27.04.2024, 16:14
Bock auf Handball
Harz im Handball? Für Ulf Kahmke ist das ein schwieriges Thema. Erst half es ihm beim Sprung zum THW Kiel, dann verhinderte es aber auch seine Karriere im Bundesliga-Team der Zebras.
Ab der B-Jugend musste Ulf Kahmke beim Handball mit Harz spielen. Es half ihm zunächst, weil er sehr kleine Hände hat. "Ich war extrem darauf angewiesen. Sobald ich es nicht benutzt habe, war ich nicht mehr der Handballer, der ich sein konnte", sagt er heute. Tatsächlich trug auch der Klebstoff seinen Teil dazu bei, dass ihm 1985 der Sprung zum THW Kiel gelang.
Kurze Zeit später war seine Karriere allerdings zu Ende - ohne dass er ein Spiel für die Bundesliga-Auswahl der Norddeutschen gemacht hatte. "Mein Hausarzt sagte damals schon: ‚Wenn du so weitermachst mit dem Harz, wird deine Haut an markanten Stellen irgendwann dünner und du wirst auf Pflege angewiesen sein", erzählt der heutige Sportkommentator.
Trotzdem machte Ulf Kahmke weiter, weil es eben jeder machte. Und weil er den Sprung in die Handball Bundesliga schaffen wollte, wofür er jedoch teuer bezahlen musste. Je mehr Harz er benutzte, desto dünner wurde die Haut an den Innenflächen seiner Hände: "Es war ein Teufelskreis, aus dem ich nicht mehr rauskam", berichtet Ulf Kahmke.
Irgendwann war die Haut so dünn, dass er die Bälle nur noch mit erheblichen Schmerzen fangen oder werfen konnte. So wurde er wenige Monate nach seinem Wechsel zum THW Kiel vor die Wahl gestellt, wie er in Ausgabe 13 des Printmagazins Bock auf Handball berichtete.
"Meine Frau hatte eine Mitspielerin mit ähnlichen Problemen, die hat mit Handschuhen gespielt. Das wollte ich auf keinen Fall. Darum gab es für mich nur die Alternative, das einzuschränken oder aufzuhören", so Ulf Kahmke. Er entschied sich für Zweiteres. Die Folgen des Klebstoff-Gebrauchs spürt er bis heute. Wenn er etwa Tennis spielen will, muss er sich dafür extra die Hände tapen, weil er sonst noch immer Schmerzen hätte.
Bock auf Handball hat Ulf Kahmke übrigens trotz der unglücklich geendeten eigenen Karriere weiterhin. Als Sportmoderator ist er vor und hinter der Kamera auch im Handball im Einsatz - kommentierte sogar ein Finale der Champions League. Zudem ist Ehefrau Lydia Kahmke deutsche Nationalspielerin - und australische.
Sie hatte Ulf Kahmke, der in Australien als freier Auslandskorrespondent im Vorfeld vor Olympia tätig war, nach Down Under begleitet und dann selbst für die Gastgeber an den Spielen teilgenommen. Und auch die nächste Generation sorgt für eine Verbindung zum Handball: Sohn Nicolas spielt in der Jugend-Bundesliga für den THW Kiel - mit Harz und der Hoffnung den Sprung auf das Bundesliga-Parkett zu schaffen.
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Bock auf Handball erzählt interessante Geschichten über die Stars des Handballs. Das Einzelheft gibt es für 7,00 Euro im gut sortierten Zeitschriftenhandel sowie im Online-Shop als Einzelheft - versandkostenfrei in Deutschland - und im Abo. Die obige Geschichte ist eine von mehreren zum Thema "Harz im Handball" aus der 13. Ausgabe, derzeit ist Nummer 14 im Handel und Nummer 15 in der Vorbereitung. Zudem gab es im vergangenen Jahr ein Sonderheft zum THW Kiel und eines zum Themenbereich Schiedsrichter im Handball.
Bock auf Handball und cie