21.10.2024, 15:00
Nach Rücktritt aus der Nationalmannschaft
Am Samstag gab Robert Weber seinen Rücktritt aus der österreichischen Nationalmannschaft bekannt. Schon im Sommer wechselte der Rechtsaußen in die zweite Schweizer Liga. Doch mit dem Handball soll für den 38-Jährigen noch lange nicht Schluss sein, wie er gegenüber handball-world erzählt.
Mehr als 14 Jahre lang spielte Robert Weber in der Bundesliga, fast 20 Jahre lang lief er für Österreich auf. Auch wenn er sich nun aus der Nationalmannschaft verabschiedete, ist nach wie vor kein Handballende in Sicht. "Ich bin noch zu fit und habe noch zu viel Spaß am Handball, als dass ich mich jetzt momentan mit dem Aufhören beschäftige", sagt Weber gegenüber handball-world.
Dass es noch lange weitergehen kann, beweist auch ein anderer Linkshänder, der 19 Jahre lang in der Bundesliga spielte: "Ich habe da einen guten Freund als gutes Vorbild mit Hans Lindberg, der mit 43 noch spielt. Ich bin auch im regen Austausch mit ihm", so Weber.
Im Sommer wechselte der 38-Jährige zum Schweizer Zweitliga-Aufsteiger Fides St. Gallen und begann dort gleichzeitig eine Ausbildung bei der Polizei. "Ich spiele nach wie vor professionell Handball, natürlich neben der Berufsausbildung zum Bundespolizisten, was schon in meiner Jugend ein großer Traum von mir war. Ich bin das jetzt angegangen durch die fehlenden Angebote im Sommer, das muss man ehrlicherweise sagen. Ich hatte das Thema ja schonmal, dass ich auf Angebote gewartet habe, das wollte ich jetzt einfach nicht mehr", erklärt der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig.
"Das hat mich selber schon verwundert, dass da nicht mehr wirklich viel kam an Angeboten. Ich bin zwar älteres Semester, aber eben noch topfit und gesund und wurde im Januar noch ins All-Star-Team gewählt. Ich habe auch bei den Füchsen und in Österreich gute Leistungen erbracht. Dadurch war ich schon verwundert. Natürlich lässt man die Zeit nach der Europameisterschaft dann schon ein bisschen vergehen, aber dann kam die Sommerpause immer näher und es war immer noch nichts Wirkliches da", ergänzt Weber.
So kam es zum Wechsel nach St. Gallen, wo Weber als erfahrener Spieler in einem jungen Team eine neue Rolle einnimmt: "Ich bekleide jetzt mehrere Positionen: Ich spiele Rückraum Mitte, Rückraum Rechts und Rechtsaußen und kann einfach den jungen Leuten durch die Erfahrung ein bisschen weiterhelfen. Bis dato läuft es gar nicht so schlecht, wir sind Erster", freut er sich über den guten Start mit dem Zweitligaaufsteiger.
Und welche Pläne hat er für die Zukunft? "Aktuell so wie es aussieht, eben der Polizeiberuf. Man wird nicht jünger und die Angebote flattern nicht so rein. Früher oder später wird man sich vom zweiten Standbein auf das erste Standbein verlagern", blickt Weber voraus.
Merle Klingenberg