11.09.2024, 08:23
"Der Druck steigt"
Für den THW Kiel läuft es aktuell nicht rund: Nach der verpatzten Spielzeit und Rang vier im vergangenen Jahr wollte man in der neuen Saison wieder oben angreifen und um die Titel mitspielen. Doch schon im Auftaktspiel gab es eine 27:32-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen. Nun redet Viktor Szilagyi über eine "maximal herausfordernde" Situation beim Rekordmeister.
Verletzungssorgen, Erwartungshaltung, Auftaktniederlage: Auf den THW Kiel wird aktuell besonders geschaut. Das macht auch Viktor Szilagyi zu schaffen: „Einer meiner großen Vorzüge ist, dass ich gut schlafen kann. Ich schalte einfach ab. Aber im Moment sind vom Aufwachen an die Gedanken und die Sorgen da, die unsere aktuelle Situation beim THW betreffen. Sie ist maximal herausfordernd. Es ist alles zusammengekommen, was man sich eben nicht wünscht. Der Druck steigt, je mehr Minuspunkte man auf dem Konto hat", erzählt der THW-Geschäftsführer im Podcast "Erste 7" mit Jens Westen und Martin Schwalb.
"Wir müssen aktuell einen Schutzmantel um die Mannschaft legen. Die Erwartungshaltung ist sehr hoch. Wir haben aber auch einen hohen Anspruch an uns selbst. Jeder Spieler, der beim THW einen Vertrag unterschreibt, weiß, was auf ihn zukommt. Trotz alledem steht die Entwicklung dieser Mannschaft im Vordergrund. Die ist aktuell gestört", führt der ehemalige Rückraumspieler aus.
Dabei gingen die Sorgen, wie Szilagyi nun zugibt, schon nach der Meistersaison 2022/23 los: "Die Abgänge von Niklas Landin und Sander Sagosen haben unseren mittel- und langfristigen Plan komplett zerschossen - wenn ich ehrlich bin", so der 45-Jährige, der ausführt: "Wir hatten gedanklich schon den Haken hinter eine Vertragsverlängerung mit Sagosen gemacht. Dann kam mit seinem Heimatverein Kolstad eine Situation, die nicht absehbar war. Dass Niklas Landin seine Ausstiegsklausel zieht, kam überraschend und sehr kurzfristig. Und so mussten wir zwei große Spielerpersönlichkeiten ersetzen, die die Basis unserer Mannschaft weiter bilden sollte. Das hat alles durcheinander gewirbelt", berichtet der Geschäftsführer des THW.
Zur Saison 2024/25 ist ihm dann allerdings neben starken Neuzugängen auch der Top-Transfer gelungen: Andreas Wolff kehrte nach fünf Jahren in Kielce zu den Zebras zurück. "Die Chance, Andy Wolff zu verpflichten, hat sich erst um das Final4 herum aufgetan. Dann musste es sehr schnell gehen. Da muss ich unsere Partner, die Gesellschafter und den Aufsichtsrat hervorheben, da waren wir sofort in der Lage, das sehr schnell umzusetzen. Über Andy's Qualitäten müssen wir nicht lange reden. Seine Verpflichtung hat im Verein, aber auch in der Mannschaft viel Energie freigesetzt."
kli