21 | |
23 | Annika Lott | 03:03:38 | 19/42 | |
24 | Sarah Wachter | 03:06:02 | 1/1 | |
28 | Toni-Luisa Reinemann | 00:21:22 | 1/4 | |
29 | Antje Döll | 06:13:41 | 34/47 | |
30 | Jenny Behrend | 05:20:12 | 19/27 | |
42 | Katharina Filter | 05:25:12 | 0/1 | |
77 | Viola Leuchter | 02:06:43 | 25/42 | |
93 | Julia Behnke | 05:03:48 | 15/21 | |
95 | Johanna Stockschläder | 02:55:35 | 18/27 |
Christian Stein