15.05.2024, 15:09
HBL und HSV mit gemeinsamen Wunsch
Die Handball Bundesliga hofft, dass noch vor dem letzten Spieltag die Entscheidung über die Lizenz des HSV Hamburg gefallen ist. Laut Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann ist das der Wunsch von Liga und Verein. Die Entscheidung liegt letztinstanzlich beim Schiedsgericht.
"Wir sind sehr guter Dinge, dass wir das vor dem letzten Spieltag hinbekommen", erklärte Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann im Dyn-Format "Auszeit" auf die Frage von Anett Sattler zum zeitlichen Rahmen für die Entscheidung über die Lizenz des HSV Hamburg. Die Hamburger hatten die Lizenz nur unter einer Bedingung erhalten, die laut der Lizenzierungskommission nicht fristgerecht erfüllt wurde. Eine Beschwerde des HSV beim HBL-Präsidium war erfolglos, der Verein zog in der Folge vor Schiedsgericht.
Als "sehr wichtig" bezeichnete Frank Bohmann eine Entscheidung vor dem letzten Spieltag. "Aber das liegt in der Hand des Vorsitzenden Richters", so der Geschäftsführer der Handball Bundesliga weiter. Es sei der Wunsch der Liga und auch des HSV Hamburg - auch um Planungssicherheit für die nächste Saison zu haben. "Ganz verbindlich kann ich es noch nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass es in der letzten Woche oder in der Woche vor dem letzten Spieltag stattfindet", so Bohmann weiter.
Das Schiedsgericht ist laut den entsprechenden Ordnungen die letzte Instanz im Lizenzverfahren der Handball Bundesliga. Beide Seiten entsenden jeweils einen eigenen Juristen und einigen sich zudem auf einen Vorsitzenden Richter. Die Mehrheitsentscheidung ist bindend und die letzte Instanz. Da es sich um ein so genanntes "echtes Schiedsgericht" nach dem Paragraphen 1025ff ZPO handelt, kann in der Folge auch keine der direkt beteiligten Parteien ein staatliches Gericht anrufen.
Sinn und Zweck eines solchen Schiedsgerichts nach der Zivilprozessordnung ist oftmals die beschleunigte Entscheidungsfindung abseits von Prozessen über die verschiedenen Instanzen der staatlichen Gerichte. Bei der Entscheidung über die Lizenz und somit die Spielklassen-Zugehörigkeit in der nächsten Saison besteht von allen Seiten Interesse an zeitnaher Rechtssicherheit für die weiteren Planungen.
Für den HSV geht es darum, ob der Verein nächste Saison in der 1. oder der 4. Liga spielt - und auch weitere Teams sind betroffen. Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann bestätigte im Dyn-Format "Auszeit" die Reduzierung der Absteiger als Folge einer Lizenz-Verweigerung für den HSV.
"Sollte das Schiedsgericht die Entscheidung der Lizenzierungskommission bestätigen, dann gäbe es einen Absteiger weniger aus der 1. Liga und auch einen Absteiger weniger aus der 2. Liga - und davon würden dann die jeweils Vorletzten profitieren." Der Bergische HC steht in der 1. Liga drei Spieltage vor Schluss auf Rang 17, also auf einem eigentlichen Abstiegsplatz - und würde derzeit davon ebenso profitieren wie der TuS Vinnhorst in der 2. Liga.
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