27.05.2024, 17:30
Der neue DHB-Sportboss im Porträt
Ingo, wer? Vielen Handball-Fans in Deutschland dürfte der neue Sportvorstand des DHB noch kein Begriff sein. Kein Wunder: Nationalspieler war Ingo Meckes nie. Er hat den DHB stattdessen mit anderen Qualitäten überzeugt. Welche sind das?
Jetzt ist Ingo Meckes ganz oben angekommen. Als Handballer schaffte der 47-Jährige es zwar nicht in die absolute Spitze, als Funktionär ist der gebürtige Heilbronner aber bald genau dort. Als DHB-Sportvorstand verantwortet Meckes ab dem 1. September den wichtigsten Bereich im größten Handballverband der Welt. Aber wer genau ist dieser Ingo Meckes überhaupt?
Den meisten Fans in Deutschland dürfte er noch kein Begriff sein. Was auch damit zu tun haben dürfte, dass Meckes nie in der Nationalmannschaft gespielt hat. "Ich habe überwiegend in der 2. Bundesliga, aber auch ein bisschen in der 1. Bundesliga gespielt", sagte Meckes vor wenigen Monaten im Podcast "Kreis Ab". Bayer Dormagen war seine einzige Station im Oberhaus, ansonsten war der Ex-Kreisläufer vor allem unterhalb der Bundesliga aktiv.
Für den Job beim DHB hat er sich dagegen über eine andere Station qualifiziert. Als der Diplom-Betriebswirt vor vielen Jahren seine Karriere beendete, arbeitete er zunächst in der Logistikbranche. Bis der Schweizer Handballverband (SHV) einen Sportdirektor suchte. Meckes bekam Wind davon - und bewarb sich einfach mal. Mit Erfolg. Von 2011 bis einschließlich zur EM in Deutschland im vergangenen Januar arbeitete er für den SHV.
"Ingo Meckes hat in der Schweiz über mehr als ein Jahrzehnt in jeder Hinsicht herausragende Arbeit geleistet und vorbildliche Strukturen geschaffen. Er bringt ein internationales Netzwerk sowie Expertise als erfolgreicher Sportmanager mit", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann. Meckes selbst sagte: "Im Schweizer Sportsystem habe ich in zwölfeinhalb Jahren wertvolle Erfahrungen gesammelt und durfte zur positiven Entwicklung des Handballs beitragen."
Und jetzt also wird Meckes beim DHB auf den bisherigen Sportvorstand Axel Kromer folgen, dessen am Jahresende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Der DHB setzt vor allem auf seine Kontakte in die Handball-Welt, auf internationalem Parkett agiert Meckes unter anderem als Vorsitzender des Nations Committee Men des Europäischen Handball-Föderation EHF.
"Wir kennen uns nur sehr flüchtig", sagte Bundestrainer Alfred Gislason bei Dyn. "Er hat aber einen sehr guten Ruf und hat eine sehr gute Arbeit bei den Schweizern gemacht." Und diese soll Meckes dann künftig in Deutschland fortsetzen.
ban