22.11.2024, 09:20
Feierliche Verabschiedung
Exakt eine Woche vor dem Start zur mit Spannung erwarteten Heim-EM ist das österreichische Handball-Nationalteam der Frauen von Sportminister Werner Kogler feierlich verabschiedet worden. Zwar führt die Reise nur von Wien nach Innsbruck, wo die Equipe von Cheftrainerin Monique Tijsterman ihre Vorrundenspiele gegen die Slowakei, Norwegen und Slowenien bestreiten wird. Doch die Vorfreude auf die mit Ungarn und der Schweiz veranstaltete Endrunde und das Einläuten des finalen Countdowns war deutlich zu spüren.
Erstmals in der rot-weiß-roten Handball-Geschichte ist Österreich Ausrichter einer Frauen-EM. In Innsbruck, Basel, Debrecen und Wien steigt von 28. November bis 15. Dezember die größte Women´s EHF EURO aller Zeiten, erstmals mit 24 Nationen. Österreich, das ursprünglich zwei Vorrundengruppen in Innsbruck ausgerichtet hätte, sprang erst im Frühjahr 2023 in die Presche, als Ungarn einen Teilrückzug machte. In der Wiener Stadthalle geht nun zusätzlich eine Hauptrunde und das Finalwochenende über die Bühne.
Davor müssen es die Österreicherinnen aber in der Gruppe E in der Innsbrucker Olympiahalle in die Top zwei schaffen, um in die Hauptstadt übersiedeln zu können. Den Auftakt macht am Donnerstag das Duell mit der Slowakei. Es folgen im Zweitagesrhythmus die Partien gegen Norwegen und Slowenien - jeweils um 18 Uhr.
"Ich wünsche dem Nationalteam eine verletzungsfreie, erfolgreiche Euro. Genießen Sie alle diesen Once-in-a-Lifetime-Moment. Viel Erfolg und alles Gute", gab Vizekanzler Kogler dem rot-weiß-roten Handball-Tross mit. ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner bedankte sich bei Sportministerium, Land Tirol und den Städten Innsbruck und Wien: "Ohne die wäre es nicht möglich, diese Euro auf die Beine zu stellen." Wie bei der Männer-Heim-EM 2020 werde man sehen, dass Fördergeld in Großveranstaltungen gut investiertes Geld ist.
Sportdirektor Patrick Fölser berichtete von einer sehr zufriedenstellenden Vorbereitung: "Im Jänner hat Monique Tijsterman das Nationalteam als Teamchefin übernommen und sich rasch eingefunden. In den ersten Wochen wurde der Fokus stark auf körperlich harte und intensive Trainings gelegt. Die Spielerinnen haben im Sommer in ihrer Vorbereitung sehr, sehr gut gearbeitet. Jetzt erntet man die Früchte und es geht lediglich noch um Kleinigkeiten und darum, an kleinen Schrauben zu drehen.” Dazu dient der finale Test gegen Deutschland am Sonntag (15.15 Uhr) in Innsbruck.
"Ich denke, wir sind fertig. Wir sind bereit, um gegen die Slowakei ein gutes Spiel zu machen. Der Start ist sehr wichtig. Wir brauchen zwei Punkte. Ich denke, wir sind stärker. Norwegen hat eine gute Truppe. Da gilt es, uns Selbstvertrauen zu holen für Slowenien. Das wird ein ganz spezielles Spiel." Kapitänin Petra Blazek ergänzte: "Für uns steht das wichtigste Ereignis an. Uns ist bewusst, dass wir gegen die Slowakei und gegen Slowenien einen Sieg brauchen. Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten und an uns glauben. Wir werden in den letzten Trainings an der Feinabstimmung arbeiten. Ein wichtiger Faktor werden die Fans sein. Wir hoffen auf die Unterstützung von den Rängen."
Kreisläuferin Josefine Hanfland strahlte jedenfalls viel Zuversicht aus: "Was uns mittlerweile auszeichnet, ist ein sehr breiter Kader. Wir sind zweifach bis dreifach gut besetzt auf jeder Position. Monique und Erwin (Co-Trainer Erwin Gierlinger, Anm.) können aus dem Vollen schöpfen, unsere Kräfte gut einteilen.” Rückraumspielerin Katarina Pandza betonte: "Bei der WM 2023 war der Wille da, aber wir konnten nicht so aufspielen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Da ist noch viel Luft nach oben. Wir wollen es bei unserer Heim-EM besser machen."
Aufbauwerferin Ines Ivancok-Soltic war da voll auf ihrer Linie: "Ich denke, es ist für uns alle etwas sehr Spezielles und Aufregendes. Die Vorfreude ist riesig. Die letzten Spiele waren sehr wichtig. Wir konnten noch viele Sachen üben und einige Trainingseinheiten absolvieren. Auch gegen Deutschland wird es sehr wichtig sein, dass wir uns den Feinschliff holen. Damit sind wir dann ready." In die Innsbrucker Olympiahalle passen übrigens 7.000 Fans. EM-Tickets sind noch zu haben - genauso für die Hauptrunde in Wien.
Harald Hofstetter