21.02.2024, 14:23
Aufstiegskampf zur Starligue
Vincent Gerard hat den THW Kiel verlassen. Nun hat der 37-Jährige, der im Sommer seine Karriere beenden will, das erste Pflichtspiel der Saison bestritten.
Beim THW Kiel blieb Vincent Gerard ohne Pflichtspieleinsatz, doch schon die Nominierung für die Vorbereitung auf die Handball-EM machte klar, dass es am Ende nicht nur gesundheitliche Gründe waren, die das Debüt für die Zebras verhinderten.
Nach seinem vorzeitigen Abschied vom Deutschen Rekordmeister gab der Routinier nun am vergangenen Wochenende sein Debüt für seinen neuen Klub Istres. Mit fünf Paraden konnte Gerard seinem Team beim 31:28-Auswärtserfolg bei Caen helfen. Laut offizieller Ligastatistik hat er in der Partie damit auch das Keeperduell gegen Enzo Druguet (4 Paraden) und Theo Gehin (0 Paraden) entschieden.
In der laufenden Spielzeit der Pro Ligue belegt Istres aktuell mit 23 Zählern aus 16 Partien den vierten Rang. Spitzenreiter Tremblay ist mit 32 Punkten schon enteilt. Während Pontault-Combault nach einem 36:32 in Nancy weiterhin zwei Zähler voraus ist, verlor Selestat sein Heimspiel gegen Cherbourg mit 28:31. Am Wochenende kommt es zum Topspiel zwischen Pontault-Combault und Selestat, Istres spielt am Freitag gegen den Zehnten Besancon.
Die Teams auf den Plätzen 3-6 qualifizieren sich am Saisonende für die erste Runde der Play-offs mit Hin- und Rückspiel. Die Medaillen werden in Form eines Final4 ausgespielt. Der Sieger des Finalturniers und der Sieger der regulären Saison steigen in die Liqui Moly Starligue auf. Holt sich eine Mannschaft beide Titel, dann steigt der Finalist des Finalturniers auf.
Der am 16. Dezember 1986 in Woippy geborene Vincent Gérard startete seine erfolgreiche Karriere in Metz, später spielte er für Montpellier HB, Istres HB, Dunkerque Handball, Paris Saint-Germain und Saint-Raphael Var. Mit den Clubs gewann er alles, was es in Frankreich zu gewinnen gibt, darunter fünf Mal die Meisterschaft.
Höhepunkt seiner Vereinskarriere war der Triumph in der EHF Champions League 2018 mit Montpellier. Noch erfolgreicher war Gérard mit der französischen Nationalmannschaft, in der 2013 sein Debüt feierte: 2014 wurde er Europameister, holte 2016 Olympia-Silber und 2017 den Weltmeister-Titel.
Bei den Olympischen Spielen von Tokio krönte der 37-Jährige, der 150 Partien für Frankreich bestritt, seine Karriere mit dem Gewinn der Goldmedaille. Im Dezember hatte Gérard angekündigt, seine Laufbahn im Sommer dieses Jahres beenden zu wollen. Ob er zuvor für neuen Club aufläuft und sich den Traum von Olympia in Paris erfüllen kann, ist offen.
chs