28.07.2024, 13:37
Mehr Optionen in Paris
Änderung im Handball-Reglement der Olympischen Spiele: Ein Spieler kann nach einer Verletzung wieder in den Kader zurückkehren. Der Deutsche Handballbund begrüßt die neue Regelung. Welche Spieler überhaupt nachnominiert werden können, hat die IHF unterdessen klargestellt.
Das Reglement zum Late Athlet Replacement (LAR) ist für den Handball zu den Olympischen Spielen in Paris angepasst worden. Seit der finalen Festlegung der aus jeweils 14 aktiven Athleten und drei Reservisten bestehenden Teams sind Wechsel innerhalb dieses Kreises nur mit einer medizinischer Begründung möglich.
Die Änderung: Anders als bisher kann der ausgewechselte Akteur nach Wiedergenesung jedoch wieder ins Team zurückkehren - dies ist auch möglich, wenn der zuvor eingewechselte Reservespieler weiterhin gesund ist. Nach bisherigem Reglement wäre das Olympische Turnier für einen einmal verletzt ausgewechselten Akteur vorzeitig beendet gewesen. Der Deutsche Handballbund teilte die Änderung am gestrigen Donnerstag (25. Juli) mit.
"Wir begrüßen diese Anpassung", sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. "Daraus ergibt sich für keine Mannschaft ein Wettbewerbsvorteil, aber das ist einfach im Sinne des Sports und der Spielerinnen und Spieler eine sehr erfreuliche Entwicklung."
Im Team der Handballerinnen sind Torfrau Dinah Eckerle, Rechtsaußen Amelie Berger und Rückraumspielerin Mia Zschocke die Reservistinnen. Bei den Männern werden Torhüter Joel Birlehm sowie Linksaußen Rune Dahmke und Kreisläufer Justus Fischer Reservespieler sein.
Jeder des Sextetts kann laut des LAR-Reglements einen verletzten Spieler "aus medizinischen Gründen ersetzen, die von den medizinischen Vertretern des Teams und der IHF bestätigt wurden", wie es in den Bestimmungen heißt. Sobald sein Gesundheitszustand es zulasse, heißt es weiter, könne der ersetzte Athlet unter bestimmten Bedingungen "in den Kader des Teams zurückkehren".
So könne beispielsweise der ursprüngliche Wechsel rückgängig gemacht werden. "Der Spieler, der den verletzten Spieler ursprünglich ersetzt hat und nun wieder aus dem Kader des Teams genommen wird, muss keine Verletzung oder Erkrankung haben", wird im Reglement klar gestellt.
Der wieder genesene Spieler könne jedoch auch einen anderen Athleten aus dem 14-köpfigen Kader ersetzen, der aus medizinischen Gründen ausfällt. Jeder Wechsel im Kader muss bis 22 Uhr am Vorabend eines Spieltags vorgenommen werden.
Anders als bei den vergangenen Olympischen Spielen kann allerdings nun nicht mehr aus dem erweiterten Aufgebot von 35 Spielern nachnominiert werden. Das bestätigte der Weltverband auf Nachfrage von handball-world. Nur aus den 17 Athleten (14+3) kann gewechselt werden. Auf die Verletzung von Tim Hornke kann der DHB somit nicht mit einem Rechtsaußen aus dem vorläufigen Aufgebot reagieren. Rune Dahmke rückte in den Kader für die nächste Partie.
jun