10.06.2024, 12:50
Nach knapper Finalniederlage gegen den FC Barcelona
Es war das zweite Mal in der Vereinsgeschichte, dass Aalborg in ein Finale der Champions League eingezogen war. Doch wie zwei Jahren zuvor scheiterten die Dänen an den Handballern aus Barcelona und müssen sich am Ende mit der Silbermedaille begnügen. "Es ist natürlich eine schwierige Situation", meinte Cheftrainer Stefan Madsen nach der Finalniederlage.
Am Samstagmittag zwang Aalborg den Titelverteidiger SC Magdeburg im ersten Halbfinale des Final4 in einer temporeichen und fairen Partie in die Knie und sicherte sich mit einem 28:26-Sieg zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug ins Finale der Champions League.
"Unsere Verteidigung war der Schlüssel, denn wir konnten sie [Anm. d. Red.: Magdeburg] oft stoppen und sie dazu bringen, viel länger Angriff zu spielen, als ihnen lieb war", hatte Aalborgs bester Schütze der Partie Mads Hoxer nach dem Schlusspfiff bilanziert.
Am Tag darauf wartete dann niemand geringeres als der FC Barcelona auf die Dänen - eben jener Gegner, gegen den man 2021 beim Finaldebüt gescheitert war. Doch auch dieses Mal sollte das Glück nicht auf der Seite von Aalborg liegen. Nach einer engen und ausgeglichenen Partie verpasste es Mikkel Hansen den direkten Freiwurf, der eine Verlängerung erzwungen hätte, im Tor unterzubringen.
"Es war ganz eng, beide Mannschaften haben bis zum Ende gekämpft und letztlich waren es nur wenige Prozent, die den Unterschied ausmachen", bilanzierte Aalborgs Kreisläufer Simon Hald gegenüber handball-world und fügte hinzu: "Wir sind natürlich enttäuscht, denn wir haben alles gegeben. Aber heute haben wir es nicht geschafft."
"Wir wollten diese Goldmedaille", betonte auch Hoxner, und meinte dann: "Dieses Mal war es etwas knapper als beim letzten Mal. Es ist einfach hart, es ist so traurig. Im Moment ist es sehr schwierig, aber in ein paar Tagen werden wir stolz auf unsere Leistung sein."
Aalborgs Reise nach Köln hatte unter den Vorzeichen des Abschieds gestanden. Gleich zwei wichtige Säulen werden den Klub in diesem Sommer verlassen. Während Handball-Weltstar Mikkel Hansen seine Karriere beendet, sucht Cheftrainer Stefan Madsen eine neue Herausforderung.
"Es ist ein bisschen schwierig zu erklären, denn wir hatten gehofft, dass ich mich heute mit einem Pokal verabschieden würde", blickte Aalborgs Cheftrainer auf das Finalwochenende zurück.
"Ich glaube, wir waren sehr nah dran. Es geht nicht um mich, aber es ist natürlich eine schwierige Situation. Ich bin so stolz darauf, was wir mit unserem Verein erreicht haben, was wir an diesem Wochenende geleistet haben und was unsere Fans in Köln geleistet haben", führte Madsen aus.
Mehrfacher Weltmeister, Europameister, Olympiasieger - die Karriere von Mikkel Hansen ist an Superlativen nicht zu überbieten. Zahlreiche nationale und internationale Titel konnte der dänische Ausnahme-Handballer auf Vereinsebene und mit der Nationalmannschaft schon gewinnen. Doch Triumph in der Champions League blieb Hansen auch in seinem letzten Vereinsspiel verwehrt.
"Wir sind alle sehr enttäuscht. Wir waren nicht weit davon entfernt, die beste Mannschaft der Welt zu sein", wird der Däne vom SID zitiert: "Ich hoffe, dass ich die Jungs nächste Jahr hier sehen werde."
"Es wäre ein großartiger Abschied gewesen und so wie er heute gespielt hat, hätte er den Sieg auf jeden Fall verdient", bedauerte Henrik Møllgaard den verpassten Titelgewinn für seinen scheidenden Teamkollegen und fügte mit Blick auf die jungen Talente im Team von Aalborg hinzu: "Aber hoffentlich haben die anderen Jungs irgendwann noch eine Chance."
Trotz der Enttäuschung lebt bei Aalborg die Hoffnung in naher Zukunft den Titelgewinn dann im dritten Anlauf perfekt zu machen. "Mit dieser Niederlage ist der Traum, mit Aalborg die Champions League zu gewinnen, noch nicht ausgeträumt. Hoffentlich können wir ihn nächstes Jahr verwirklichen", so Møllgaard.
Auch Cheftrainer Madsen ist sicher, "dass dieser Verein irgendwann den letzten Schritt machen wird". Vielleicht erfüllt sich dieser Traum in der kommenden Saison. Dann geht die Mannschaft, die in diesem Sommer nur einen kleinen Umbruch erleben wird, unter der Leitung des neuen Cheftrainers Maik Machulla, die Mission Champions-League-Titel an.
lmk