05.04.2024, 11:37
Trotz Grijseels-Verletzung
Die DHB-Auswahl zeigt im Duell mit der Ukraine eine konzentrierte Vorstellung und feiert im vierten EM-Qualifikationsspiel den vierten Sieg. Markus Gaugisch war zwar zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, jedoch muss der Bundestrainer um eine seiner Topspielerinnen bangen.
Die DHB-Auswahl beseitigte mit dem ungefährdeten 43:21 (23:11)-Kantersieg am Donnerstag in Heidelberg zwar die letzten theoretischen Zweifel an der EM-Teilnahme und holte zugleich Schwung für die anstehende Olympia-Qualifikation, verlor dabei aber Co-Kapitänin Alina Grijseels mit einer Fußverletzung.
"Das war jetzt das dritte Mal in Folge, dass wir ein solches Spiel abliefern, und da bin ich natürlich zufrieden", lautete das Fazit von Bundestrainer Gaugisch nach dem Schlusspfiff. "Es macht etwas mit dir als Mannschaft, wenn du solche Siege in Serie erledigst", so Gaugisch weiter.
Der Bundestrainer sprach von einem "absoluten Wehmutstropfen" in Bezug auf die Verletzung von Grijseels. Die Rückraumspielerin schied Mitte der ersten Halbzeit nach einem Kontakt mit einer Gegenspielerin aus und wurde umgehend zu einer Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. "Genau das wollten wir nicht haben. Sie ist in einer sehr guten Verfassung gewesen. Wir hoffen, dass nichts kaputt ist», sagte Gaugisch nach dem Abpfiff.
Bereits vor dem abschließenden Doppelpack gegen den punktlosen Außenseiter Israel am Samstag und Sonntag ebenfalls in Heidelberg, bei dem Grijseels ausfallen wird, steht die DHB-Auswahl mit 8:0 Zählern vorzeitig als Sieger der Qualifikationsgruppe 2 fest. Die EM-Endrunde findet vom 28. November bis 15. Dezember in Ungarn, Österreich und der Schweiz statt.
Vor 1106 Zuschauern war Rechtsaußen Meret Ossenkopp mit sechs Toren beste Werferin im Duell mit den chancenlosen Ukrainerinnen, die lediglich in der Anfangsphase mithalten konnten. "Wir wollten es so deutlich gestalten, die Favoritenrolle annehmen und den Sieg und die damit verbundene Qualifikation einfahren", so Emily Bölk, die mit dem Sieg eine gute Basis für die kommenden Spiele gelegt sah.
In der zweiten Halbzeit kam Torfrau Dinah Eckerle zum Comeback nach ihrer Babypause. Die 28-Jährige vom Bundesligisten Thüringer HC, die letztmals im Dezember 2021 im WM-Viertelfinale gegen Spanien zwischen den Pfosten des deutschen Tores gestanden hatte, war im März 2023 erstmals Mutter geworden. Bei ihrem ersten Auftritt im DHB-Trikot seit fast 28 Monaten wehrte Eckerle neun Würfe ab.
"Wir waren von Anfang an direkt da, die Abwehr stand gut, was man an den 21 Gegentoren sieht. Auch nach der Pause haben wir nicht nachgelassen, sind hohes Tempo gegangen und haben mit unseren Torhüterinnen zusammen eine stabile Abwehr gestellt. Das war der Schlüssel zum Sieg", befand Xenia Smits nach der Partie.
So wurde es am Ende ein klarer Erfolg, der Rückenwind für den Kampf um das Olympia-Ticket gibt. In einem Vierer-Turnier mit Slowenien, Montenegro und Paraguay muss die DHB-Auswahl in der kommenden Woche in Neu-Ulm mindestens Zweiter werden, um erstmals seit 2008 wieder bei Sommerspielen dabei zu sein.
Eric Dobias, dpa, red