13.01.2024, 08:15
Fast-Nationalspieler beim HC Erlangen auf dem Abstellgleis
Veit Mävers steht beim HC Erlangen derzeit auf einem Abstellgleis, der Bundesligist hat Anfang der Woche den sofortigen Abschied aus dem Kader kommuniziert und "sportliche Gründe" angeführt. Der junge Spielmacher will nach vorne blicken.
"Mit 23 Jahren hat man viele Möglichkeiten. Ich bin gespannt, was sich ergibt. Der Verein hat seine Entscheidung getroffen", so Veit Mävers im Gespräch mit handball-world. Der HC Erlangen hatte am Dienstag vermeldet, dass der Spielmacher mit sofortiger Wirkung nicht mehr zum Bundesliga-Kader des HCE gehöre.
Es war eine von vier Entscheidungen, die der Verein kurz vor dem Start der EM kommunizierte. Zudem wurde Johannes Sellin zu seinen Aufgaben beim Drittliga-Team auch zum Co-Trainer der ersten Mannschaft und mit Routinier Nico Büdel sowie Nikolai Link wurde noch einmal verlängert. Zusätzlich bestätigte der HCE die Rückkehr des nach Eisenach ausgeliehenen Manuel Zehnder, derzeitiger Topschütze der HBL, im Sommer.
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Für Veit Mävers stehen die Zeichen trotz eines bis 2025 laufenden Vertrags auf Abschied. Trotz seines jungen Alters kann der Regisseur schon auf viel Erfahrung in der stärksten Liga der Welt zurückblicken. Bei der TSV Hannover-Burgdorf hat er unter Carlos Ortega und Iker Romero schon 2018 als Siebzehnjähriger den Sprung in den Bundesligakader der Recken geschafft und absolvierte bislang 159 Erstligaspiele, in denen er 238/43 Tore erzielen konnte.
In Hannover spielte sich der junge Regisseur schon in den Blickpunkt der Nationalmannschaft, sein Länderspieldebüt im März 2022 gegen Ungarn verhinderte ein falsch-positiver Coronatest. "Ich bin auch immer noch im Austausch mit Alfred Gislason", berichtet der 23-Jährige.
Im vergangenen Sommer folgte der Abschied nach neun Jahren in Hannover - es ging nach Erlangen. Ein "besonderer Spielwitz, ein wenig Verschmitztheit, ein bisschen das Freche und Unberechenbare", hatten ihm Romero und Ortega seinerzeit ins Arbeitszeugnis geschrieben. Diese besonderen Momente hatten sich die Franken erhofft, um auch tabellarisch einen Sprung nach oben zu machen.
Unter dem neuen Trainer Hartmut Mayerhoffer bekam Mävers kaum Bewährungschancen. Immerhin, seine rund zweieinhalb Stunden Einsatzzeit führten zu 28 Saisontoren, davon sechs gegen den THW Kiel. Die meiste Einsatzzeit sammelte er im Duell mit dem damaligen Tabellenführer Füchse Berlin.
"Die Zeit in Erlangen war nicht einfach, aber ich blicke nun nach vorne. Ich bin sicher, dass sich eine Chance ergibt", so Mävers, der derzeit individuell trainiert und dafür auch die Infrastruktur seines bisherigen Klubs nutzen kann. "Man muss sich fit halten. Der Weg in Erlangen ist vorbei und nun gilt es einen neuen Weg zu suchen."
Christian Stein