21.08.2024, 17:21
Duo gewinnt Silber in Paris
Am 21. August 2016 gewannen Deutschlands Handballer bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Bronzemedaille. Nach dem EM-Titel war es das zweite Mal im selben Jahr, dass das DHB-Team bei einem internationalen Turnier auf dem Treppchen stand.
Im Halbfinale der Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janiero war Deutschland noch denkbar knapp mit 29:28 an Frankreich gescheitert. Dann belohnte sich das DHB-Team dank einer famosen Abwehrleistung gegen Polen nach einem 31:25-Sieg mit der Bronzemedaille.
Mit dem Edelmetall im Gepäck krönte Deutschland das erfolgreiche Jahr 2016. Nur sieben Monate zuvor holte sich das jüngste Team im Teilnehmerfeld bei der Handball-EM in Polen nach einer überragenden Leistung in der Deckung gegen Spanien den Titel.
"Ich bin stolz auf die Mannschaft", hatte der damalige Bundestrainer Dagur Sigurdsson nach dem Schlusspfiff gesagt. "Wir haben uns in die Weltspitze zurückgekämpft. Aus der erfolgreichen Mannschaft der EM ist eine neue Mannschaft entstanden. Für Dagur und sein Trainerteam war das eine Meisteraufgabe, die sie toll gelöst haben", lobte DHB-Präsident Andreas Michelmann nach dem Turnier.
Gleich zwei Spieler, die vor acht Jahren den EM-Titel und die Bronzemedaille holten, krönten in diesem Sommer ein furioses Turnier in Paris mit der Silbermedaille. Andreas Wolff, der im Sommer von Kielce nach Kiel zurück wechselte, hatte bereits schon vor dem Turnier seinen Platz im Olympia-Kader von Alfred Gislason sicher.
Kai Häfner (TVB Stuttgart) hingegen buchte sein Olympia-Ticket nach der Absage von Marian Michalczik. Für Häfner war der Auftritt im Finale gegen Dänemark dann auch das letzte Spiel für das DHB-Team, der Rückraumspieler hatte während des Turniers sein Karriereende auf Nationalmannschaftsebene angekündigt.
Dagur Sigurdsson war nach seinem Abschied von der deutschen Mannschaft im Sommer 2017 ebenfalls in Paris im Einsatz. Nachdem sich der Isländer erst mit Japan für die Sommerspiele qualifiziert hatte, übernahm der ehemalige Bundestrainer dann im Frühjahr überraschend die kroatische Handball-Nationalmannschaft, die dem DHB-Team in der Vorrunde die einzige Niederlage zufügen konnte.
Paul Drux war im Sommer 2016 der jüngste Spieler im Kader des damaligen Bundestrainers Dagur Sigurdsson. Drux, damals 21 Jahre alt, ist heute immer noch bei seinem Stammverein Füchse Berlin. Allerdings steht nach einer langen Verletzungsodyssee ein Fragezeichen hinter der Zukunft des gebürtigen Gummersbachers im Leistungssport. Neben Drux haben die Füchse mit Fabian Wiede und Tobias Reichmann zwei weitere Bronzemedaillengewinner von Rio im Kader.
Mit Uwe Gensheimer, Martin Strobel und Finn Lemke haben unterdessen schon drei Spieler der Bronze-Spiele von 2016 ihre Profi-Karrieren beendet. Bei Steffen Weinhold ist nach seinem Abschied vom THW Kiel seine sportliche Zukunft bislang noch nicht endgültig geklärt.
Weinholds Kieler Mannschaftskollegen Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek, die lange den Innenblock der deutschen Handball-Nationalmannschaft bildeten, haben inzwischen ihre Karrieren im DHB-Dress beendet, sind aber auf Vereinsebene weiterhin wichtig.
Weitere Europameister von 2016 sind ebenfalls noch als Handballer aktiv. Christian Dissinger spielt aktuell in Ungarn für Tatabanya (wir berichteten). Steffen Fäth ging 2023 zurück zu seinem Jugendverein: Mit der HSG Goldstein/Schwanheim stieg er in der vergangenen Saison von der Bezirksoberliga in die Oberliga (ehemals Landesliga) auf.
Patrick Groetzki ist den Rhein-Neckar Löwen treu geblieben und besitzt dort einen Vertrag bis 2026. Silvio Heinevetter hingegen hatte sich 2020 von den Füchsen verabschiedet und landete nach Stationen bei der MT Melsungen und dem TVB Stuttgart in diesem Sommer beim ThSV Eisenach.
In seiner Zeit bei Melsungen spielte Heinevetter mit Julius Kühn, einem weiteren Europameister von 2016, zusammen. Dieser hat die Nordhessen in diesem Sommer ebenfalls verlassen und sich dem Aufsteiger aus Bietigheim angeschlossen.
Name | JHg. | Damaliger Verein | Heute |
---|---|---|---|
Andreas Wolff | 1991 | THW Kiel | THW Kiel |
Silvio Heinevetter | 1984 | Füchse Berlin | ThSV Eisenach |
Christian Dissinger | 1991 | THW Kiel | Tatabánya KC/HUN |
Paul Drux | 1995 | Füchse Berlin | Füchse Berlin |
Steffen Fäth | 1990 | Füchse Berlin | HSG Goldstein/Schwanheim |
Uwe Gensheimer | 1986 | Paris Saint-Germain | Sportlicher Leiter Rhein-Neckar Löwen |
Patrick Groetzki | 1989 | Rhein-Neckar Löwen | Rhein-Neckar Löwen |
Kai Häfner | 1989 | TSV Hannover-Burgdorf | TVB Stuttgart |
Julius Kühn | 1993 | VfL Gummersbach | SG BBM Bietigheim |
Finn Lemke | 1992 | SC Magdeburg | Co-Trainer U16-Nationalmannschaft |
Hendrik Pekeler | 1991 | Rhein-Neckar Löwen | THW Kiel |
Tobias Reichmann | 1988 | Industria Kielce/POL | Füchse Berlin |
Martin Strobel | 1986 | HBW Balingen-Weilstetten | selbstständiger Personal- & Teamberater |
Steffen Weinhold | 1986 | THW Kiel | Ziel unbekannt |
Fabian Wiede | 1994 | Füchse Berlin | Füchse Berlin |
Patrick Wiencek | 1989 | THW Kiel | THW Kiel |
lmk