Handball-Weltmeisterschaft

Bald schon strömen zahlreiche Spieler aus der Bundesliga auf die Weltbühne, wenn am 14. Januar die WM in Kroatien, Dänemark und Norwegen beginnt. Außen vor ist dann aber Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar Löwen - der Leistungsträger laboriert an einer Ellbogenverletzung.
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Schon der Blick auf die Statistiken der laufenden Bundesligasaison offenbart das Loch, dass Kohlbacher im deutschen Team hinterlässt. Mit einem HPI von 82 steht der 29-jährige auf Platz zwei aller Kreisläufer der HBL - wenn man nach dem Handball Performance Index (HPI) sortiert. Aber auch in Sachen Tore lässt nur Justus Fischer den Rhein-Neckar Löwen hinter sich.

Immerhin das ist eine gute Nachricht für die deutsche Nationalmannschaft. Der Recke überragt mit 80 Toren und 18 Blocks - nur Stepan Zeman hat mit 22 mehr - und hat auch den mit Abstand höchsten HPI der Liga. Gut möglich, dass Kohlbachers Ausfall auch eine Riesenchance für Fischer ist, noch mehr Spielzeit im Nationaltrikot zu sammeln.
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Deutsche Dominanz

Generell dominieren deutsche Spieler das Kreisläufer-Ranking der HBL. Schon aus der Top-Sechs stammen vier Akteure aus Deutschland. Neben Fischer und Kohlbacher sind das Kapitän Johannes Golla auf Platz sechs und der bereits zurückgetretene Hendrik Pekeler auf Rang fünf.

Dahinter stammt noch ein Spieler aus der Top-Zehn ebenfalls aus Deutschland - ein weiterer J. Fischer. Diesmal allerdings Jonathan von der SG BBM Bietigheim, der mit 55 Toren und einem HPI von 76 bei vielen unter dem Radar segeln dürfte.

In Sachen Handball Performance Index rangiert der Bietigheimer damit knapp vor Gislasons auserwähltem Nachrücker Tim Zechel. Der Magdeburger hat bisher zwar erst 14 HBL-Tore in der laufenden Saison geworfen, überragt aber dafür mit einer Wurfquote von makellosen 100 %. Das bringt Zechel Platz zwölf im Ranking - und einen Platz im WM-Kader. Der letzte Kreisläufer in Gislasons 35er Kader, Aron Seesing, hat übrigens 57 Tore, 13 Blocks und einen HPI von 80 (Platz fünf) in der 2. Liga vorzuweisen.
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Zwei Dänen in der Top-Fünf

Auf den Plätzen drei und vier rangieren die beiden Dänen Magnus Saugstrup und Lukas Jörgensen. Letzterer kommt dabei neben starken 55 Toren auch auf neun Blocks, obwohl der Flensburger auch immer wieder als Spitze einer offensiven 5:1-Deckung fungiert. Beide haben ihren Platz im dänischen Kader quasi sicher, obwohl Nikolaj Jacobsen noch einen Spieler streichen muss.
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Quasi sicher dabei sind neben dem dänischen Duo und dem deutschen Trio - Gislason muss theoretisch ebenfalls einen Spieler streichen, wobei es wahrscheinlich einen Torwart trifft - auch Kristjan Horzen und Maciej Gebala. Letzterer geht mit Polen für einen Underdog an den Start. Genauso wie beim Schweizer Lukas Laube ist es quasi ausgeschlossen, dass die Akteure keinen Platz im Kader erhalten.
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Laube ist dabei einer von zwei Eidgenossen des TVB Stuttgart. Teamkollege Samuel Röthlisberger, der besonders in der Abwehr aktiv ist und so nur fünf Tore, aber 17 Blocks vorweisen kann, ist ebenfalls quasi sicher dabei. Ein anderer Abwehrspezialist steht mit Adrian Sipos im 29er-Aufgebot Ungarns.
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Über den HPI

Auch am Kreis fällt auf, dass offensiv aktive Spieler im Ranking des HPI weiter oben stehen. Auch der Liga-Topblocker Stepan Zeman steht nur auf Rang 29 im Ranking, wobei er damit dennoch zum breiten Mittelfeld zwischen Platz neun (HPI 75) und Platz 31 (HPI 72) gehört. Spätestens jetzt stellt sich aber trotzdem die Frage, wie der Handball Performance Index eigentlich berechnet wird.

Der Ausgangswert des HPI liegt bei 100 Punkten. Dabei addieren Aktionen wie Tore, Blocks oder Steals zum Wert - Fehlwürfe oder Strafen ziehen Punkte ab. Ein verursachter Siebenmeter kostet etwa drei Punkte, ein Tor vom Kreis bringt sechs. Ist dann einmal ein Wert entstanden, wird dieser mit einer Formel zum endgültigen HPI verrechnet - dabei ist auch entscheidend, welche Leistungen durchschnittlich auf der Position erbracht werden, die endgültigen Werte liegen überlicherweise zwischen 50 und 100.

Das Fazit daraus ist: der HPI ist nichts weiter als ein Gradmesser ohne die Möglichkeit, ein vollständiges Bild zu zeichnen. Zu gutem Kreisspiel gehören eben auch Kommunikation, das Setzen von Sperren oder starkes Stellungsspiel. Hat ein Spieler einen hohen HPI, ist er also nicht zwingend besser als die mit einem niedrigeren - aber das ist ja mit allen Statistiken so.

Vier Haken und drei Füchse

Zurück zu den WM-Teilnehmern aus der Bundesliga. Einen Haken können schon Tobias Wagner, Ellidi Snaer Vidarsson, Lukas Herburger und Max Darj machen. Allesamt sind bereits Teil des 18er Kaders ihrer Nation und damit sicher im endgültigen Aufgebot.
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Herburger und Darj sind dabei zwei von drei Füchsen im Ranking. Der dritte wird mit Mijajlo Marsenic aber nicht an der WM teilnehmen, da sich Serbien nicht qualifiziert hat. Damit ereilt den Kreisläufer das gleiche Schicksal wie Teamkollege und Torwart Dejan Milosavljev.
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Vom Bruderclub aus Potsdam kämpft indes Josip Simic noch um seine Nominerung. Der Kroate steht im 26er-Kader von Dagur Sigurdsson und darf damit hoffen - im Gegensatz zu Landsmann Gianfranco Pribetic, der im HPI-Ranking zwar vor Simic steht, aber nur in den erweiterten Kader berufen wurde. Bitter hingegen ist, dass Melsungens Rogerio Moraes das Turnier wegen muskulärer Probleme verpassen wird. 
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Die besten Kreisläufer der Handball Bundesliga nach HPI