28.11.2024, 06:00
Mega-Talent war nie im Jugend-Nationalteam
Marko Grgic hat einen kometenhaften Aufstieg hingelegt: 2023 debütierte er in der Bundesliga, 2024 holte er mit dem DHB-Team sensationell Olympia-Silber. Aus dem Kader von Alfred Gislason ist der 21-Jährige nicht mehr wegzudenken - dabei war er zuvor nie Teil einer Jugendnationalmannschaft. Bei handball-world erklärt U21-Bundestrainer Martin Heuberger, wie das sein kann.
Im vergangenen Jahr lief Marko Grgic im Trikot des ThSV Eisenach erstmals in der Bundesliga auf. Im Mai 2024 wurde er von Alfred Gislason zu seinem ersten Nationalmannschafts-Lehrgang in Kopenhagen nominiert und gab gegen Schweden sein Länderspieldebüt.
Im Sommer krönte er seinen kometenhaften Aufstieg vorläufig mit dem DHB-Team bei den Olympischen Spielen und holte die Silbermedaille. Seitdem ist er aus dem Gislason-Team nicht mehr wegzudenken. Zur Mannschaft, die 2023 die U21-Weltmeisterschaft gewann, gehörte der 21-jährige Shootingstar jedoch nicht. Wie kann das sein?
"Er war schon auf dem Radar vom DHB. Ich habe mir Marko damals auch mal im Drittligaspiel in Saarlouis angeschaut, wo er ja vor seiner Zeit in Eisenach gespielt hat", blickt U21-Bundestrainer Martin Heuberger im Gespräch mit handball-world zurück.
"Er war damals nicht schlecht, aber er hatte halt auf seiner Position mit Matthes Langhoff, Ole Pregler und Nico Schöttle große Konkurrenz und hat damals auch keine Abwehr gespielt. Das war mit ein Grund, warum wir dann nicht auf ihn gesetzt haben, sondern uns auf der Position für die anderen drei entschieden haben", erklärt der 60-Jährige.
2022 verließ Grgic dann den Drittligisten HG Saarlouis, es folgte eine rasante Entwicklung. "Als er nach Eisenach gewechselt ist, hat er mit einem guten Trainer den letzten Feinschliff bekommen. Er hat sich extrem gut entwickelt, ähnlich wie das Renars Uscins in den letzten zwei Jahren auch in Hannover gelungen ist", sagt Heuberger. "Man sieht, was möglich ist, wenn die Trainer Vertrauen in die jungen Spieler haben, das Talent sehen und sie dann auch entsprechend fördern."
Zu erwarten war dieser steile Aufstieg in seinen Augen allerdings nicht. "Ich muss offen und ehrlich gestehen: Bei Marko Grgic hätte ich nicht gedacht, dass er das so schnell schafft, vor allem auch den Anschluss in die Nationalmannschaft", gesteht Heuberger.
"Dass er in Eisenach mitspielen kann, vor allem im Angriff, hat er ja von Anfang an gezeigt. Im ersten Bundesligajahr hat er gemeinsam mit Manuel Zehnder das Eisenacher Angriffsspiel geprägt, das war schon beeindruckend. Durch diese vielen Spielanteile konnte er sich entsprechend auch nochmal entwickeln."
Mehr zu Marko Grgic:
» Porträt: Wer ist Marko Grgic?
» "Frechdachs" Marko Grgic "ein Riesentalent"
» "Großer Hunger": Grgic spricht über seine Zukunft
» "Begehrlichkeiten geweckt": ThSV-Sportchef über Grgic-Verbleib
» Drei HBL-Klubs interessiert? Einordnung zu Grgic-Spekulationen
» Wechselgerüchte um Grgic: Klare Worte vom Eisenach-Chef
kli