20.01.2024, 23:03
Klare Worte vom Bundestrainer
Nach dem 22:22 gegen Österreich ist Bundestrainer Alfred Gislason schwer enttäuscht. Der Isländer kritisiert zum Teil die eigenen Spieler. Das Halbfinale der Heim-EM liegt für den frustrierten Coach derzeit in weiter Ferne.
Alfred Gislason hat spürbar frustriert auf das enttäuschende Remis der deutschen Handballer gegen Österreich reagiert. "Wir waren an unserer eigenen Misere im Angriff selber Schuld", sagte der Isländer mit Blick auf etliche vergebene Chancen beim 22:22 in Köln. "Wer am Ende ins Halbfinale kommt, wird es verdient haben, und wenn wir das nicht schaffen, dann haben wir es auch nicht verdient."
Um die Chance auf das Halbfinale der Heim-EM zu wahren, muss die DHB-Auswahl die abschließenden zwei Hauptrunden-Spiele gegen Ungarn und Kroatien gewinnen. Mit Blick auf die zwei Partien am Montag und Mittwoch erwartet Gislason aber eine klare Leistungssteigerung seiner Mannschaft.
"Wir müssen uns gut vorbereiten auf das Spiel gegen Ungarn und dann sehen wir, wie wir das machen. Wir brauchen nicht weiter rechnen. Wir müssen das Spiel gegen Ungarn gewinnen, und wenn wir das machen wollen, dann müssen wir sehr gut spielen", sagte der 64-Jährige. "Wenn wir weiter so mit unseren Chancen umgehen wie heute, dann werden wir nicht gewinnen gegen Ungarn und auch nicht gegen Kroatien. Das ist so."
Dem deutschen Team waren gegen Österreich etliche technische Fehler unterlaufen. Das ging schon in den Anfangsminuten mit Philipp Weber los, der Profi des SC Magdeburg war überraschend für Juri Knorr gestartet. "Gegen Island war Juri leicht krank, darum wollte ich Weber bringen. Ich kann nicht sagen, das war super", gab Gislason ungewohnt offen zu.
Schon nach rund zwölf Minuten und mehreren Fehlern nahm er Weber wieder runter. "Er hat sehr gute Chancen bekommen, die hat er aber leider nicht gemacht", sagte der Bundestrainer. "Bei Sebastian Heymann das Gleiche, er hat ein bisschen unüberlegt geworfen."
Der Isländer setzte seine Kritik am eigenen Team weiter fort. "Man redet viel darüber, dass der ein oder andere etwas müde ist, aber da sage ich, verdammt nochmal, ein Hutecek oder ein Bilyk spielen bei Österreich bei diesem Turnier vorn und hinten fast jedes Spiel durch." Man müsse das einfach aushalten, ergänzte er.
ban