19.06.2024, 06:00
Wolff zum SCM, Knorr ins Ausland?
Kehrt Nationaltorhüter Andreas Wolff spektakulär in die Bundesliga zurück? Und plant Spielmacher Juri Knorr tatsächlich den Abschied in Richtung Aalborg? Das waren zwei der spannendsten Fragen der vergangenen Wochen. Hier erfahrt ihr den Stand der Dinge.
Andreas Wolff wechselt zum SC Magdeburg - das wäre der wohl spektakulärste Wechsel in diesem Sommer. Nicht viel weniger spektakulär wäre für handballerische Verhältnisse ein Transfer von Juri Knorr zum dänischen Topklub Aalborg Handbold. Noch steht in den Fällen der zwei wohl bekanntesten Nationalspieler nichts fest. Zumindest nicht für diesen Sommer. Bei handball-world bekommt ihr nun einen kleinen Überblick.
Der 33-Jährige steht noch bis 2028 beim polnischen Spitzenklub Industria Kielce unter Vertrag. Das hindert aber nicht daran, dass er schon seit mehreren Wochen mit dem SC Magdeburg in Verbindung gebracht wird. Und zumindest Wolff selbst kann sich einen Wechsel wohl sehr gut vorstellen.
Beim Format Dyn Overtime sagte der Keeper nun überraschend deutlich: "Ich würde sehr, sehr gerne zurück nach Deutschland wechseln. Weil ich denke, dass das Messen mit den besten Clubs der Welt Woche für Woche und nicht nur in der Champions League sehr, sehr interessant ist und das auch vielleicht meiner sportlichen Qualität nochmal einen Schub geben könnte."
Bestätigt hat Magdeburg sein Interesse aber bislang nie. Im Gegenteil. "Ich habe nicht einmal Kontakt mit Kielce gehabt, obwohl ich so viele Verantwortliche dort kenne. Das sollte alles über einen Spieler sagen, der da ja noch bis 2028 unter Vertrag steht", sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert der Volksstimme.
Trotzdem könnte das Interesse an Wolff vielleicht nochmal steigen. Weil immer noch nicht klar ist, ob Magdeburgs bisheriger Stammtorhüter Nikola Portner wegen mutmaßlichen Dopings gesperrt wird oder nicht. Eine Entscheidung soll es wohl bis Ende Juni geben.
Die zweite zentrale Frage ist wohl, ob Magdeburg die Ablösesumme für Wolff stemmen kann. Weil er in Kielce noch Vertrag hat, sollen die Polen wohl gigantische 1,2 Millionen Euro fordern, um den Schlussmann abzugeben. Eine Summe, die Magdeburg trotz aller Finanzkraft sicher nicht bezahlen wird. "Wenn ich diese Zahlen lese, sollten wir mal alle seriös bleiben", machte Wiegert deutlich.
Bis zu einer Wechselentscheidung dürften also erst mal noch einige Wochen vergehen. Ausgeschlossen ist jedenfalls nicht, dass Wolff am Ende doch in Polen bleibt. Vieles dürfte davon abhängen, wie sich der Fall Portner entwickelt und ob Kielce am Ende doch weniger Ablöse fordert als bisher.
Ins Rennen um Andreas Wolff ist nun wohl der THW Kiel eingestiegen. Eine Ablöse von 600.000 Euro und ein Wechsel von Samir Bellahcene zu Kielce steht im Raum.
Hier ist die Sache klarer. Der 24-Jährige hat bei den Rhein-Neckar Löwen noch bis 2026 einen Vertrag. Der Verein hatte vor einiger Zeit aber schon offiziell bestätigt, dass Knorr dank einer Ausstiegsklausel im Sommer 2025 gehen möchte.
Offenbar sieht diese Klausel vor, dass der Spielmacher die Mannheimer sogar ablösefrei verlassen darf. Größter Interessent am Nationalspieler scheint der dänische Topklub Aalborg Handbold. Ein Wechsel ins Ausland würde Knorrs Wunsch entsprechen, weniger im Rampenlicht zu stehen als hierzulande. Außerdem würde er in Aalborg weiter auf Topniveau spielen. Erst vor kurzem verloren die Dänen das Champions-League-Finale nur knapp.
Sogar ein Transfer schon in diesem Sommer schien nie ausgeschlossen. Danach sieht es aber derzeit nicht aus. Einerseits hätte Aalborg, das ab der kommenden Saison vom Deutschen Maik Machulla trainiert wird, Knorr zwar schon auch in dieser Transferperiode gerne verpflichtet.
Doch die Dänen wollten wohl keine Ablösesumme bezahlen und warten deshalb lieber noch ein Jahr, bis Knorr dann praktisch zum Nulltarif gehen kann. Zum anderen hat Aalborg für diesen Sommer mit dem Portugiesen Miguel Martins wohl eine Alternative gefunden. Der Spielmacher soll für ein Jahr unterschrieben haben, danach würde dann Knorr kommen.
ban