vor 10 Stunden
Wichtige Spiele in Bundesliga und Pokal
Nach der Bekanntgabe des WM-Kaders beginnt bei Alfred Gislason das große Zittern: Im Bundesliga-Endspurt rund um die Feiertage soll sich bloß kein DHB-Star mehr verletzen.
13 Spiele bis zum Fest, fünf weitere Partien am 2. Feiertag, noch vier kurz danach: Beim Weihnachts-Wahnsinn der Handball-Bundesliga mag Alfred Gislason kaum hinsehen. "Jetzt geht das Beten los", sagte der Bundestrainer im SID-Gespräch und formulierte mit Blick auf die bevorstehende WM den frommen Wunsch, "dass sich auf den letzten Metern kein Spieler verletzt".
Während sich Handball-Fans auf rassige Duelle freuen, werden die kommenden Tage für die vielen Nationalspieler zum Drahtseilakt. Zum einen geht es in Pokal und Liga noch um wichtige Siege, zum anderen will sich so kurz vor dem Saison-Höhepunkt im Januar keiner mehr ernsthaft wehtun. "Wir haben bis jetzt etwas Glück gehabt", so Gislason, der nun inständig hofft, dass das auch so bleibt.
Ausruhen kann sich allerdings keiner der vielen Bundesliga-Stars. Erst werden im DHB-Pokal am Donnerstagabend die letzten Tickets für das Final Four in Köln vergeben, dann geht es in der Liga nochmal ordentlich rund. Die ersten sechs Teams liegen nur fünf Punkte auseinander, jeder Ausrutscher im Titelrennen kann am Ende ausschlaggebend sein. Und die anstehenden Spiele haben es in sich.
So tritt die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag zur großen Verabschiedungsshow von 2007-Weltmeister Johannes Bitter beim HSV Hamburg an, Magdeburg empfängt Eisenach zum Ost-Derby und in Kassel kommt es am Montag zum absoluten Gipfeltreffen zwischen Tabellenführer MT Melsungen und dem hartnäckigsten Verfolger TSV Hannover-Burgdorf.
Gislason wird das Geschehen mit Argusaugen verfolgen, so viel steht fest. Seine letzten Beobachtungen vor dem Start der deutschen WM-Mission am 3. Januar in Hamburg wird er dabei wohl vor dem heimischen Rechner machen. "Kreuz und quer durch Deutschland zu fahren, ist schön, um sich zu zeigen, aber oft hat man nicht allzu viel Ruhe in den Hallen, um zu schauen", sagt er. Zudem verliere er auf den Autofahrten wertvolle Zeit, die Arbeit am Computer sei "viel effektiver".
Mit Blick auf die 19 Nationalspieler, die er am Dienstag in seinen WM-Kader berief, ist Gislason mit dem Status quo sehr zufrieden. "Die Spieler, die sich Anfang der Saison verletzt haben, sind wieder zurück. Nicht jeder von denen ist in Topform, aber wir können so gut wie komplett auf unseren Kader zurückgreifen", sagte der Isländer.
Die verbleibenden Ligaspiele sieht er deswegen sogar als Chance: "Jetzt hoffen wir, dass diejenigen, die Anlaufschwierigkeiten haben, sich weiter reinarbeiten und in Form kommen."
SID