31.01.2024, 15:09
Handball History
Am 31. Januar 2016 krönte sich die deutsche Männer-Nationalmannschaft in Krakau zum Europameister - es war die Geburtsstunde der "Bad Boys" unter dem damaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson.
Das jüngste Team des Turniers holte sich bei der Europameisterschaft in Polen am Ende mit einer überragenden Leistung in der Deckung einen 24:17-Erfolg gegen Spanien den Titel. Vier Spieler von damals haben es auch 2024 noch in den DHB-Kader für die Handball-EM in Deutschland geschafft - und wurden mit dem DHB-Team Vierter.
Rune Dahmke war bei dem Turnier in Polen der einzige Linksaußen, auch weil der damalige Kapitän Uwe Gensheimer verletzt ausfiel und sich auch Ersatz Michael Allendorf vor dem Turnier abmeldete. Dahmke, damals 22 Jahre alt, ist immer noch bei seinem Stammverein THW Kiel und hat erst jüngst seinen Vertrag verlängert.
Zusätzlich mussten Patrick Groetzki (Wadenbeinbruch) und Patrick Wiencek (Kreuzbandriss) ihre Teilnahme an der Europameisterschaft 2016 im Vorfeld absagen. "Deutschland ist die beste Nation, um solche Verletzungen zu kompensieren", hatte sich Bundestrainer Sigurdsson betont gelassen gezeigt.
Andreas Wolff (Industria Kielce) und Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) spielten 2016 gemeinsam mit Steffen Fäth bei der HSG Wetzlar. Keiner spielt mehr bei den Mittelhessen, Fäth ging 2023 zurück zu seinem Jugendverein, dem Bezirksoberligisten HSG Goldstein/Schwanheim.
Vierter Europameister im aktuellen Kader von Alfred Gislason ist Kai Häfner. Der Linkshänder kam damals im Lauf des Turniers von der heimischen Couch und integrierte sich nahtlos. Der mittlerweile beim TVB Stuttgart spielende Rückraumspieler rückte zum sechsten Spiel für den verletzten Steffen Weinhold in die Mannschaft.
Weinhold war neben Dahmke und Christian Dissinger einer von drei Spielern, die 2016 im Trikot des Rekordmeisters THW Kiel aktiv waren und der Linkshänder ist auch heute noch ein Zebra. Dissinger, der sich im Hauptrundenspiel gegen Russland verletzte, spielt aktuell in Ungarn für Tatabanya (wir berichteten).
Dritter Klub mit drei Europameistern war der VfL Gummersbach. Torhüter Carsten Lichtlein ist mittlerweile Torwarttrainer der MT Melsungen. Bei den Nordhessen spielt auch Rückraumspieler Julius Kühn. Simon Ernst hat es hingegen zum SC DHfK Leipzig verschlagen.
Ebenfalls zuletzt in Melsungen aktiv war Finn Lemke, der aber im Sommer 2023 aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beendete und sowohl in Melsungen wie auch für den Deutschen Handballbund im Rahmen der Nachwuchsförderung aktiv ist.
Johannes Sellin ist hingegen von Melsungen zum HC Erlangen weitergezogen und hat nach seinem Laufbahnende die Drittliga-Reserve als Cheftrainer übernommen. Auch Martin Strobel hat seine Laufbahn beendet, ist mittlerweile als Coach auch ein Experte für Teamentwicklung.
Tobias Reichmann, damals bei Kielce einziger Auslandsprofi, hingegen war zu EM-Beginn offiziell nur vertragslos, nachdem im Sommer 2023 sein Vertrag beim Drittligisten TV Emsdetten nicht verlängert wurde. "Ich bin der Meinung, dass ich noch drei, vier Jahre auf Top-Niveau spielen kann", hatte Reichmann im September der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen gesagt. Daran glauben auch die Rhein-Neckar Löwen, die ihn für die Rückrunde unter Vertrag nahmen.
Die restlichen Europameister von damals sind auch immer noch im Bundesliga-Zirkus unterwegs. Fabian Wiede ist seinen Füchsen Berlin weiterhin treu geblieben, Hendrik Pekeler ist von den Rhein-Neckar Löwen zum THW Kiel zurückgekehrt und auch Niclas Pieczkowski geht mit dem Zweitligisten VfL Eintracht Hagen wieder für einen Klub auf Torejagd, für den er schon vor seinem Bundesliga-Debüt spielte. Erik Schmidt lief damals für die TSV Hannover-Burgdorf auf und steht aktuell noch bei der HSG Wetzlar unter Vertrag.
Name | Jhg. | damaliger Verein |
---|---|---|
Rune Dahmke | 1993 | THW Kiel |
Christian Dissinger | 1991 | THW Kiel |
Simon Ernst | 1994 | VfL Gummersbach |
Steffen Fäth | 1990 | HSG Wetzlar |
Kai Häfner | 1989 | TSV Hannover-Burgdorf |
Jannik Kohlbacher | 1995 | HSG Wetzlar |
Julius Kühn | 1993 | VfL Gummersbach |
Finn Lemke | 1992 | SC Magdeburg |
Carsten Lichtlein | 1980 | VfL Gummersbach |
Hendrik Pekeler | 1991 | Rhein-Neckar Löwen |
Niclas Pieczkowski | 1989 | TuS N-Lübbecke |
Tobias Reichmann | 1988 | Industria Kielce/POL |
Erik Schmidt | 1992 | TSV Hannover-Burgdorf |
Johannes Sellin | 1990 | MT Melsungen |
Martin Strobel | 1986 | HBW Balingen-Weilstetten |
Steffen Weinhold | 1986 | THW Kiel |
Fabian Wiede | 1994 | Füchse Berlin |
Andreas Wolff | 1991 | HSG Wetzlar |
Christian Stein