vor 15 Stunden
Landin schwärmt von "einer überragenden Stimmung" - nur 3.500 Zuschauer bei Deutschland
2019 feierten die dänischen Handballer vor 15.000 Fans in den Jyske Bank Boxen in Herning den Gewinn seines ersten WM-Titels. Sechs Jahre später sind noch drei Spieler von damals dabei, Magnus Landin schwärmt erneut von der Atmosphäre. Am "deutschen" Spieltag blieben allerdings etliche Plätze frei.
Sie waren dabei, als Dänemark 2019 in Herning das erste Mal eine Weltmeisterschaft gewann - und sie sind sechs Jahre später dabei, als Dänemark 2024 in Dänemark als dreifacher Champion in Serie eine Weltmeisterschaft in Herning eröffnete: Magnus Landin, Rasmus Lauge und Simon Hald sind die einzigen drei Spieler, die in diesem Jahr ihren vierten WM-Titel in Folge gewinnen könnten.
Es ist für den Mal-Wieder-Titelfavoriten das erste Turnier nach Niklas Landin und Mikkel Hansen; zwei Spielern, welche die erfolgreichste Ära im dänischen Handball mit drei Weltmeisterschaften und zwei Olympiasiegen prägten. Nach dem erfolgreichen Auftakt gegen Algerien wollte man im dänischen Lager aber keinen Wehmut nach den Legenden aufkommen lassen.
"Natürlich vermissen wir alle die beiden, aber so ist das", konstatierte Magnus Landin. "Wir könnten lange über Mikkel und Niklas reden, Niklas war unser Kapitän die letzten zehn Jahre, aber wir haben jetzt jüngere Leute, die ihre Rollen übernehmen und einen neuen Kapitän, der es richtig gut macht. Die jüngeren Leute kommen jetzt nach vorne."
Statt über die Vergangenheit wollte der Bruder von Niklas Landin („Natürlich fehlt er mir persönlich“) lieber über die aktuelle Weltmeisterschaft reden. "Es war wichtig für uns, dass wir ein guten Anfang in einem hoffentlich langen Turnier haben", betonte der Linksaußen nach dem 47:22-Kantersieg gegen Algerien. "Das gibt den einzelnen Spielern und unserem Spiel als Mannschaft viel Selbstvertrauen."
Neben dem sportlichen Erfolg genossen die Gastgeber auch die Unterstützung - wie bereits am Final-Wochenende 2019 war die Arena in rot gekleidete Fans getauscht. "Wir finden es schön, dass wir wieder zurück sind in unserer Arena mit dieser Kulisse", unterstrich auch Landin. "Atmosphäre und Kulisse sind wie damals, es ist eine überragende Stimmung."
12.397 Zuschauer verfolgten den Auftaktsieg gegen Algerien in den Jyske Bank Boxen; am heutigen Donnerstag gegen Tunesien (20:30 Uhr) und am Samstag gegen Italien (20:30 Uhr) dürfte es ähnlich voll werden. "In Dänemark ist Handball so groß, sehr, sehr viele Leute verfolgen unsere Mannschaft, deswegen ist der Druck richtig groß", hielt Landin fest. "Vielleicht ist das Interesse sogar noch größer als 2019."
Während sich die Dänen jedoch über vollbesetzte Ränge freuen dürfen, blieben am zweiten Turniertag in Herning - dem Spieltag der nicht-dänischen Gruppe mit Deutschland, der Schweiz, Polen und Tschechien - viele Plätze leer. Die Oberränge waren geschlossen; die große Stehplatztribüne nahezu verwaist. Die IHF vermeldete anschließend nur 3.552 Zuschauer für das deutsche Spiel und sogar lediglich 2.091 für das vorherige Duell Schweiz gegen Tschechien.
Auf den Fernsehbildern mochte das vielleicht seltsam aussehen, die Spieler störte es allerdings nicht. "Einfach megageil", schwärmte Leo Prantner nach dem Auftaktspiel der Italiener gegen Tunesien, wo die Tribünen sich während des Spiels ebenfalls nur langsam füllten und viele Plätze frei waren (Zuschauerzahl: 6.510). "So etwas kennen wir alle noch nicht. Die Hälfte von uns spielt in Italien, da ist das alles noch ein bisschen anders."
Auch die deutschen Spieler sahen kein Problem. "Es waren viele Plätze frei, aber es waren dennoch viele deutsche Fans da, die den Weg hierher gefunden haben und das freut uns natürlich", betonte Abwehrspezialist Lukas Stutzke. "In so einer großen Arena fällt es auf, wenn Plätze leer bleiben, aber ich bin mir sicher, dass es noch mehr werden", sagte auch Luca Witzke. "Es war trotzdem gute Stimmung und wir wurden gepusht. Ich bin einfach froh über jeden deutschen Fan, der mitten unter der Woche hergekommen und uns unterstützt hat."
Spätestens in der Hauptrunde, wenn sich Deutschland und Dänemark in derselben Gruppe messen und daher an den gleichen Tagen spielen, dürfte es voller werden. Und wenn alles so läuft, wie beide Mannschaften es geplant haben, geht es am 27. Januar ohnehin weiter, denn diesmal wird - anders als vor sechs Jahren - der Titel nicht in Herning vergeben, sondern vor 13.950 Zuschauern in der Arena Oslo. "Für die Mannschaft, die Finale spielt", stellte Landin mit Blick auf den Spielort trocken fest, "ist das egal."
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