01.01.2025, 12:48
Nicht überall ist der Männerhandball vor den Frauen
Die Internationale Handballföderation hat die Olympischen Spiele ausgewertet und dabei die aktuellen Trends im modernen Handball veröffentlicht.
Je 12 Mannschaften bei Männer und Frauen haben am Handballturnier bei den Olympischen Spielen teilgenommen. Die Dichte ist höher als bei jedem anderen Turnier, das ermöglicht auch Schlüsse darüber, wo die Weltspitze liegt. Dies hat die Internationale Handballföderation nun im aktuellen "Tech-Magazin" ausgewertet.
Bemerkenswert, im Frauenhandball wurden mehr Angriffe gefahren als bei den Männern. Dabei hat das Spiel der Männer durchaus an Tempo zugelegt, waren es in Rio de Janeiro 2016 noch 52,5 und fünf Jahre später in Tokio 52,4 Angriffe pro Partie, so zeigten die Männerteams nun 53,5 Attacken auf das gegnerische Tor.
Bei den Frauen ging das Tempo im Vergleich zu den Wettkämpfen von Tokio etwas nach unten, 57,3 Angriffe pro Partie waren der absolute Bestwert, in Paris rollten 56,1 Angriffe pro Spiel für eine Mannschaft. Damit war man wieder gleichauf mit dem Niveau, was man in Rio (55,9) gezeigt hatte.
Ganz anders ist der Blick auf die Angriffseffizienz. Allerdings konnten hier sowohl Männer wie auch Frauen nicht die Werte von Tokio erreichen. Damals hatten die Männer rund 56,6 % aller Angriffe ins Ziel gebracht, nun waren es 54,7 %. Bei den Frauen fiel der Wert von 51,3 auf 47,2 %. Damit ist man sogar schlechter als in Rio de Janeiro, als noch 49 % aller Angriffe mit einem Tor abgeschlossen wurden. Bei den Männern lag vor acht Jahren der Wert bei 54,2 %.
Blickt man auf die erzielten Tore, dann waren in Tokio die beiden Geschlechter nahezu gleichauf. Die Frauen hatten im Vergleich zu Rio de Janeiro ihren Wert von 54,8 auf 59 Tore pro Spiel gesteigert. Die Männer waren von 56,8 auf 59,4 Treffer pro Partie gekommen. Die Spiele von Paris zeigten nun einen kleinen Abwärtstrend, in den Männerspielen wurden allerdings noch 58,5 Tore pro Match erzielt, bei den Frauen waren es nur 52,9.
Die besten Angriffsteams waren bei den Frauen Frankreich (52,9 %), Niederlande (51,3 %) und Norwegen (51,0 %). Die meisten Tore pro Spiel konnten Frankreich (29,6), Niederlande (29,5) und Schweden (28,6) erzielen. Bei den Männern zeigt sich die Dominanz von Dänemark (64,2 %), auch Schweden (59,8 %) und Slowenien (55,6 %) konnten offensiv überzeugen. Am torhungrigsten waren Dänemark (33,4), Schweden (31,5) und Deutschland (31,0).
Bei der Wurfeffizienz muss man mittlerweile zwei von drei Würfen ins Ziel bringen, um zur Weltspitze zu gehören. Bei den Männern hießen die Topteams Dänemark (69,7 %), Schweden (66,1 %) und Slowenien (64,5 %). Insgesamt sank der Wert der Wurfeffizienz allerdings mit 62,5 % sogar hinter das Niveau von Rio de Janeiro (62,7 %), in Tokio (64,1 %) war der Bestwert der letzten Turnier gelungen.
Bei den Frauen schafften Frankreich (64,1 %), Norwegen (64,0 %) und Dänemark (61,5 %) den Bestwert. Auch hier zeigt sich der Trend, das man im Vergleich zu den Spielen von Tokio (61,9 %) wieder Abstriche machten mussten. Mit 58,2 % ist man in Paris knapp unter dem Wert von Rio (58,2 %) geblieben.
Bei den Männern sind die Partien insgesamt mit weniger Fehlern, als Richtmarke hat sich ein Wert von rund 10 technischen Fehlern einer Mannschaft pro Partie gezeigt. In Rio de Janeiro lag der Wert mit 10,5 noch leicht darüber, in Tokio (9,2) und nun auch in Paris (9,9) leicht darunter. Bei den Frauen werden hingegen rund drei Fehler mehr pro Mannschaft in einem Spiel begangen. Der Wert von 12,5 von Rio konnte in Tokio mit 12,2 knapp unterboten werden, in Paris hingegen war er auf einen Wert von 13,3 gestiegen.
Die Torhüter gelten im Volksmund gerne als "die wichtigste Position" im Handball. Bei den Paraden konnten die Männer ihren Wert von 10,9 Paraden in Rio bei den vergangenen Olympischen Spielen steigern, erst in Tokio auf 11,3 gehaltene Bälle pro Match, in Paris nun auf 11,9. Bei den Frauen lag der Bestwert der letzten Jahre in Rio de Janeiro mit 12,6 Paraden pro Team in einer Partie. Dieser sank in Tokio auf 10,8 und stieg in Paris nun wieder auf 12 gehaltene Bälle pro Match von einer Mannschaft.
Bei der Effizienz kommen die männlichen Torhüter auf einen Wert von 29 %, ein minimaler Anstieg gegenüber Rio (28,4 %) und Tokio (28,5 %). Bei den Frauen wurde in Rio mit 32,9 % ein Bestwert erreicht, den man in Tokio (27,7 %) nicht halten konnte. In Paris wurden nun 31,3 % der Bälle gehalten.
Die besten Torhütergespanne bei den Männern hatten Frankreich (33,1 %), Spanien (32,2 %) und Schweden (32,1 %), bei den Frauen waren Norwegen (39, 9%), Schweden (36,1 %) und Brasilien (36,0 %) das Maß der Dinge.
chs