13.09.2024, 10:47
"Nie der richtige Moment, wenn man liebt, was man tut":
2010, 2015, 2016 und 2018 wurde Cristina Neagu zur Welthandballerin gewählt. Nun gab die Rumänin bekannt, ihre Karriere bald beenden zu wollen. Ihr letzter Tanz führt sie erneut auf die Bühne der Champions League.
Cristina Neagu wurde am 26. August 1988 in Bukarest geboren, wo sie auch ihre ersten Schritte im Handball ging. Schon früh machte die Rückraumspielerin auf sich aufmerksam, sammelte Titel mit der Juniorinnennationalmannschaft und bejubelte zwei rumänische Vizemeisterschaften. 2009 folgte der Wechsel zu CS Oltchim Râmnicu Vâlcea.
Hier machte Neagu dann international auf sich aufmerksam. Sie führte den inzwischen aufgelösten Verein ins Champions League-Finale und holte Bronze bei der EM 2010. Im selben Jahr wurde die Rechtshänderin dann das erste Mal als Welthandballerin ausgezeichnet, wurde aber auch durch eine schwere Schulterverletzung fast zwei ganze Jahre ausgebremst.
In Râmnicu Vâlcea blieb Neagu dann bis 2013, ehe sie ihre erste und einzige Auslandsstation Buducnost Podgorica in Montenegro ansteuerte. Dort folgten neben vier nationalen Meisterschaften und Pokalsiegen auch die Champions League 2015 - 2014 hatte sich das Team noch im Finale geschlagen geben müssen. 2015 und 2016 wurde Neagu erneut Welthandballerin.
2017 kehrte die Rumänin, die 2015 noch WM-Bronze geholt hatte, dann in ihre Heimatstadt zu CSM Bukarest zurück. Dort folgten vier nationale Meisterschaften und fünf Pokalsiege, der ganz große Coup blieb aber aus. 2018 verletzte Neagu sich erneut. Nach der Saison macht die 36-jährige nun Schluss, wie sie gestern (12. September) bei Stirile Pro TV verriet.
"Ich habe meinen Rücktritt schon vor einiger Zeit beschlossen, es war keine Entscheidung von heute auf morgen und ich habe über den richtigen Zeitpunkt nachgedacht. Es ist nie der richtige Moment, wenn man liebt, was man tut, aber letztendlich habe ich beschlossen, dass dies meine letzte Saison auf dem Handballfeld sein wird", erklärte Neagu.
Während der Saison will die vierfache Welthandballerin etwas zurückgeben. Bei Auswärtsspielen tourt sie deshalb, unterstützt von ihrem Management, mit einem Rahmenprogramm durch die Hallen Rumäniens. Es soll Überraschungen und die Chance auf ein Treffen geben - nach den Spielen.
"Es sind 25 Jahre Karriere und 20 Jahre auf höchstem Niveau", ließ Neagu ihre Karriere Revue passieren: "Ich habe viele schöne Momente erlebt. Natürlich erinnern sich die Leute an die Trophäen - ich kann sagen, dass ich die Champions-League und vor allem die beiden Medaillen, die ich mit der Nationalmannschaft gewonnen habe, sehr genossen habe. Wenn man mit der Nationalmannschaft spielt, ist das ein besonderes Gefühl und man spürt die Liebe des rumänischen Volkes."
Aber auch ihre lange Leidenszeit durch die Verletzungen thematisierte die Rückraumspielerin bei Stirile Pro TV: "Ich glaube, ich war fast vier Jahre lang nicht auf der Platte, aber ich habe in dieser Zeit viele Dinge gelernt. Ich denke, das sind die wichtigsten Lektionen, die ich damals gelernt habe." Unter anderem, "dass man niemals aufgeben darf."
Was danach kommt? Das weiß Neagu noch nicht. Eine Karriere im Sport will sie nicht ausschließen - aber auch nicht forcieren. Fest steht: mit ihr geht eine der ganz Großen. Die Saison ist auch eine Abschiedstour für eine Legende des Sports.
mao