27.12.2024, 13:03
Trainerlegende prüft Angebote
Nach zehn Jahren endet im Sommer die Ära von Uwe Jungandreas bei Handball-Zweitligist Dessau-Roßlauer HV, am gestrigen Donnerstag sorgte er mit seinem Klub mit einem Auswärtssieg bei Spitzenreiter Bergischen HC für ein weiteres Ausrufezeichen in seiner Amtszeit. Und auch in der kommenden Saison will der 62-jährige Trainer sportliche Erfolge feiern - offen ist noch, mit welchem Verein.
"Vor einigen Jahren haben wir gemeinsam besprochen, wie wir die Zukunft und den Übergang hier gestalten wollen. Nach über zehn Jahren ist dieser Moment nun gekommen", hatte Uwe Jungandreas bereits vor gut sechs Wochen bei der Bekanntgabe seines Abschieds erklärt - zumal mit Vanja Radic sein bisheriger Co-Trainer sein Nachfolger wird. Jungandreas betonte: "Im Sport ist es ganz normal, dass ein Vertrag mal ausläuft oder nicht verlängert wird - damit kann ich gut leben."
Und bereits Mitte November hatte die Trainerlegende angefügt, dass der Abschied vom Dessau-Roßlauer HV keineswegs den Abschied aus dem Handball bedeute: "Ich fühle mich fit, habe nach wie vor große Lust auf Handball und bin noch nicht bereit für den Ruhestand. Ich bin offen für neue Herausforderungen." Jungandreas fügte an, dass der Fokus zunächst aber darauf liege, "die bestmöglichen Ergebnisse mit der Mannschaft für den Verein zu erzielen".
Die WM-Pause will der Coach nun für die Zukunftsplanung nutzen. "Das habe ich schon vor, denn noch kribbelt es", erklärte Uwe Jungandreas auf Nachfrage der Leipziger Volkszeitung und betonte zum aktuellen Stand, dass es "noch keine Gespräche gegeben" habe. "Das eine oder andere wird im Januar anstehen", fügte er aber mit Blick auf die bevorstehende Suche nach einer neuen, für ihn reizvollen, Aufgabe an.
Das ist ihm in den vergangenen 35 Jahren immer wieder glänzend gelungen: Sieben Jahre war er Trainer der HSG Freiberg, wo er zuvor bereits als Spieler auf dem Parkett stand. Von 1997 an waren es dann dreizehn Jahre bei Concordia Delitzsch - inklusive Aufstieg in die 1. Liga. "Das war unterm Strich schon mein größter sportlicher Erfolg", räumt Jungandreas gegenüber der LVZ ein. Drei Jahre in Leipzig, mit dem Aufstieg in die 2. Liga, sowie von Dezember 2013 bis Saisonende beim SC Magdeburg folgten.
Seit 2014 ist Uwe Jungandreas nun für den Dessau-Roßlauer HV tätig, 2016 schaffte er auch mit dem DRHV der Aufstieg in die 2. Liga, nach einem Rückschlag gelang 2019 der direkte Wiederaufstieg - und das Wachstum des Vereins in allen Bereichen. "Vor vier Jahren habe ich gesagt, dass ich meine weitere Arbeit davon abhängig mache, dass der Verein weiter wächst", erklärte Jungandreas zuletzt auf der Vereins-Homepage im Rückblick auf seine zehn Jahre im Verein.
2023 klopfte der DRHV lautstark an die Tür zur 1. Liga - den Aufstieg verpasste das Team aber am Ende, doch Jungandreas wurde "Trainer der Saison" im Unterhaus. Danach folgte eine durchwachsene letzte Saison mit einer schwierigen Hin- und einer guten Rückserie. Aktuell steht der Verein auf dem sechsten Platz und könnte mit einer guten Rückserie erneut Druck auf frühere Erstligisten und Aufstiegsanwärter wie den BHC, Minden oder Balingen machen.
"Mit der Verpflichtung von Co-Trainer Vanja Radic im Sommer 2021 und der damit einhergehenden Gründung der Biber-Akademie sind wir seitdem auf einem guten Weg", sah Jungandreas bereits bei seinem Rückblick auf seine zehn Jahre den Dessau-Roßlauer HV strukturell gut für die Zukunft aufgestellt.
Wie es für ihn weitergeht? Bei der Übernahme des DRHV spielte die Nähe zu seinem Wohnort Delitzsch eine Rolle, die Concordia ist derzeit Tabellenführer und hofft auf den Aufstieg in die 3. Liga - die Trainerstelle ist allerdings bereits mit einem Jungandreas besetzt, sein Sohn Jan steht seit 2019 an der Seitenlinie.
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