27.04.2024, 13:30
Harte Mindestanforderungen
Elf Arenen sind in der Auswahl für die Männer-Weltmeisterschaft 2027, die der Deutsche Handballbund 2027 ausrichten wird. "Im Laufe des Jahres" will man beim Verband entscheiden, wo genau gespielt worden will. handball-world blickt auf die in Frage kommenden Arenen.
"Das ist ein erfreuliches Zwischenergebnis", sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des DHB. "Mit der möglichen geographischen Verteilung der Arenen ist die Voraussetzung geschaffen, dass dieses Turnier in ganz Deutschland erlebbar wird. Wir werden nun gemeinsam mit den Bewerbern in einen Evaluierungsprozess gehen."
Namen der Bewerber nennt der Verband nicht, man halte es wie bei den jüngsten Großturnieren hieß es auf Nachfrage von handball-world. In Stuttgart hat man seinen Hut öffentlich mit der Porsche-Arena in den Ring geworfen. Alleine die Mindestanforderungen des Weltverbands zeigen, dass die Schwaben dabei maximal auf eine Vorrundengruppe hoffen dürfen.
Mindestens 6.000 Zuschauer beträgt die Zuschauerkapazität für die erste Phase des Wettbewerbs, für Hauptrunde und Viertelfinale sind mindestens 8.000 Zuschauer vorgesehen und das Finalwochenende soll vor mindestens 15.000 Zuschauern stattfinden können. Mindestanforderungen gibt es je nach Turnierphase auch für die verfügbaren VIP-Tickets, diese bewegen sich zwischen 300 und 1000 Zuschauern - je nach Turnierphase und sind auch abhängig von der Anwesenheit des Gastgebers.
Kleinere Hallen könnten hingegen für den President´s Cup noch zum Zuge kommen. So wird die Trostrunde im kommenden Jahr im kroatischen Porec ausgespielt, wo maximal 3.700 Zuschauer einen Platz finden.
Wie der Mannheimer Morgen berichtet, will auch die SAP Arena in Mannheim WM-Spiele ausrichten. Die Heimstätte der Rhein-Neckar Löwen wurde allerdings zuletzt bei 13.200 Zuschauern als ausverkauft gemeldet, käme somit maximal für die Hauptrunde oder ein Viertelfinale in Frage.
Für das Finalwochenende scheint die Kölner Lanxess-Arena mit 19.750 Zuschauern gesetzt, das Finalwochenende würde am 29./31. Januar ausgetragen. Nur acht Tage vor dem Rosenmontag hat der Tourismus in der Domstadt allerdings auch Hochkonjunktur.
Verfügbare Alternativen, die die Mindestanforderungen des Weltverbands erfüllen würden, scheinen rar gesät. Bei der Handball-EM fand das Eröffnungsspiel vor über 50.000 Zuschauern in Düsseldorf statt, auch die Arena Auf Schalke könnte mit verschließbarem Dach und entsprechender Klimatisierung die entsprechenden Rahmenbedingungen im Januar schaffen.
In Berlin hatte man bei der Handball-EM zuletzt in der Mercedes-Benz-Arena vor 13.571 Zuschauern gespielt, in Hamburg bot die Barclays-Arena (13.376) ein paar Zuschauer weniger. Düsseldorfs PSD Bank Dome, Oberhausens Rudolf-Weber-Arena oder auch die Dortmunder Westfallenhalle kämen maximal für die Hauptrunde zum Einsatz. Dies geht auch für München, sowohl für die Olympiahalle wie auch für den künftig neu eröffneten SAP-Garden.
Spielorte in Deutschlands Beletage, die die Mindestanforderungen zumindest für die Vorrunde erfüllen sind neben Mannheim und Berlins Fuchsbau auch noch Kiels Wunderino Arena, Hannovers ZAG-Arena, die Arena Nürnberger Versicherung und die Arena Leipzig.
Flensburgs Campushalle hat zwar nominell 6.300 Zuschauer, allerdings eine 1.500 Zuschauer umfassende Stehplatztribüne, die unter Umständen zu Sitzplätzen umgebaut werden müsste und dann unter die Mindestanforderungen fallen könnte. In Leipzig könnten die VIP-Plätze durchaus eine Herausforderung darstellen.
Auch in der OWL-Arena zu Halle/Westfalen und Bremens Stadthalle wurden schon Handball-Länderspiele ausgetragen. Auch in Frankfurt/Main gibt es Überlegungen für eine neue Multikfunktionshalle, allerdings auch nur mit einer Zuschauerkapazität von rund 13.000 Besuchern.
Männer-WM 1958: Erfurt, Berlin, Magdeburg, Rostock, Leipzig
Männer-WM 1961: Stuttgart, Bietigheim, Ulm, Berlin, Wolfsburg, Kiel, Karlsruhe, Haßloch, Freiburg i. Br., Wiesbaden, St. Ingbert, Essen, Homberg, Dortmund, Krefeld, Münster/Westf.
Frauen-WM 1965: Berlin, Hannover, Bochum, Dortmund, Offenburg, Freiburg . Br.,
Männer-WM 1974: Berlin, Chemnitz, Gera, Erfurt, Schwerin, Rostock, Wismar, Brandenburg/Havel, Halle/Saale, Magdeburg, Dessau
Männer-WM 1982: Essen, Duisburg, Dortmund, Homburg, Eppelheim, Berlin, Ludwigshafen, Hamburg, Bremen, Kiel, Göppingen, Sindelfingen, Hannover, Bremerhaven, Lübbecke, Düsseldorf, München, Offenburg, Böblingen, Günzburg, Frankfurt/Main, Elsenfeld, Gütersloh, Osnabrück, Haltern am See, Brake, Halle/Westf. Unna, Minden
Frauen-EM 1994: Berlin, Bonn, Magdeburg, Oberhausen, Oldenburg, Waiblingen
Frauen-WM 1997: Berlin, Hannover, Saarbrücken, Hamburg, Sindelfingen, Neubrandenburg, Rotenburg a.d. Fulda
Männer-WM 2007: Köln, Hamburg, Mannheim, Dortmund, Magdeburg, Wetzlar, Stuttgart, Halle /Westf., Lemgo, Bremen, Kiel, Berlin
Frauen-WM 2017: Leipzig, Hamburg, Magdeburg, Bietigheim-Bissingen, Oldenburg, Trier
Männer-WM 2019: Köln, Hamburg, München, Berlin
Männer-EM 2024: Köln, Hamburg, Berlin, Mannheim, München, Düsseldorf
Frauen-WM 2025: Stuttgart, Dortmund, Trier
Spielstätte | Ort | Kapazität |
---|---|---|
PSD Bank Dome | Düsseldorf | 13.400 |
Barclays Arena | Hamburg | 13.376 |
SAP-Arena | Mannheim | 13.200 |
ZAG-Arena | Hannover | 10.800 |
Wunderino-Arena | Kiel | 10.285 |
Max-Schmeling-Halle | Berlin | 9.000 |
Arena Nürnberger Versicherung | Nürnberg | 8.308 |
GETEC-Arena | Magdeburg | 6.600 |
Quarterback Immobilien Arena | Leipzig | 6.327 |
Campushalle | Flensburg | 6.300 |
Porsche-Arena | Stuttgart | 6.211 |
EWS Arena | Göppingen | 5.600 |
Phoenix Contact Arena | Lemgo | 5.000 |
Buderus-Arena | Wetzlar | 4.400 |
Rothenbach-Halle | Kassel | 4.300 |
Schwalbe Arena | Gummersbach | 4.132 |
Mitsubishi-Electric-Halle | Düsseldorf | 3.950 |
Werner-Aßmann-Halle | Eisenach | 3.400 |
Uni-Halle | Wuppertal | 3.200 |
Sparkassen-Arena | Balingen | 2.320 |
Spielstätte | Ort | Kapazität |
---|---|---|
Merkur Spiel-Arena | Düssedorf | 53586 |
Veltins Arena | Gelsenkirchen | 30.925*/62.271 |
Lanxess Arena | Köln | 20.000 |
Mercedes-Benz Arena | Berlin | 13.571 |
König-Pilsner-Arena | Oberhausen | 12.650 |
Olympia-Halle | München | 12.463 |
Westfalenhalle | Dortmund | 12.000 |
SAP-Garden | München | 10.796 |
OWL Arena | Halle (Westf.) | 10.500 |
Stadthalle | Bremen | 9.700 |
Festhalle | Frankfurt/Main | 9.300 |
Hanns-Martin-Schleyer-Halle | Stuttgart | 8.500 |
* In Gelsenkirchen wurde 2004 in der Partie zwischen Lemgo und Kiel vor rund 30.000 Zuschauern gespielt. Anders als in Düsseldorf befand sich das Handballfeld damals aber nicht in der Spielfeldmitte.
Christian Stein