Renars Uscins zählt trotz seiner erst 22 Jahre schon zu den Leistungsträger der Nationalmannschaft. Wie wichtig das Top-Talent der TSV Hannover-Burgdorf ist, zeigte sich erneut beim 36:29-Sieg in der EM-Qualifikation in der Türkei. Der Rückraumspieler stand in Ankara weit über 50 Minuten auf der Platte - was Hannovers Trainer Christian Prokop überhaupt nicht gepasst hat.

"Es hat mir persönlich nicht gefallen, wie lange Renars beispielsweise spielen musste. Im Spiel - bei allem Respekt - gegen die Türkei, wo ich glaube, dass die deutsche Handball-Nationalmannschaft das packt und gewinnt und auch gute Leute hat mit Nils Lichtlein und Max Beneke auf der Position", kritisiert der Ex-Bundestrainer seinen Nachfolger Alfred Gislason. "Das ärgert mich schon ein bisschen, das hätte ich mir anders gewünscht."

Steuert Gislason die Belastung nicht richtig?

Was Prokop meint: die Dauerbelastung der Top-Handballer. Spieler wie Uscins sind im Vereinsbetrieb alle paar Tage gefordert, das Spiel beim krassen Außenseiter Türkei hätte die DHB-Auswahl zudem wohl auch mit Spielern aus der zweiten und dritten Reihe gewonnen. Man hätte die Belastung von Uscins beim Länderspiel also "besser steuern" können, meint Prokop.

"Das hätte ich mir gewünscht, vor allen Dingen bei einem Spieler, der Deutschland zu Olympia geschossen hat, zur Silbermedaille verholfen hat und hier im Verein eine Riesenverantwortung hat und wirklich durchknüppelt", sagt Prokop. "Wir haben alle nichts davon, wenn der Junge sich verletzt aufgrund von Überbelastung. Wir müssen das schon zusammen gut steuern. "

Schon am Mittwoch muss Uscins nämlich schon wieder für Hannover im Pokal-Achtelfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt ran. Dafür soll er sich erstmal - zumindest ein wenig - erholen. "Jetzt ist es so, wie es ist und wir müssen gucken, dass er fit wird", sagt Prokop.