01.01.2024, 12:57
Wenn die Trainer den Videobeweis fordern können
Die so genannte "Coach´s Challenge" wird in verschiedenen Sportarten - unter anderem im American Football oder im Beachvolleyball - eingesetzt. Wie funktioniert die Handball-Variante?
Die Entscheidung, den Videobeweis im Handball anzuwenden, obliegt aktuell allein den Schiedsrichtern. Im Falle von Wechselfehlern bei internationalen Großturnieren kann auch der Delegierte den Check anfordern.
Im April 2023 experimentierte der europäische Handballverband EHF im Rahmen des EHF EURO Cups jedoch erstmal mit der so genannten "Coach´s Challenge“. Diese Option soll es den Trainern ermöglichen, die Überprüfung eines Pfiffs per Videobeweis anzufordern. Bei einer erfolglosen Challenge verliert das Team eine Auszeit.
Zunächst hat jedes Team im Handball nur eine Möglichkeit, die Überprüfung einer Entscheidung zu beantragen. Dies kann während der gesamten Spielzeit erfolgen. Eine notwendige Bedingung für die Beantragung der Challenge ist allerdings auch ein verbleibendes Team-Timeout.
Auf Kosten dieser Auszeit kann die Überprüfung einer Schiedsrichterentscheidung beantragt werden. Anhand des Videobeweises können die Schiedsrichter dann entscheiden, ob die Challenge akzeptiert oder zurückgewiesen wird.
Bei einer gewonnenen Challenge erhält das Team seine Auszeit zurück und die überprüfte Entscheidung wird entsprechend angepasst/korrigiert. Wenn die Schiedsrichter die Challenge ablehnen, ist das Time-out verloren.
Nach dem Test beim EHF EURO Cup erlaubte die EHF die "Coach´s Challenge“ bei den Finalturnieren der EHF Champions League 2022/23 in Köln (Männer) und Budapest (Frauen). Zur Anwendung kam sie allerdings nicht.
jun