Handball Bundesliga

"Natürlich freue ich mich unglaublich über die kommende Zeit, in der sicherlich die Familie zu 100 Prozent an erster Stelle stehen wird, aber es bleibt wie auch bei den Schwangerschaften zuvor ein weinendes Auge, denn als Frau im Sport bringt die Familienplanung zwangsläufig eine längere Auszeit mit sich", sagt Merz. "Da wir für den Handballsport leben, fehlt uns der Job an der Pfeife schon sehr. Wir werden natürlich alles tun, möglichst nah am Handball dran zu bleiben und schnellstmöglich auf die Platte zurückzukehren."

"Ich freue mich sehr für Maike und wünsche ihr und ihrer Familie im Namen des Deutschen Handballbundes und des gesamten Schiedsrichterwesens alles Gute", sagt Jutta Ehrmann-Wolf, Leiterin Schiedsrichterwesen im Deutschen Handballbund. "Ich bin mir sicher, dass sie zur gegebener Zeit mit aller Akribie und Sorgfalt an ihrem Comeback arbeiten und sowohl Tanja als auch Maike während der Babypause engen Kontakt zu unserer Sportart halten werden."

Tanja Kuttler und Maike Merz bilden seit 2008 ein Schiedsrichter-Team. Am 27. Mai 2018 gaben sie ihr Debüt in der 1. Männer-Bundesliga; seitdem pfiffen die Schwestern unter anderem fünfmal beim Final4 um den DHB-Pokal der Frauen (davon viermal das Finale, leiteten als erste Frauen den PIXUM SuperCup 2022 der Männer und wurden 2023 bei den German Handball Awards ausgezeichnet.

International waren die Afrikameisterschaft 2018 und die Frauen-Weltmeisterschaft 2019 ihre ersten Großturniere. Wenige Monate nach den Geburten von Merz’ zweiter Tochter im Oktober 2020 und Kuttlers’ erstem Sohn im Januar 2021 kehrten die Schwestern auf das Spielfeld zurück und etablierten sich seitdem in der Spitze.

Kuttler/Merz waren bei den Frauen-Weltmeisterschaften 2021 und 2023 sowie der Frauen-Europameisterschaft 2022 im Einsatz und leiteten 2022 das Champions-League-Finale der Frauen. In den vergangenen beiden Jahren wurden sie zudem für die Männer-WM 2023 und die Männer-EM 2024 nominiert. Im Sommer 2024 feierten die beiden Schwestern ihr Debüt bei den Olympischen Spielen in Paris, wo sie unter anderem ein Frauen-Halbfinale leiteten.