04.09.2024, 16:37
Weniger Mannschaften, neuer Modus
Am heutigen Mittwoch (4. September) startet die Handball Bundesliga Frauen in ihre 50. Spielzeit. Die Beletage des deutschen Frauenhandballs kommt nach einer Reform mit einem neuen Modus daher. handball-world blickt darauf, wie der Kampf um die Meisterschaft funktioniert.
Nach dem vermehrten Abstieg in der vergangenen Saison mit drei Absteigern und lediglich einem Aufsteiger (aus der 2. Liga) spielen nur noch zwölf Mannschaften in der 1. Handball Bundesliga Frauen. Das sind die Folgen des Grundlagenvertrags, den der Ligaverband und der Deutsche Handballbund im Mai 2022 vereinbart hatten.
"Der nun geschaffene Rahmen bietet großartige Entwicklungsmöglichkeiten für den Frauenhandball. Im Jahrzehnt des Handballs und mit Blick auf die Frauen-WM 2025 können wir uns so gemeinsam und nachhaltig entwickeln", hatte DHB-Präsident Andreas Michelmann seinerzeit die Entscheidung begründet.
Gestartet wird zunächst mit einer Hauptrunde aus Hin- und Rückrunde mit 22 Spieltagen. Am Ende qualifizieren sich die besten acht Teams für die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft, die verbleibenden vier Teams gehen in die Play-Downs. Bei Punktgleichheit gilt die Tordifferenz als erster Tie-Breaker. Erst wenn auch diese gleich ist, zählt der direkte Vergleich der punktgleichen Mannschaften untereinander.
Play-offs sind in der Handball Bundesliga Frauen keine Seltenheit: Gleich die ersten zehn Spielzeiten gab es bedingt durch eine zweigleisige 1. Liga entsprechende Play-offs, die im Halbfinale mit dem Europapokal-Modus ausgetragen wurden und dann in einem Endspiel auf neutralem Boden gipfelten.
Nach der Wiedervereinigung gab es 1991 ein Endspiel um die Deutsche Meisterschaft und 1992 Play-offs. Die gab es auch von 2005 bis 2013. Bei allen gesamtdeutschen Endspielen entschied man sich komplett für den Europapokal-Modus mit Hin- und Rückspiel.
Diesmal wird allerdings nach einem neuen Modus gespielt, die Liga hat sich für den Modus best-of-three entschieden. Dabei kann auch die schlechter platzierte Mannschaft der Hauptrunde den "Heimvorteil" erobern. Sollte eine Begegnung in den Play-offs nach 60 Minuten unentschieden stehen, gibt es bis zu zwei Verlängerungen, ehe es dann in ein Siebenmeterwerfen geht.
Der Deutsche Meister qualifiziert sich am Saisonende für die EHF Champions League, die beiden besten Teams der regulären Saison können fix für die EHF European League planen, ebenso wie der Finalist der Meisterschaft und der Pokalfinalist. Weitere Plätze werden anhand der Abschlussplatzierung vergeben.
Die Verlierer der Halbfinals kämpfen Platz 3 aus, dies allerdings nur in einer einzigen Partie. Von den Verlierern der Viertelfinals wird auch Platz 5 wird ausgespielt, dies ebenfalls pro Runde nur in einer einzigen Partie. Die besserplatzierten Mannschaften der Hauptrunde haben jeweils den Heimvorteil. "Der Fünftplatzierte steht automatisch im Viertelfinale des DHB-Pokals und hat dort ein Heimspiel", so der Ligaverband.
In den Play-Downs kämpfen die schwächsten vier Teams ebenfalls im Modus best-of-three gegen den Abstieg. Die Verlierer der ersten Runde stehen sich in einer Finalserie gegenüber, wobei die besser platzierte Mannschaft der Hauptrunde den Heimvorteil im ersten und dritten Spiel besitzt. Nur der Verlierer der Play-Downs steigt aus der 1. Handball Bundesliga Frauen ab.
Dementsprechend steigt aus der 2. Handball Bundesliga Frauen auch nur der Meister auf. Sollte ein Meister sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen, dann droht in der Folgesaison ein Punktabzug von acht Pluspunkten.
Gespielt wird in der 2. Liga mit 16 Mannschaften an insgesamt 30 Spieltagen mit Hin- und Rückrunde. Bei Punktgleichheit gilt die Tordifferenz als erster Tie-Breaker. Erst wenn auch diese gleich ist, zählt der direkte Vergleich der punktgleichen Mannschaften untereinander. Die letzten drei Teams der Tabelle steigen am Saisonende ab.
Christian Stein