27.11.2024, 13:57
Auftakt zur EHF EURO 2024
Das Ziel für Österreichs Handball-Frauen ist klar: Platz zwei in der Vorrundengruppe und damit Aufstieg in die Hauptrunde. Doch der Weg dahin ist alles andere als leicht. Mit dem Eröffnungsspiel gegen die Slowakei startet das ÖHB-Team am Donnerstag (18 Uhr) in Innsbruck in die EHF Euro 2024. Mit den Heimfans im Rücken soll der große Wurf gelingen.
Die Mannschaft von Cheftrainerin Monique Tijsterman hat ohne Zweifel das Zeug dazu, in der Gruppe E mit dem haushohen Favoriten Norwegen, den auf Augenhöhe einzuschätzenden Sloweninnen und Underdog Slowakei zu bestehen. Die hauchdünne Niederlage gegen Deutschland (26:28) im letzten EM-Test hat am Sonntag noch einmal gezeigt, dass die Österreicherinnen im Konzert der Großen mithalten können.
Der Fokus ist auf das Erreichen der Hauptrunde in Wien ausgerichtet. "Die EM im eigenen Land zu spielen, ist eine einmalige Gelegenheit. Es geht darum, dass die Spielerinnen das genießen und mit Freude in die Spiele gehen", betonte Tijsterman. “Dazu brauchen wir die Unterstützung der Fans. Diese Energie von den Tribünen soll sich auf das Feld übertragen. Ich kann versprechen, dass wir alles reinwerfen, es nach Wien schaffen werden."
Die Auswahl der niederländischen ÖHB-Teamchefin kann sich jedenfalls sehen lassen. Im Tor hat sie mit Petra Blazek eine erfahrene Führungsspielerin. Dazu kommen die ebenfalls sehr routinierte Antonija Mamic sowie die junge Lena Ivancok (23 Jahre), die immer wieder mit Topquoten hervorsticht. Am Kreis bringen Stefanie Kaiser (105) und Josefine Hanfland (68) über 170 Länderspiele an Erfahrung ein - beide sind in der deutschen Bundesliga engagiert. Komplettiert wird das Kreis-Trio durch die 22-Jährige Nora Leitner.
Sonja Frey und Patricia Kovacs sind im Rückraum seit Jahren gesetzt. Sie drücken dem Nationalteam den Stempel auf und gelten zu Recht als Unterschiedspielerinnen. Frey spielte für Topclubs in Deutschland, Frankreich und Dänemark und holte dort Meistertitel. Kovacs war in Deutschland und Ungarn aktiv, ehe sie im Vorjahr bei Hypo Niederösterreich landete.
Ines Ivancok-Soltic, die ältere Schwester von Lena Ivancok, sowie die Pandza-Schwestern Katarina und Ana sind junge Spielerinnen auf internationalem Topniveau und allesamt im Ausland engagiert. Ines Ivancok-Soltic in Ungarn bei Mosonmagyarovari, Katarina und Ana Pandza beim kroatischen Champions League-Club Podravka Vegeta. Dazu kommt im linken Rückraum die Wurfkraft von Johanna Reichert, der mit 19 Jahren bereits der Sprung nach Deutschland zum Thüringer HC gelang, wo sie aktuell beste Werferin ist.
Auf der rechten Aufbauposition sorgen mit den Ungarn-Legionärinnen Kristina Dramac und Klara Schlegel zwei wurfgewaltige Linkshänderinnen für Zug aufs Tor. Am linken und rechten Flügel stehen mit Mirela Dedic und Claudia Wess zwei langjährige Nationalspielerinnen. Fabienne Tomasini wurde rechtzeitig für die EURO fit. Sie ist eine Top-Flügelspielerin und vor allem auch ein Ass im schnellen Gegenstoß. Die in der zweiten deutschen Bundesliga engagierte Santina Sabatnig drängt sich ebenfalls für EM-Einsätze auf.
Auf jeder Position ist das ÖHB-Team also zumindest doppelt und nahezu gleichwertig besetzt. Damit kann Tijsterman die Belastung bei der EM auf möglichst viele Schultern verteilen. Die Olympiaworld Innsbruck fasst rund 7.000 Zuschauer und Zuschauerinnen. Tickets für sämtliche Vorrunden-Spieltage sind auf der EHF-EURO-Website noch zu haben.
Harald Hofstetter