08.11.2024, 09:55
DHB-Team trotzt den Ausfällen
Im Vorfeld des Spiels gegen die Schweiz waren einige Fragezeichen rund um das DHB-Team aufgetaucht - Fragezeichen, die Deutschland eindrucksvoll auflöste. Umso glücklicher zeigte sich Bundestrainer Alfred Gislason nach dem Spiel. Nur ein Aspekt habe ihn gestört.
"Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Mannschaft gespielt hat. Das war sehr gut. Was mich besonders gefreut hat, war die Spielfreude, mit der die Jungs agiert haben. Sie hatten viel Spaß", sagte Alfred Gislason über den ersten Auftritt seiner Schützlinge seit den Sommerspielen in Paris. Mit 35:26 hatte das DHB-Team einen souveränen Sieg über die Schweiz gefeiert.
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Vor 12.721 Fans in der ausverkauften Mannheimer SAP Arena glänzte das deutsche Team gerade in der Anfangsphase. Zudem bereitete die DHB-Auswahl den Schweizern um Nationaltrainer Andy Schmid bei dessen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ein ähnliches Debakel wie zu Jahresbeginn im Eröffnungsspiel der Heim-EM. Damals hatte sich das DHB-Team mit 27:14 durchgesetzt. "Deutschland hat uns gezeigt, was Weltklasse bedeutet", räumte Schmid ein.
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Trotz der Ausfälle einiger verletzter Leistungsträger wie Regisseur Juri Knorr oder Rückraumspieler Julian Köster dominierte Deutschland das Spiel und führte beim 19:6 (24.) sogar mit 13 Toren. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit leisteten sich die Gislason-Schützlinge einige Unkonzentriertheiten und ließen die Eidgenossen etwas herankommen.
Dass die DHB-Spieler die Ausfälle so gut kompensierten, stellte Bundestrainer Gislason nach dem Spiel in besonderem Maße heraus: "Wir wussten nicht ganz genau, wo wir ohne Köster, Knorr und Semper stehen. Die Abwehr war wirklich sehr, sehr gut, besonders in der ersten Halbzeit. Andi war wirklich auch sehr, sehr gut dahinter. Wir haben richtig viel Druck über die zweite Welle und die schnelle Mitte gemacht."
Lob gab es auch für die Vertreter von Juri Knorr: "Wichtig war auch, dass sich in Abwesenheit von Juri Witzke und Lichtlein zeigen konnten. Beide haben gut gespielt", freute sich Gislason. Er ergänzte: "Die Breite wird meiner Meinung immer besser. Die Leistung von zum Beispiel Heymann ist sehr gut und ergänzt sich sehr gut mit Grgic, der vielleicht nicht die überragende Quote hat, aber spielerisch auch ein sehr guter Spieler ist und sich mittlerweile in Eisenach auch ein bisschen im Innenblock zeigen kann."
Insgesamt sei die Mannschaft dennoch unerfahren. Aber daran ändert ja jedes Spiel etwas. Unzufrieden war Gislason indes nur mit zwei Sachen: "Das Einzige, worüber ich meckern muss, waren die letzten zehn Minuten und wie wir mit den Chancen umgegangen sind", stellte der Bundestrainer klar.
Er führte aus: "In den letzten zehn Minuten haben wir aber viele klare Chancen, die wir nicht unterbringen. Das hat mich eigentlich auch geärgert. Nicht dass es wichtig ist, noch höher zu gewinnen, aber da hat ein bisschen die Konzentration gefehlt."
mao, smu, DPA